Somit stellte die Grenze von Ceuta nach Marokko kein Hindernis dar. Auf der marrokanischen Seiten waren nur Taxis auszumachen. Busse nach Tanger oder sonst wohin, selbst nach Fnideq, gab es nicht. Somit Dank der Stunde Zeitverschiebung mit 60 Minuten plus ausgestattet, folgte man der Küste und stand 20 Minuten später in Fnideq. Laut google findet man den Ground unweit des Strandes. Sonntags scheint in der Kleinstadt alles auf den Beinen zu sein und die Basare zu bevölkern. Somit schlenderte man ebenfalls durch die überfüllten Märkte und stand vor einem kleinen Stadion. Nachfragen brachte nicht viel, da unglaublicherweise niemand dort spanisch spricht. Immerhin zog man einen Übersetzer zu Rate, der dann lediglich ein Spiel auf einem Kleinfeld-Platz bestätigen konnte. So ganz überzeugt war man vom ganzen aber nicht und zog einfach nochmals eine Runde über den Markt.
Mehr zufällig sah man dann ein paar Blagen über eine Mauer klettern und als man diese kurz drauf etwas erhöht sitzen sah, war klar, dass nur das das "Municipal" sein konnte. Von Außen nicht erkennbar. Also einmal rum bis nichts mehr ging. Umkehren oder durch das matschige Gelände. Die Schuhe haben einem die Entscheidung leidvoll gedankt. Ein Eingang war noch immer nicht auszumachen bzw. verschlossen und somit folgte man den Blagen über die Mauer. Der erste Blick auf den Platz verhieß nichts Gutes. Alles verschlammt und ein Gemisch aus Dreck und Asche, doch als man den Platzwart mit bloßen Händen die Linien kreiden sah, stieg die Hoffnung. Kurz drauf folgten die Teams und auch Zuschauer wurden hereingelassen. Das genaue Auswahlkriterium ist unklar, aber recht viele wurde auch einfach von den Cops abgewiesen. Somit stellte jede Mannschaft ca. die Hälfte an Fans. Fein auf der kleinen unüberdachten Tribüne voneinander getrennt ;-) Je 10 Stufen auf jeder Seite und kein Platz war zum Anpfiff mehr frei. Cops waren auch reichlich zugegen und die Vorfreude auf den marokkanischen Drittliga-Kick !!! stieg von Minute zu Minute.
Supportmäßig hatte man rein gar nichts erwartet, doch als die ersten Handgreiflichkeiten folgten und die ersten Gesänge begannen, war man echt platt. Der Elfmeter im ersten Durchgang ließ bei den "Gästen" sämtliche Dämme brechen. Bis zum Ende reichte das Tor und recht begeistert ging es zurück nach Espana. An der Grenze mußte man nun einen Ausreisezettel ausfüllen und etwas anstehen, da es diesmal etwas voller war. Der Bus wartete bereits und kurz vorm Fährhafen stieg man aus und fuhr zurück nach Spanien mit LP 55 im Gepäck. Von Algeciras aus dann wieder hoch nach Malaga, Neubeckum/Tobi einladen, der aus Charleroi eingeschwebt war und gemeinsam wieder runter bis Gibraltar. Am Strand von La Linea wurden dann endlich die Cruz Campos 1904 geleert, ein Pärchen beim Liebesspiel vertrieben und ein rund um gelungener Tag fand einen würdigen Ausklang. Morgens ging es dann kurz nach "England" rüber um Kippen zu kaufen und dann auf zu den Blauen nach Chiclana.
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