US Grosseto: Frosinone Calcio 2:1(1:0)
Dank Germanwings Blind Booking ging es für 50 € Flugkosten über die Pfingsttage nach Rom. Sofort nach Bekanntgabe des Zielortes begab man sich auf die Suche nach potenziellen Grounds. Denn, wenn man schon mal in Italien ist, dann auch bitte mit Fußball. Samstag morgen ging es dann für billige 10 € mit der Bahn die 200 km direkt nach Grosseto in den Norden Italiens. Nach gut 2 ½ Stunden fahrt erreichte man pünktlich den Zielort und fand das Stadion auch problemlos. 2x rechts, einmal links und nach guten 10 Minuten steht man vor dem recht schicken Stadion. Englischkenntnisse bringen einen nicht weiter, hier wird nur Italienisch gesprochen, also Augen auf nach Flutlichtmasten.
Am Stadion angekommen erhielt man dann die schockierende Nachricht, dass man in Italien Tickets nur bis 18 Uhr des Vortages für die entsprechenden Spiele erhält. Dank personalisierter Tickets gab es auch keinen Schwarzmarkt, denn es gilt die Regel: 1 Ticket für jeden und das war es. Zahlreiche Versuche irgendwie ins Stadion zu gelangen schlugen fehl und so fragte man einfach die Polizei. Hoffnungen hatte man eh keine mehr. Doch das Glück schien auf unserer Seite. Ein recht junger Polizist hatte Mitleid mit uns beiden und setzte alle Hebel in Bewegung uns ins Stadion zu bekommen. Viele seiner Kollegen hielten diese Idee für genauso gut und so redeten einige Polizisten auf den Chefordern ein, uns doch gegen Bares in das wohl ausverkaufte Stadion zu lassen. Doch die Gespräche blieben erfolglos. Die Ordner haben mehr sagen als die Polizei, unfassbar. So verweilte man noch kurz am Stadion und lauschte einigen Böllern und Gesängen bevor man sich gefrustet auf den Heimweg begab. Im örtlichen Lidl wollte man sich dann mit Kaltschalen für die Rückfahrt eindecken, doch nichts da. Zwischen 12 Uhr und 20 Uhr gibt es keinen Alkohol. Also musste doch der teure vom Kiosk herhalten. Geschmeckt hat er gut, anders als der Imbiss am Bahnhof von Grosseto, ekelhaft und teuer. So ging es für 10 € wieder zurück. Immerhin entschädigte die Landschaft und die fast 2 stündige Fahrt entlag des Mittelmeers und viele tiefe Dekoltes für die Strapazen des Tages. In Rom folgten dann noch diverse Pints Fosters und dazu Live Sport bis es dann ins Bett ging um am nächsten Tag bei AS Rom: FC Turin mehr erfolg zu haben.
Scheiß Tag!!!
AS Roma: FC Turino 3:2
Nach dem bitteren Ausflug nach Grosseto vom Vortag sollte heute wenigstens Rom und somit der Länderpunkt Italien gekreuzt werden. Noch leicht benommen machte man sich zeitig auf den Weg Richtung Olympiastadion. Vom Hauptbahnhof ging es per Metro 5 Stationen Richtung Olympiastadion. Einfach da aussteigen, wo alle aussteigen, denn der Papst ist nur 5 Minuten von der Haltestelle entfernt beheimatet. Uns zog es aber lieber zum Fußball und so ging es mit der Buslinie 32 zum Stadion. Vom Vorabend wussten wir, dass es am Olympiastadion für Touristen einen Ticketverkauf gab. Jetzt mussten wir diesen nur finden. Schnell die örtliche und sehr hilfsbereite Polizei gefragt und ab ging es. 5 km sollten es mit dem Bus der Linie 32 sein. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So machte man eine kleine Sightseeing Tour und verfuhr sich erst mal ganz dezent. Also wieder zurück Richtung Stadion und den nächsten AS Roma Fan gefragt. Wieder gab es einen Hinweis, diesmal nur ohne den Zusatz „Bus fahren“. Laut Aussage einen Kilometer der Straße folgen bis auf der rechten Seite ein „Zirkuszelt“ kommt, in dem es dann die Tickets gibt. Aus dem einen Kilometer wurden am Ende 5 aber es gab Tickets. Tatsächlich gab es hier auch Tickets für jedermann und so konnte man glücklich den Rückweg antreten. In der Hand ein Ticket für 25 € mit sehr guter Sicht wie sich am Ende herausstellen sollte. Doch auf diese einzige Ticketquelle sollte man sich nicht verlassen. Gegen Catania gab es einige Wochen davor zum Beispiel nur Karte für Einwohner der Provinz Rom. Nun ja, uns war es egal und so ging es die 5 km zurück. Rein ins Stadion und genießen. 85.000 Sitzplätze bietet das für das Champions League Finale modernisierte Stadion. Aus Turin waren ca. 300 Gäste mitgereist welche vor dem Spiel und in der ersten Halbzeit auch ordentlich Lärm in ihrem schön geschmückten Gästeblock machten. Von Rom war man doch etwas enttäuscht, zwar konnte das Intro mit Unmengen an Fahnen, Tapeten und einer sehr sehr edlen Blockfahne überzeugen, doch war die Stimmung auch nicht besser als bei der DEG in unwichtigen Spielen. Bei 4-5 Standartgesängen wurde es sehr laut, doch der Rest war sehr dürftig. Auch in Italien wird also nur mit Wasser gekocht und von der großen Mentalität und Liebe zum Verein konnte man nur sehr selten was erahnen. Das Spiel war auch eher Not gegen Elend und so machte sich mit der Bekanntgabe der anderen Ergebnisse im Turin Block auch Ernüchterung breit, war der Abstieg doch nicht mehr zu verhindern. So wurde fleißig gepöbelt und ein kleiner Blocksturm der Nordkurve angedeutet, allerdings ohne die nötige Entschlossenheit. Das Spiel plätscherte vor sich hin und spätestens nach dem 3:1 durch Totti war die Messe gegessen. Nach Spielende wollte man sich dann via Bus wieder Richtung Metro begeben. Doch das war schwerer als gedacht, denn die Busse fuhren weiterhin nach ihrem nicht vorhandenen Fahrplan weiter und so erfreute sich die Menge gut alle 15 Minuten über einen Bus den sie stürmen durfte. Irgendwann schaffte man es dann in einen Bus und ab ging es zum Sightseeing und Brausen vernichten in die Stadt.
Spontanes hoppen in Italien ist also kein Vergnügen und ohne entsprechenden Ausweisdokumenten und Italienischkenntnisse ist man oftmals sehr aufgeschmissen. (Anmerkung der Red: Aller Anfang ist schwer….)
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