In Örebro stand man gegen neun Uhr senkrecht im Zelt, als ein Rasenmäher vorbeirauschte. Hatte der nette Stadtangestellte doch immerhin nicht schon um sieben Uhr damit begonnen, die Rasenfläche zu mähen. Also wurden die Sachen zusammengeräumt und nach kurzem Supermarkt-Frühstück sich mit dem „Norrköping“-Schild an die Ausfallstraße gestellt. Keine zehn Minuten dort gestanden (wie immer wenn man jede Menge Zeit hat), hielt schon ein aufgemotzter, nach allen möglichen Gewürzen riechender, A4. Bollywood vom feinsten bekam man geboten. Per India-Express ging es dem heutigen Zielort mit 140 Sachen auf der Landstraße entgegen. Neben reichlich indischer Musik, konnte man während der Fahrt noch die dazugehörigen Filme auf den Monitoren verfolgen. In Norrköping bedankte man sich brav und enteilte geschwind an einer roten Ampel. Den Stadtplan gab es wieder kostenlos in der Touri-Info und nach Groundbesichtigung entschied man sich dann bei 32 Grad für Freibad. (Gibt es in Schweden eigentlich keine fetten Weiber, oder werden die alle eingesperrt ? Unglaublich was alles so im Schwimmbad nettes flaniert....) Genächtigt wurde nach dem spielfreien Tag über den Dächern der Stadt. Der kleine Hausberg bot eine recht angenehme Location.
Neuer Tag - neues Glück. Noch immer waren über 30 Grad und man entschied sich wiederum fürs Freibad bis zum frühen Abend. Der leichte Schauer vor Spielbeginn brachte leider nicht die gewünschte Abkühlung und so hieß es weiter schwitzen. 1969/70 kam der IFK Norrköping schon zu der Ehre, gegen das Königsblaue Team aus Tyskland mit 0-0 und 0-1 die Segel zu streichen. 12 x ist Norrköping schwedischer Meister gewesen, zuletzt allerdings 1989 und erst im letzten Jahr stieg man nach fünf Jahren Zweitklassigkeit auf. 19.414 Zuschauer soll der „Norrköpings Idrottspark“ fassen. Eine große und eine kleine überdachte Tribüne, sowie eine recht große Stehtribüne findet man hier. Die vierte Seite wird momentan mit Sitzschalen bestückt. Gut 15 Minuten Fußweg sollte man aus der City schon einrechnen, um den Ground zu erreichen.
5980 Zuschauer wollten den Tabellenletzten gegen den Überraschungsmeister von 2006, dem IF Elfsborg- Borås, sehen. Zwei Busladungen Borås-Fans waren ebenfalls vor Ort. Die „1904“ Zaunfahne sieht in den komischen Farben allerdings sehr sehr gewöhnungsbedürftig aus. Neben einigen Zaunfahnen hatten die Gäste noch Doppelhalter und kleine Schwenker im Sortiment. Gesanglich traten sie allerdings nicht sonderlich in Erscheinung. Die ca. 30 sangesfreudigen Heimfans finden sich auf der Gegentribüne wieder. Erstaunlicherweise singen diese ein Lied mit einer Mischung aus schwedisch und spanisch. Leider ist nur das „vamos Amigos“ zu verstehen.
Eine recht langweilige Partie wird den Besuchern geboten. Elfsborg ist im ersten Durchgang leicht überlegen. Dennoch geht es torlos in die Kabinen. Im zweiten Abschnitt legt Norrköping dann los wie die Feuerwehr und nimmt gleich das Heft in die Hand. In der 83. Minuten gelingt Elfsborg dann mit 1-0 der doch sehr glückliche Arbeitssieg. Mein Weg führt wieder auf den kleinen Berg und bereits um 6.15 Uhr ist die Nacht vorbei. Immerhin ist das Tagesziel heute mit Kalmar noch 250 Kilometer entfernt.
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