Da wage ich mich tatsächlich in Zeiten der Billigflieger in den Norden Europas, statt mich über den Landweg nach Pusemuckel oder sonst wo hin zu begeben. Und das soll Hoppen sein? Aber mit nichten, wenn es nach einigen Vertretern der Hopperspezies geht (Zitat: Es sind Zeiten angebrochen, in denen sich die so genannten Hoppingreisen auf die Reichweite von Billig-Airlines beschränken und die kulturelle Wahrnehmung des gastgebenden Landes im Taxi vom Flughafen zum Hotel geschieht.). Na ja, manche Leute meinen eben, sie seien etwas besonderes und könnten über andere urteilen. „Jedem das seine“ ist halt lediglich eine daher gesagte Floskel.... Wie dem auch sei, die Sommertour stand selbstverständlich unter dem Motto „So viel wie möglich, für so wenig wie möglich“ und so fand sich neben Schlafsack und Strandmuschel auch ein Edding im 10 KG Rucksack wieder. Von Köln ging es per BILLIGFLIEGER :-) zur persönlichen neuen Destination „Stockholm-Arlanda“. Außer den Kosten für Hin- und Rückflug (Göteborg-Hahn) sollten eigentlich nur Kosten für die Lebenshaltung anfallen....sollten .....
Kaum gelandet, hielt man auch schon das „E 4 N – (Gävle)“ Schild in den Wind. Leider erwiesen sich die Behauptungen in div. Reiseführern und Foren als wahr. Trampen ist in Schweden sehr schwer. Nach gut drei Stunden Füße in den Bauch stehen, mussten also die ersten 100 SEK (9,70 €) in den Bus nach Uppsala investiert werden. Hier wurde dann auch die restliche Zeit der Nacht verbracht, bevor man morgens gut drei Kilometer bis zur Autobahnauffahrt latschen konnte. Zwei Stunden verharrte man hier aus, bevor sich endlich der erhoffte Lift bis Gävle bot. Adrian hielt mit seinem LKW und mit 90 Sachen schaffte man die letzte 120 Kilometer. Schon erstaunlich, dass ein Pole statt eines Schweden anhält und einen mitnimmt. Die erste Anlaufstelle war die Touri-Info zwecks Stadtplan. Verlaufen konnte man sich im beschaulich kleinen, aber recht schönen Gävle eigentlich nicht. Bei gut 35 Grad flanierten reichlich Träume (nein, nicht in Blau und Weiß) in Blond durch die Innenstadt. Ein wahrer Augenschmaus wurde geboten.
Am „Strömvallen“ erhielt man die reservierte Karte (wie bei allen folgenden Spielen) problemlos. Das schon zwei Deutsche Hopper vor mir waren, tangierte nicht großartig, denn in den meisten Ländern ruhte der Ball zzt. noch. Das kleinste Erstligastadion (mit Kunstrasen) in Schweden verfügt über eine überdachte Tribüne. Die drei anderen Seiten sind Stahlrohkonstruktionen. Viel hatte man von den Anhänger von Gefle IF eigentlich nicht erwartet, wurde aber schnell eines besseren belehrt. Zwei Schwenker, sowie blaue und weiße Wurfrollen bildeten das Intro. Den ersten Durchgang supporteten sie trotz praller Sonne komplett durch. Das Spiel selbst bot den 3930 Besuchern recht wenig. Das bereits in der 8. Minute erzielte 1-0 für IFK Göteborg war auch schon zugleich der Endstand.
Für den Rückweg nach Stockholm gab es drei Möglichkeiten. In der Touri-Bude lag ein Flyer für einen Bus am Sonntag für 130 SEK aus, welcher allerdings eine Reservierung erforderte (natürlich nur MO-FR möglich). Das Spiel Sonntag Mittag hätte man sich aber ebenfalls knicken können. Somit wieder zur Autobahnauffahrt gewandert und das „E 4 S (Stockh.)“ Schild in den nicht vorhandenen Wind gehalten. Nach gut zwei Stunden hielt dann auch ein schwedische Paar, allerdings nur um mitzuteilen, dass die „Einheimischen“ für die Fahrten in den Süden fast alle eine andere Auffahrt nutzen würden. Somit musste Möglichkeit drei her, da es schon dunkel wurde. Ab zum Bahnhof und mit dem letzten Zug für unverschämte 239 SEK nach Stockholm gefahren.
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