Eine perfekte Fahrt! Gibt es sie überhaupt? Gut, man hat immer viel Spaß, teilweise ist eine Fahrt mit Niederlage im Gepäck besser als ein Trip mit drei Punkten. Und viele Touren habe sich das 1+ mit Sternchen redlich verdient. Aber gibt es dazu wirklich noch einer Steigerung? Ja, seit Samstag. Natürlich muss man hier bedenken, dass es sich um ein Liga-Spiel und eine damit verbundene Tour innerhalb Deutschland handelt. Internationale Kicks sind also außen vor zu lassen („Vamos mi Sevilla, vamos Campeon!!!“) Gegen acht Uhr ging es für Heckes und mich von Dorsten in die Stadt des Gasometers, Onkel Klausi zum letzten Mal eingesackt („Niemals geht man so ganz, irgendwas von Dir, bleibt hier…“) und bei herrlichem Morgensonnenschein in die Landeshauptstadt Mainz getuckert. Kein Stau, dummer Sprüche, kurzweilige Fahrt, es fing bereits gut an.
In Mainz unser Vehikel auf einem traumhaft gelegenen Parkplatz abgestellt, direkt den nächsten Bus Richtung Innenstadt erwischt und bei immer mehr Sonnenschein durch Mainz Richtung Steakhaus geschlendert. Obwohl es bis zur offiziellen Öffnung noch einige Minuten hin war, bekamen wir direkt unser Plätzchen und konnten lustig mit ansehen, wie nachfolgende Gäste wieder herausbegleitet wurden mit dem Hinweis, dass man erst in sieben Minuten gewillt sei, Einlass zu gewähren. Da hatten wir unsere Cola schon ;-). Die war auch nötig, hielt Heckes die von Klausi georderten Jalapenos für Gurken und aß sie eifrig. Tja, und dann kochte und trank er eifrig ;-) Die Steaks ließen ebenfalls nicht zu Wünschen übrig, und als wir im Anschluss direkt das Eiscafe ansteuerten und bei noch mehr Sonnenschein eben diese und das Eis genossen, war die Wertung „1A mit Sternchen“ bereits gebucht.
Aber konnte alles so glatt gehen? 1-6 Niederlage folgend? Schwachsinn. Per Bus ging es zum Stadion, hier traf man neben David, Benny und Peter noch die übrigen bekannten Gesichter, enterte die Tribüne, nahm in der letzten Reihe im schönen Schatten Platz – mittlerweile sehr angenehm- und harrte der Dinge. Aber langweilig wurde es nicht, die Zeit war vielmehr genau richtig zwischen Warten, Quatschen und Anpfiff. Tja, und dann ging es auch schon los. Schalke sah in Mainz nie besonders gut aus, kassierte man vor zwei Jahren eine bittere Niederlage (in der manche dann den Schlüssel zur verpassten Meisterschaft sahen) und auch in der letzten Saison verlor man (da aber so was von egal, egaler sogar als achtundachtzig). Und jetzt: die ersten zehn Minuten Druck der Roten, dann kam aber nichts mehr und so konnten KU-RA-NIY und unser genesener Gerald Asamoah eine lockere Führung herausschießen bzw. –köpfen. In Halbzeit zwei gleiches Bild, Mainz wie ein Absteiger, Schalke wie der Meister. Und zum Glück gesellt sich der Fleiß. Eine der wenigen brenzligen Situationen auf der Linie geklärt, KK haut den Ball nach vorne und bleibt stehen, Lincoln haut den Ball noch weiter nach vorne aber rennt hinterher. Mainzer? Hauen weder irgendjemanden noch rennen sie. Also Lincoln alleine vor Dimo Wache und aus ca. 250 Dezimetern das Dingen reingelupft. Ging ab wie Zäpfchen. Und dann war da nur noch Feiern angesagt. Der Tag hatte mittlerweile seine 10 Sternchen für das erste goldene eingetauscht. Mit dem besten Support seit langem mal wieder wurde den Spielern noch während, aber auch nach dem Spiel ausgiebig gedankt. Für uns ging es danach, diesmal mit David und Peter, Richtung Heimat. Nachdem wir diese ebenfalls nach interessanter Fahrt und glühenden Reifen in Heimatnähe absetzten, ging es über OB (Klausi) zunächst für Heckes und dann für mich nach Hause. Die Fahrt war perfekt und leider auch zu Ende. Am Rande sei angemerkt, dass Claudi noch vorschlug, ins Bermuda Dreieck zu fahren und dass ich a) nicht fahren müsse und b) bereits in ihrem Austo ein wohlverdientes Bierchen trinken dürfe. Nach noch mehr Bier und einem Döner um drei Uhr nachts fiel ich mehr als zufrieden ins Bett. Vor Augen die Schale, im Ohr nur:“ Nur der S04, nur der S04. Deutscher Meister wird nur der S04, nur der S04, nur der S04!“
Wir haben einen Traum – noch fünf Spiele, dann könnte er wahr werden!
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