22. Spieltag der Saison. Und im Gegensatz zu den vielen Jahren davor ist diese Serie noch nicht zu diesem Zeitpunkt gelaufen. Vielmehr sind wir jetzt an einem Punkt, an dem für uns alle endlich der Traum unseres Lebens wahr werden könnte. Seit einer Woche mit sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Bremen. Auch wenn man das Trauma von 2001 noch immer nicht überwinden konnte und daher die großen Gefühle teilweise zwanghaft unterdrückte, passiert es mir seit zwei Wochen wieder, dass ich morgens mit dem Gedanken an die Meisterschaft aufstehe und abends mit der Schale vor Augen eben diese schließe.
So waren wir am Samstag wieder auf unserer Reise Richtung Unsterblichkeit. Dementsprechend gut ging es mir auch, als Onkel Klausi gegen 9.00 Uhr den Wagen wechselte. Nur der Kölner war nicht dabei. Dieser besaß zwar die Kraft, alle Nichtfeiernden die Nacht über mit SMS zu versorgen, aber nicht den Willen, mit ca. 3 Promille den Weg Richtung Autostadt zu bewältigen. (Anmerkung der Red: Den Willen schon, nur absolut nicht die Kraft dazu. Sorry Jungs !!! Viva la carnival ) Heckes, der so heiß war wie nie und bereits Höhe Kamen die üblichen Lieder schmetterte, und Benny, der immer frisch ist, komplettierten die Besatzung.
Locker erreichten wir gegen Mittag Wolfsburg. Da wir nach 400 km voll tanken mussten, nutzten Heckes und Klausi die Möglichkeit, direkt mal zwei Meisterschalen bei der blau weißen Tankstelle (wo sonst) zu erwerben. Benny und ich wollten das von einem möglichen Sieg abhängig machen.
Geparkt du ab ins Soccer-Cafe. Hier öffneten wir mal eben den oberen Bereich und lösten somit die geschlossene Gesellschaft auf, also genug Ruhe, bis – Gott sei Dank hatten wir die Pommes Currywurst aufgegessen – die Genossen Ost-Schalker die Lokalität mal wieder bzw. wie jedes Jahr zu einem geselligen Saal des nicht-zu-verstehenden Liedgutes machten. Bei einem kühlem Getränk an eben so einem Nachmittag trafen wir dann wie vereinbart noch die Wolfsburger Fraktion (Gruß an Wob-on-Tour-Sascha und Sören) für ein paar Minuten und begaben uns im Anschluss Richtung Gästeblock.
Gut 10.000 Schalenjäger bevölkerten die VW-Arena, also mal wieder Heimspielatmosphäre. Frage mich doch mal wirklich, was so ein Wob-Fan denkt, wenn er als Gast in der Heimkurve steht. Wohlmöglich das gleiche wie wir damals gegen Trabzon ;-)
Der blau-weißen Übermacht vor Augen mal schnell ne Choreo gezeigt, die Begriffe „klein und fein“ lasse ich hier mal Begriffe sein, das war halt nicht viel (aber wenn ich mich recht erinnere, immer noch mehr als wir diese Saison, oder??) Apropos blau-weiße Übermacht: die fand man auch auf dem Rasen wieder. Der Club de Golf erschreckend schlecht, Schalke überragend. So langsam spielt sich ein KK doch in die Herzgegend, gebe ich ja ehrlich zu. Aber nur so langsam ;-). Stimmung bis dahin sehr gut, ich will sagen: meisterlich bei uns.
In Tempo Due dann aber verkehrte Welt. Es wurden zwar nicht mehr Wolfsburger, dafür übernahmen sie auf dem Platz die Initiative. Nach zwei unglücklichen Situationen dann doch noch kurz vor Schluss der Ausgleich, grundsätzlich also eher zwei Punkte verloren als einen gewonnen. Zwar konnte selbst hierdurch der Abstand auf den eigentlichen Konkurrenten Bremen sogar erhöht werden, aber nach Stuttgarts starkem Auftritt in Frankfurt beträgt die Differenz zum Zweiten „nur“ noch fünf Punkte.
Mit einigen Diskussionen begaben wir uns mit dem Spritfresser wieder Richtung Heimat. Der Aufenthalt bei Meckes wurde aufgrund des sich dort auffindenden Dresden-Mobs (Auswärts in Ahlen) stark verkürzt. Stellen sich zwei Fragen: was machen die Dresdner (Anstoß 14.00 Uhr) noch um 19.00 Uhr in Rehren und was muss in ihnen vorgehen, dass sie ein Feuerwerk an Anti-Westdeutschland, Anti-Schalker und Anti-Ruhrpottliedern zum besten geben???
Wir lieber in Ruhe während der Fahrt die Burger genascht und einen nach dem anderen, zu guter letzt mich, sicher, gesund und immer noch als Titelanwärter Nummer Eins Zuhause abgesetzt. Und da Benny noch zwischen Absetzen und Ankunft Besitzer einer Meisterschale wurde, wollte ich dem auch nicht zurückstehen und eignete mir dergleichen an.
Für all die Demütigungen Für all die Niederlagen Für all die Leiden. DIE MEISTERSCHAFT - F Ü R U N S -
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