Recht schnell bewältigte man den Weg von Buer zur Arena und fand gar noch einen Parkplatz. Viel war im Vorfeld der Partie der „Totalen Arroganz“ gegen die „Großkotzigen Münchener“ geschrieben worden. Ein Stimmungsboykott der königsblauen Fangemeinde sollte die hochbezahlten Kicker im Schalker Dress zu mehr Leistung auffordern. 19:04 Minuten sollte es keinen Support der Nordkurve geben. Die erste Überraschung gab es gleich bei der Mannschaftsaufstellung. Stammtorhüter Frank Rost, als ausgewiesener Sympathisant der Ultras Gelsenkirchen, fand sich auf der Bank wieder. Die Begründung der Aktion liest sich genau wie die Ausreden der Vereinführung zuvor. "Aber ihm ist in den vergangenen Spielen das Glück abhanden gekommen, das nötig ist, um auch mal einen unhaltbaren oder beinahe unhaltbaren Ball zu halten“ so so Herr Slomka....oder sollte diese Aktion nicht doch eher ein Denkzettel sein? Wie dem auch sei, kaum jemand versteht die momentanen Entscheidungen der Vereinführung. Halil Altinflop fand sich ebenfalls nach zuvor nicht vorhandenen Leistungen in der Anfangself wieder. Scheinbar haben einige Spieler einen Stein im Brett. Null Leistung und brav Internas preisgeben bedeutet quasi eine Stammplatzgarantie. Sich aber mal konstruktiv über Dinge zu beschweren oder die Anliegen der Fans zu verstehen bedeutet gleich Verbannung. Immerhin musste Hamit Altinflop auf der Bank Platz nehmen, was wohl der einzige Lichtblick war.
Der Stimmungsboykott ließ sich zunächst recht gut an. Null Support von UGE und auch sonst bleib der überwiegende Teil der Fangemeinde recht ruhig. Recht lächerlich präsentierte sich die Schickeria aus München, die selbst diese Gelegenheit nicht zu einem guten Support nutzen konnte. Offensichtlich scheint die Aktion „Schalke ohne Leidenschaft - Ihr macht uns sprachlos“ das Königsblaue Team zu beflügeln. Nach 13 Minute geht Schalke durch Løvenkrands mit 1-0 in Führung. 30 Sekunden vor Ende des Stimmungsboykotts beginnen die Zuschauer in der Arena zu klatschen und nach den ersten „Schalke-Rufen“ bei 19:04 Minuten, knallt Kobiashvili die Kugel nur drei Sekunden später in Kiste. Der Regisseur hat für diese paar Sekunden einen Oskar verdient. Weitere Möglichkeiten boten sich, um bereits vor dem Halbzeitpfiff den Spielstand nach oben zu schrauben und somit frühzeitig das Match zu entscheiden. Die größte Gelegenheit hatte Kuranyi, der im Gegensatz zu seinem Kollegen Altinflop noch Ansätze des „Wollens“ erkennen ließ. Doch es kam wie erwartet. München nutzte unmittelbar vor der Pause die erste Möglichkeit zum Anschlusstreffer.
Im zweiten Abschnitt dann wieder altbekanntes. Die bis dato grottenschlechten Münchener fanden nun ins Spiel und Makaay glich nach nur sieben Minuten aus. Die Stimmung auf heimischer Seite war schon längst wieder, wie in den ersten 20 Minuten. Erfreulich hingegen war das Comeback von Christian Pander, der nach langer Verletzungspause endlich wieder spielen konnte. Weniger erbaulich die Einwechselung des zweiten Antifußballers in Form von Hamit Altinflop, für den heute wohl besten Mann auf dem Platz Gustavo Varela. Das soll ein Mensch verstehen. Der erbärmliche Auftritt beider Teams endetet am Ende noch recht glücklich für Schalke 2-2. Man darf nicht vergessen, dass Schalke im ersten Durchgang nur aufgrund einer indiskutablen Leistung der Bayern das Spiel im Griff hatte. Somit nicht viel neues in Gelsenkirchen. Aufgrund div. Personalentscheidungen ( Rost raus, Altinflops im Spiel ) kommt man zur Schlussfolgerung, dass das Saisonmotto „Totale Arroganz“ wohl eher auf die Verantwortlichen zutrifft. Die Verletzung von Marcelo Bordon dürfte zugleich das nächste Problem bringen, denn ohne ihn präsentiert sich Abwehr als reiner Hühnerhaufen und so dürfte auch bei den „Auswärtsdeppen“ am Mittwoch nichts zu holen sein. Gute Nacht „Totale Arroganz“ willkommen im Mittelmaß oder noch darunter........und weiterhin gilt: „Man geht auf Schalke um sich mit netten Leuten zu treffen, vielleicht weil man dort ein leckeres Bier und eine Bratwurst (kann nur Altintop mit gemeint sein) bekommt, weil man halt eine Dauerkarte hat oder weil es schlichtweg und einfach schon immer so war – aber nicht wegen der Blauen auf dem Platz!“
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