Champions-League-Zeit, Kampf- und Endlich-Mal-Wieder-Schönspiel-Zeit auf Schalke. Nach den eher – sagen wir – dürftigen Vorstellungen im Pokal (hüstel, hüstel) und der eingeplanten Niederlage in HH stand heute das Duell gegen Fenerbahce Istanbul an.
Die Befürchtungen, dass es wie 1996/1997 zu einer türkischen Übermacht im eigenen Stadion kommen könnte schien sich zunächst zu bestätigen. Im Gebiet rund um unsere Arena äußerst viele türkische Mitbürger, dazu noch in den Farben gelb und irgendwas dunkles (ok, blau, aber zum Verwechseln ähnlich an schwarz dran). Ebenfalls im Stadion selbst zunächst eine Übermacht auf den Rängen. Kein Wunder. War der Gästesektor und angrenzende Plätze wie auch in der Liga für den Gastverein reserviert, so befanden sich viele Gäste auf sämtlichen Plätzen im Stadion. Frage: Wie kommen diese an die Karten?? Ihnen ist bestimmt kein Vorwurf zu machen, wollen sie doch nur den Lieblingsverein aus nächster Nähe betrachten. Bedenklicher wohl eher, dass viele „Schalker“ am Feiertag ihren Arsch liebe Zuhause lassen, die Karte für teuer Geld verschachern aber die ersten sind, die sich über eine eventuelle Mehrheit der Gästefans, eine bessere Unterstützung des Gastteams und eine eventuelle Niederlage der Heimmannschaft das Maul zerreißen. Unglaublich! Nachdem sich das Stadion so langsam jedoch füllte konnte man erkennen, dass eine Übermacht der Türken heute nicht zu befürchten war.
Zu Beginn der Partie stand heute eine Choreo der sehr guten Art. Zunächst erstrahlte die Nordkurve hell in Deutschlands Farben schwarz-rot-gold. Anschließend aber noch heller und glorreicher in den Farben unseres Herzens: Blau & Weiss. Choreo sowohl von der Idee, als auch von der vorbereitenden und der letztendlichen Durchführung exzellent und damit ein fettes Respekt an die beteiligten Personen.
Zum Spiel: Klar war, dass eine stimmungsmäßige Niederlage nur durch ein frühes Tor verhindert werden könnte. Und so war es dann auch. Von Beginn an die Blauen im Vorwärtsmarsch, Druck heute kein Wort sondern Programm. Gute Chancen, aus denen dann auch das 1:0 resultierte. Karlos Papa Kevin schlug mal wieder zu. Anschließend berechtigt Rot für einen „Türken“, souveräne 1. HZ. Als dann zu Beginn der 2. Tempo noch einer von denen gehen (Ahmet Schachbrett oder so) musste, schien die Sache geritzt. Aber das gewitzelte „Jetzt wird’s noch mal eng“ war mal überhaupt nicht lustig. Ob Bruder Schlendrian seine Finger im Spiel hatte, keine Ahnung. Jedenfalls ging es gegen nur noch neun Istanbuler steil bergab. Kaum Chancen, fahrlässige Fehler, den Gegner zu Chancen quasi eingeladen und gezwungen. Gott sei Dank behielten in der Fast-Schlussminute Rafinha und der Ebbe die Nerven und erledigten die Geschichte für heute mit dem insgesamt gesehen hochverdienten 2:0.
Fazit: Träumen ist bei mir nur mit der Meisterschaft verbunden, CL ist nur Zusatz. Dennoch erhofft man sich nun als Gruppenzweiter (vor Milan) doch das Weiterkommen. Wie es fortgesetzt wird… in drei Wochen in diesem Kino.
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