7,5 Stunden sollte der Bus von Barcelona nach Madrid für 27 € brauchen und mir noch gut 2,5 Stunden Zeit bis zum Weiterflug nach Porto verschaffen. Bis auf den letzten Platz war das Gefährt belegt und somit erwies sich die Online-Buchung des Platzes als die richtige Entscheidung. Ganz entspannt zuckelte man zunächst nach Zaragossa und dann weiter nach Capital España. Doch aus entspannt wurde bald ein kleiner Anfall an Panik. Man hatte den Berufsverkehr um Madrid nicht mit eingeplant. Nichts ging mehr und die Minuten strichen so dahin. Mit gut einer Stunde Verspätung stand man dann letztlich an der Avd. America und flux galt es per Metro zum Airport zu gelangen. Just in Time dort aufgelaufen, warteten schon die vier Reisebegleiter in Form von Benny, Peter, Onkel-Klausi und Gunners am Gate. Diese konnten selbst froh sein, einen der wenigen abgehenden Flüge von Düsseldorf erwischt zu haben, denn die Deutschen gingen wieder einmal ihrer momentanen Lieblingsbeschäftigung nach. Streiken statt zu arbeiten und für schlechte Arbeit mehr Geld zu fordern. (800 € sind übrigens für ein Taxi von Madrid nach Porto zu entrichten, wie einige Sportskameraden am nächsten Tag berichten können.)  Bennys gebuchtes Hotel erwies sich in Porto alles andere als zentrumsnah, aber immerhin kam man für eine Nacht kostenneutral unter. Nach kurzer Stadtbesichtigung machte man sich dann schon drei Stunden vor Kickoff zum Estádio do Dragão auf. Auch hier lag das passende Tix bereit und Mission Eins des Tages konnte beginnen. Nett gefragt, alles klar, Lappen hängt schon fast....Doch halt, Mr. Oberwichtig kam ins Spiel. Alles so hängen lassen wie es ist und mit Blocköffnung weiterknoten. Also wieder raus, ums Stadion rum, andere Seite wieder rein....und ? Lappen weg....Hatte der Dudi doch zum Glück noch einen Ordner damit abdackeln sehen, standen zunächst mal etliche Diskussionen incl. Dolmetscher an. Aha, erst nach dem Schlusspfiff zurück....Sinn und Zweck leider völlig unbekannt. Somit war Mission Eins komplett gescheitert.

Mission zwei, dass erreichen des ¼ Finales, sollte noch schwerer und eigentlich auch unmöglich sein. Gut 3.000 Blaue waren im do Dragão und erstaunlicherweise war es fast ausschließlich UGE, die für Support sorgten. Das übrige Volk hüllte sich zunächst in Schweigen, um später nochmals richtig Gas zu geben. Schalke präsentierte sich auch alles andere als anfeuerungswürdig. Mindestens in fast allen Belangen war der portugiesische Meister drei Klassen besser. Doch auch das sollte zunächst nicht ausreichen. Mit einem 0-6 wäre man heute sicherlich noch recht gut weggekommen. Auch die rote Karte für einen Portugiesen brachte keine Sicherheit ins Königsblaue Gestolper. Ganz im Gegenteil – fünf Minuten vor Spielschluss kassierte man den längst überfälligen Treffer. Jetzt erst drehte das Publikum im Stadion richtig gut auf. Schalparaden und teils sehr ordentliche Gesänge gaben die Gastgeber nun von sich. Recht glücklich erreichte Königsblau dann trotzdem das Elfmeterschiessen. Neuer wurde zum Helden von Porto und wohl selten hat eine Mannschaft so unverdient die nächste Runde erreicht. Doch sei es drum, nach dem Finalsieg in Moskau fragt eh kein Aas mehr nach dem Porto-Spiel ;-) Für mich galt es noch die Blocksperre irgendwie zu umgehen. Wiederum die Legitimierung gezeigt, was von "Interviews Away Fans", "Press-Konferenz" etc. gelabert und glücklicherweise einen Königsblauen getroffen, der der Sprache hier mächtig war und den Cops übersetzen konnte. Schon war man raus. Besten Dank, kann mich in Barcelona revangieren.....Der Lappen lag zum Glück im Ordnerbüro und mit nicht druckreifen Worten verlies man nun letztmals das Stadion.

Im Zentrum nahm man dann gleich die erstbeste Brausestube. Diese erwies sich als wahrer Glücksgriff. Fast nur gute Leute waren hier am Start und die Nacht somit entsprechend lang. 0,75 Liter Brause gab es für 4 € und Toto gab reichlich Gesangsproben zum Besten, bis der Landen komplett kochte. Endlich mal wieder eine richtig gute After-Match Party. Gegen halb vier konnte man dann den Übernachtungsplatz unter der Bank in Benny seinem Zimmer einnehmen (wie ein Köter ) ;-) und ein paar Stunden später ging es schon zurück nach Madrid. 

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