Kyrill veranlasste mich heute, mit der Straßenbahn 701, statt der S-Bahn, zum Dome zu fahren. Oder besser bis zum Pendelbus. Aus „Eventi“ kann man diese Zustände noch gerade so durchgehen lassen. Wie oft ich mir als „Neuling“ allerdings diesen umständlichen Anreiseweg geben werde, ist fraglich. Von außen wirkte der Dome nicht nach ihm oder nach ihr. Selbst die Beleuchtung kann das Bauwerk nicht gerade aufwerten. Problemlos ging es in den Dome, da die befürchteten Schlangen am Einlaß sich aufgelöst hatten. Nicht vorstellbar, wenn es hier aus Eimern regnet und es nicht einmal ein Dach am Eingang gibt, unter das sich die Fans stellen können. Von Innen wirkte die Halle wie angefangen, aber nicht zu Ende gebaut. Alles grau in grau. Die Anstreichfarbe scheint es nicht bis hier in die Walachei geschafft zu haben. Erstaunlich wenig war an den Ladestationen für die Bezahlkarten zu tun und so gab es gegen harte Euros, dass gewünschte Plastikgeld. Das nach Meinung von ca. 90 % der Besucher die Dussmann-Speisen in der Spielstätte der DEG Metrostars nicht gerade munden (bis auf die Gulasch-Suppe, die es aber heute wieder nicht im Sortiment gab), war guter Rat teuer. Auch die Speisen die auf den jeweiligen Gegner ausgelegt werden sollten, scheinen in der Vergangenheit versunken zu sein. Vielleicht hätte man doch im voraus ein All-Inclusive Paket buchen sollen und damit vom köstlichen warmen Buffet naschen können. Immerhin brachte der „noch“ Geheimtipp Abhilfe gegen das ausgefallene Frühstück und Mittagessen. Also quer durch die Halle und dem Bistro einen Besuch abgestattet. Mit einem genießbaren Frikadellenbrötchen bewaffnet musste nun oben im Umlauf die erste Ketchup-Füllstation besucht werden. Mensch ist das alles kompliziert in Düsseldorf. Schnurstracks wurde dann der Platz auf der Tribüne eingenommen und der Eröffnungzeremoine beigewohnt. Die Sicht aus der letzten Reihe des Mittelrangs konnte gefallen. Eine kleine Bengalo-Show, Lichteffekte und Schwenkfahnen konnten optisch schon gefallen. Natürlich war man auf Spiel und Stimmung gespannt. Schnell erblickte man ein kleines Grüppchen hinter dem Tor, dass zumindest optisch einen „Supporter-Block“ erkennen ließ. Gegenüber fand man auch fix ca. 40 Gäste, die noch müde belächelt wurden. Was wollen 40 Leute gegen eine Fankurve und eine Fangerade ausrichten?
Das Spiel auf dem Eis wusste sofort zu gefallen. Die Rot-Gelbe DEG war den Gästen aus Bayern in allen Belangen deutlich überlegen. Schon nach einer Minute führte das Heimteam mit 1-0. Fünf Minuten später brachte ein Penalty bereits das 2-0 und nach 16 Minuten folgte gar schon die 3-0 Führung. Der Gast verkürzte aus heiterem Himmel auf 3-1 im ersten Durchgang, was sogar einige Pfiffe von der Tribüne nach sich zog...... Auf dem Eis also alles Top, aber auf den Rängen ??? Vor der Stehgerade unterhalb der Sitzplätze war gar nichts zu vernehmen. In der Ostkurve waren max. 20 Leute bemüht zumindest etwas Alibi-Stimmung zu erzeugen. Lediglich die Westkurve und die 40 Straubinger waren zu vernehmen. Man stelle sich nur vor, dass das Match auf dem Eis auch so langweilig gewesen wäre, dann hätte man gemütlich eine halbe Stunde ein Nickerchen machen können. Nach der Pause zunächst nicht viel neues. Die Blau-Weißen Fans eröffneten das Drittel mit „Hexenkessel, Hexenkessel“ Rufen und feierten sich und die Unzulänglichkeiten ihrer Mannschaft munter weiter. Binnen 14 Sekunden erhöhte die DEG dann auf 5-1 und schaltete danach 3 Gänge zurück. Munter konnte ab diesem Zeitpunkt nur noch das Treiben der Straubinger-Fans beobachtet werden. Irgendwie schaffte man es dann, auch dieses Drittel hellwach bis zum Ende zu verfolgen.
Im letzten Abschnitt folgte eine Gähnattacke nach der nächsten. Ein müdes Spiel wurde mit einem Auge verfolgt. Die angeblichen 6647 Zuschauer (wo waren die? Im Umlauf? ) hüllten sich weiterhin ins Schweigen und so war man froh, dass nach 60 Minuten Schluss war. Wenn man für 30 Minuten Eishockey so an die 30 Euro zahlen soll und selbst das Randgeschehen (Stimmung der Heimfans + Gastronomie) eine Note ganz unten bekommt, darf sich niemand wundern, wenn bald nur noch 4000 Zuschauer zugegen sind. Um wieder in bewohnte Gegenden zu kommen, entschied man sich für den Pendelbus nach Unterrath zur Haltestelle der Straßenbahn 707. Doch bevor man endlich in einen der völlig überfüllten Busse kam, war noch viel Arbeit angesagt. Zunächst konnte man einen Blödmannsgehilfen in Form eines Busfahrers beobachten, der sein Gefährt nicht im Griff hatte und den Verkehr für fünf Minuten zum erliegen brachte. Dann tuckerte man zur Endhaltestelle der Straßenbahn und stand erneut im Niemandsland. Keine Straßenbahn, kein Fahrplan, kein Bediensteter der Rheinbahn, einfach kein gar nichts. Irgendwann traf dann doch endlich eine Bahn ein und es ging problemlos !!! in die Stadt. Wie schnell man mich als neutralen Beobachter beim Eishockey in Düsseldorf wiedersehen wird, vermag ich nach dem heutigen Besuch nicht zu sagen ;-) Wahrscheinlich erst beim rheinischen Derby........
Wie gut, das man auch als Fan zur DEG gehen kann und Woche für Woche sich all das geben kann, darf, muss und wird......... ;-)
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