Was im Eishockey verwehrt blieb (Drei Niederlagen gegen Köln am Wochenende) sollte also Königsblau heute richten. Bis Sonntag Mittag musste ich mich mit der Entscheidung Brackwede vs DEG II oder S04 vs BVB auseinandersetzen. Das Rennen machte also Schalke und spätestens als die dämliche Straßenbahn in Düsseldorf 20 Minuten Verspätung hatte, ahnte man schon wieder Böses. Zug weg und somit wieder umständliche Anreise nach Gelsenkirchen. Die Laune wurde nicht besser, als man Einlass in die Arena verlangte. Überall Cops, pingelige Ordner und Anweisungen von oben (ob nun von Schalke oder den Cops) spotteten jeder Beschreibung. Beim Ordner meines Vertrauens, musste die Fahne entrollt werden, um festzustellen, was nun drauf steht. Weiterhin gab es dann Dinge zu beobachten, die des Volkes Zorn zum kochen brachten. Sämtlich „Anti-BVB-Schal“ mussten die Fans (selbst Kinder) am Eingang Nord abgeben. Keine Provokation sollte das heutige Motto lauten. Da fragt sich der geneigte Fan, welche kranken Köpfe sich solch einen Unsinn ausdenken. Nicht nur das man für die Spiele eine Menge Kohle auf den Tisch legen muss, nein, man wird auch noch vom Verein oder den Cops (keine Ahnung wer zuständig dafür war) regelrecht beklaut, denn nur die wenigsten Leute dürften ihr Eigentum nach dem Spiel zurückbekommen haben. Und was noch viel schlimmer ist, da kuschen die Verantwortlichen gegenüber dem Gegner in einem Heimspiel. Das keine 60 Meter Fahne auftauchen würden, dürfte wohl jedem noch so kleinen Licht schon im Vorfeld klar gewesen sein.

Doch nun wenden wir uns den angenehmeren Dingen des heutigen Tages zu. Im Oberrang der Nordkurve wurden Blau-Weise Fahnen verteilt und gaben wenigstens optisch (nach verbotener Choreo) noch einen einigermaßen ansprechenden Rahmen. Die recht gute Stimmung auf Heimseite wurde mit zunehmender Spieldauer leider immer schlechter. Von den Vögeln des Gegners war bis auf ein Spruchband „You can run – but you can`t hide“ weder optisch noch akustisch etwas zu vernehmen. Selbst als die gelb schwarzen Käfer auf dem Rasen für unglaubliche zehn Minuten das Spielgeschehen an sich rissen, blieben sie still. Königsblau ließ den Gegner zunächst schalten und walten, bevor ein Freistoß von Pander die 1-0 Führung für Schalke brachte. Fortan war man klar Herr im Haus. Kuranyi erhöhte völlig freistehend auf 2-0. Mit diesem Rückstand zur Pause waren die Lüdenscheider mehr als gut bedient.

Die zweite Hälfte war gerade zwei Minuten alt, als Lövenkrands bereits den Sieg perfekt machte. Danach verflachte das bis dato recht gute Spiel etwas. Acht Minuten vor Ende folgte der Ehrentreffer für die Zecken und ein kleines rotes Feuer war im Gästeblock auszumachen. Völlig verdient blieben somit die drei Punkte in Gelsenkirchen. „Wir sind Schalker – mit Leidenschaft“ war auf dem Transparent der Königsblauen Götter nach dem Schlusspfiff zu lesen. Warum nicht die ganze Saison über. Dabei ist es doch so leicht, wenn man sich nur etwas reinhängt und nur so kann man dem Saisonmotto der „Totalen Dominanz“ etwas gerecht werden.

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