Von Leganes aus, führte der erste Weg in die Espuina de Caldeon, wo ich den Rest vom Fanclub wieder traf. Noch waren alle recht optimistisch, dass endlich ein Sieg gegen Real gelingen würde.
Nachdem ich das übrige Ticket verkaufen konnte, wartete ich mit der Frente Atletcio auf die eintreffende „Ultra Sur“. Weit und breit war nichts zu sehen, auch das Polizeiaufgebot war noch recht klein. 1 ½ Stunden vor Spielbeginn begann die Frente, wohl aus Langeweile und fehlender Gegner, die Cops in einer Seitenstraße mit einem Flaschenhagel einzudecken. Gummigeschosse und Tränengas, sowie natürlich ein Knüppeleinsatz, war die Antwort. Mind. 30 Minuten dauerte das Katz- und Mausspiel mit den Uniformierten.
Das Ganze verlagerte sich dann auf den Vorplatz vor dem Calderon. Die Cops machten bald beim knüppeln keinen Unterscheid mehr zwischen der Frente und dem normalen Publikum. Von der Ultra-Sur war noch immer nichts zu sehen und es beruhigte sich wieder. Um nicht das Intro zu verpassen, betrat ich dann 15 Minuten vor Spielbeginn ebenfalls das Calderon. Der Block der Real-Ultras war noch immer leer.
Auf Atletico-Seite wurde eine Choro mit einem Spruchband und einer großen Blockfahne gezeigt. Auf Pyro wurde heute fast komplett verzichtet. Die Stimmung im Calderon war noch recht annehmbar. Leider erzielte Real wieder früh die 1-0 Führung, obwohl Atletico sehr gut begonnen hatte, aber wieder seine Chancen nicht nutzen konnte.
Mit der Führung traf auch die Ultra Sur ein. Akustisch waren sie heute nicht zu vernehmen und auch die Spruchbänder vom letzten Jahr kamen heute nicht zum Einsatz. Je länger das Spiel dauerte, je schlechter wurde die Stimmung. Torres schaffte wieder einmal das Kunststück, seine hundertprozentigen Chancen nicht zu nutzen. So blieb es zur Halbzeit bei der mehr als glücklichen Führung für die Weißen.
Zur zweiten Hälfte zeigte der Real-Block eine kleine Blockfahne, die von zwei kleinen Rauchkerzen begleitet wurde. Eine zwischenzeitliche Auseinandersetzung mit den Cops, sah schlimmer aus als sie war. Bei der Frente waren rot-weiß-blaue Fähnchen im Einsatz. Nachdem Real den zweiten Torschuss zum zweiten Tor nutzte, leerte sich das Stadion. Auch der dritte Torschuss fand den Weg ins Netz. Drei Schüsse, drei Tore - Atletico schaffte bei 26 Versuchen nicht eins, obwohl etliche glasklare Chancen dabei waren. Ziemlich deprimiert ging es wieder in die Esquina de Calderon, um den Frust zu ertränken. Linke hingegen musste noch sein Auto suchen, dass vor dem Stadion abgeschleppt worden war.
Alles in allem, war das Derby heute sehr schwach. Stimmungstechnisch nicht der Reißer, die Straßenschlachten vom letzten Jahr waren diesmal recht „harmlos“. Nach dem 3-0 Sieg von Las Palmas und der zwischenzeitlichen SMS über den 3-0 Sieg der DEG gegen Köln, folgte die ganz bittere 3-0 Niederlage gegen die Madridistas.
Recht verkatert ging es Montagabend wieder zurück nach Köln.
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