Buskarte, da keine Tickets
Nach dem Spiel von Atletico bei Espanyol fuhr ich bis 2 Uhr mit der Metro kreuz und quer durch Barcelona. Danach wurde diese komplett bis 5 Uhr geschlossen. Als ich Mittags das Ticket bei Eurolines für Andorra (34 € hin und zurück) gekauft hatte, sagte der Verkäufer mir, dass der Warteraum die ganze Nacht geöffnet sei. Ein Hotel für 3-4 Stunden war also überflüssig. Um 2.15 Uhr musste ich feststellen, dass dann doch geschlossen war. Ganz großes Tennis. Also lungerte ich noch bis 3.30 Uhr in einer Kneipe rum und musste den Rest der Zeit (Bahnhof Sants machte ebenfalls um 5 Uhr wieder auf) in der Kälte ausharren. Schon krass, wie ein Penner auf einem Rost zu stehen, aus dem warme Luft kommt ;-) Aber irgendwie auch kultig. Um 5 Uhr konnte also im Bahnhof die nötige Körperpflege betrieben werden, und um 6.15 Uhr startete der halbvolle Bus nach Andorra. Die Fahrt habe ich komplett verschlafen, was wohl beim Fahrstil der Busfahrerin auch besser gewesen ist.
Irgendwann weckte mich jemand und sagte „Welcome to Andorra“. Hups, wir waren schon an der Grenze und mein Pass wurde verlangt. Auf seine Nachfrage, was ich in Andorra möchte und ich „Football“ entgegnete, schenkte der Grenzer mir nur einen verständnislosen Blick. Ein Typ, drei Reihen vor mir, wurde mitgenommen und es ging ohne ihn weiter.
Um 9:15 Uhr war Andorra la Vella erreicht. Das Aixovall und das Comunal hatte ich schon auf dem Weg gesehen. In Andorra war es um einiges kälter als in Barcelona. -4 Grad zeigte das Thermometer und ich fror mir den Arsch ab. Mac Donalds öffnete erst um 11:30 Uhr, wie auch der Mitbewerber. Also nahm ich mit einer Cafeteria vorlieb und konnte mich in der Tageszeitung von der Spielansetzung überzeugen.
Am Estadi Comunal konnte ich mich bei einem Spieler nochmals überzeugen, dass auch um 12 Uhr hier gespielt wird. Also die 2 km wieder zurück ins Centrum. Die sehr sehenswerte Stadt, die in die Berge gebaut ist, wurde erkundet, der Länderpunkt Mac Donalds wurde gesetzt, alle Geschäfte sind Sonntags geöffnet und um 11.55 Uhr war ich wieder am Ground. Dann endlich der Anpfiff vor 31 Zuschauern und nach 45 Minuten beim Stand von 1-0 für Santa Coloma, war der 20. Länderpunkt eingefahren.
Der Ground ist umgeben von Bergen und dass es dort nur eine Tribüne gibt, fällt beim beeindruckenden Anblick der Landschaft nicht weiter auf. Die Eckfahnen sind in blau-gelb-rot gehalten, also wie die Nationalflagge des kleinen Staates. Eintritt musste niemand zahlen. Santa Coloma bestimmte das Spiel. Schon zu Beginn wurde der Ball zweimal von der Linie gekratzt und zweimal stand der Pfosten den Gästen aus Principat zur Seite. Santa Coloma siegte hochverdient mit 3-2 bei mittlerweile 15 Grad in der Sonne. Neben je zwei gelb-roten Karten, gab es auch noch je zwei Elfmeter. Coloma vergab kläglich.
Nach dem Spiel, dass durch div. Unterbrechungen und einem völlig überforderten Schiedsrichter, bis 14 Uhr andauerte, ging es per Linienbus (Richtung Santa Julia alle 15 Minuten für 0.95 €) zum zweitem Ground.
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