Nachdem Celta B schon überzeugt hatte, war ich natürlich auch auf das erste Team aus Vigo gespannt. Es war Derby-Time und Deportivo La Coruña trat zum großen galizischen Derby an. Die bestellte Karte lag natürlich wieder nicht bereit und erst nach einer hitzigen Diskussion mit einem älteren unfreundlichen Herrn an Eingang 18, gab es dann Ersatz. Das Balaidos ist natürlich ein überdachter Allseater. Der Wassergraben und die kleine Aschelaufbahn wirken nur in den Kurven störend. Die Haupttribüne ist zweistöckig und mit Logen versehen. Die Gegentribüne ist noch um einiges größer. Zwei Etagen findet man ebenfalls in der Heimkurve, während gegenüber nur eine Etage vorhanden ist.
Bereits eine Stunde vor Anstoß war der kleine, nur mit Absperrband gesicherte Gästeblock in der Ecke der Gegentribüne, mit 1.000 La Coruña Fans gefüllt. Die Riazor Blues begannen zu supporten und zogen das Spektakel bis weit nach Schlusspfiff konstant durch. Blau-Weiße Fahnen wurden gezeigt, eine Blockfahne war auszumachen und auch ohne Megafone machte hier alles mit. Für spanische Verhältnisse phänomenal. Der sehr geile Support von Depor überrasche mich völlig.
Die Heimkurve füllte sich sehr schleppend. Arge Bedenken hatte ich wegen der ausgelegten Choreo. Zehn Minuten vor Anpfiff waren noch viele Kurvenplätze unbesetzt. Immerhin gelang es dann, die Zettel zu präsentieren. Hier kann man eigentlich schon mit dem Support der Heimfans enden. Denn viel mehr kam nicht. Ein paar Spruchbänder „Anti Depor“ vier Schwenker und fertig. Irgendwie erinnerte mich das Derby an ein bekanntes in Deutschland, wo der Gästemob blau-weiß präsentiert und auf dem Rasen und auf den Rängen das Sagen hat. Lediglich die Schwarz-Gelbe Trikotfarbe fehlte bei Vigo ;-)
Der enttäuschenden Kulisse von nur 22.000 Zuschauern präsentierte sich La Coruña in glänzender Form. Nach 24 Minuten bekam das Team einen Elfmeter zugesprochen und der Goalie aus Vigo konnte vorzeitig duschen gehen. Zur Halbzeit hätte es statt 3-0 auch 8-0 für die Gäste stehen können. Im zweiten Durchgang waren schon zu Beginn mindestens 20 % der Zuschauer zu Hause. Deportivo leistet sich den Luxus und verballerte etliche weitere Chancen. (u.a einen zweiten Elfmeter). Somit blieb es beim 3-0
Nach Spielschluss gab es noch einige verbale Pöbeleien zwischen den Fangruppen im Stadion. Doch die Cops hatten alles im Griff. Schon jetzt war für mich klar, das beste Spiel der Tour gesehen zu haben. (Auch wenn die Türkeifahnen im La Coruña Block dicke Minuspunkte einbrachten). Vom Auftritt der Away-Fans konnte man heute hoch zufrieden sein. Über den Heimanhang kann man nur den Mantel des Schweigens hüllen. Für mich ging es dann gemütlich wieder ein paar Kilometer Richtung Portugal.
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