Ein spontanes, ohne groß zu überlegen, „Da fahren wir hin“ brachte uns eine Fahrt nach England ein. Atletico trat zu einigen Vorbereitungsspielen auf der Insel an und da der Autor dieser Zeilen noch nicht im hochgelobten Fußballland war, stand also nichts mehr im Weg, um den 29. Länderpunkt zu machen. Zusammen mit Andre, Franky und Nina vom „Peña Atletica Centuria Germana“ begann der Trip um 3 Uhr Nachts in Düsseldorf. Problemlos wurde Calais erreicht und dank Schnäppchenpreis konnte die Fähre für 37 € (Hin-und Rückfahrt) benutzt werden. Die Überfahrt wurde schlafend verbracht, bevor es dann die 330 Km nach Birmingham zu bewältigen gab. Trotz katastrophaler Beschilderung erreichte man das Ziel schon um 11.15 Uhr. Auch der Linksverkehr stellte kein Problem dar.

Der erste Besuch galt natürlich dem Mausoleum der Burgerliebhaber. Direkt gegenüber dem Stadion „The Hawthorns“ wurde der LP gesetzt, bevor dann die Eintrittskartenfrage schnell geklärt war. Für läppische 15 £ bekam man die Tix ausgehändigt. Eine kurze Stippvisite in die City von West Bromwich wurde nach bereits 15 Minuten wegen nicht zu steigernder Unattraktivität abgebrochen. Klein Pakistan und Indien prägten das Stadtbild. Einige spontane „Klatsch-Applause“ wurden zum besten gegeben. Klasse West Brom für den gelungen Busbahnhof oder dem nichtvorhandenen Einkaufszentrum. Zeuge einer Pakistani Hochzeit konnten wir noch werden. Eine nett anzusehende Limousine stand vor der Kirche des Gurus, aber eine recht furchterregende schwarzköpfige Hochzeitsgesellschaft, ließen unseren Fotoapparat lieber in der Tasche verweilen. Jetzt aber fix weg aus der Gegend, bevor man noch einen tickenden Rucksack zu Gesicht bekommt.

Wieder am Stadion, wartete man noch vergeblich auf die Mannschaft von Atletico. Während dieser Zeit kam der WBO Spieler Kanu mit einem Ferrari und Chauffeur vorgefahren. Die 20 £, die er beim Aussteigen verloren hat, wanderten fix in die Tasche :-)  Diverse Gespräche wurden nun mit den Einheimischen geführt, die aber alle sehr freundlich waren. Später traf man sogar noch Rojiblancos, die extra aus Madrid angereist waren. Unglaublich, beim Away-Match bei Betis taucht niemand auf, aber nach England ist man am Start.

Der West Bromwich Ground weiß zu gefallen. Die etwas kleinere Tribüne soll noch ausgebaut werden (lt. Info eines WBA Fans), damit sie sich nahtlos in das Bild der drei anderen einfügt. In dem reinen Allseater ist man natürlich direkt am Spielfeld und auch hier sind die Zäune abgeschafft. Eine Anzeigetafel sucht man allerdings vergebens. Auch war der Zuschauerzuspruch recht mau, denn lediglich 6922 Fans (40 Gäste) fanden sich ein. Bei Kartenpreisen von 15 £ nicht verwunderlich. Supportet wurde auf beiden Seiten von max. 5 Leuten (viva la Peña ;-) ). Recht lustig war`s. Das Spiel war zwischen gut und böse angesiedelt. Mein Freund Fernando Torres fiel wieder durch Lustlosigkeit auf. Kezman handelte sich eine böse Fleischwunde ein, die mit fünf Stichen genäht wurde und West Brom siegte peinlicherweise mit 2-0.

Die Rückfahrt bot uns den absoluten Horror pur. Ein Stau löste den anderen ab und die Fähre zurück aufs Festland konnte zwischenzeitlich bei den Hochrechnungen immer wieder abgeschrieben werden. Auf ca. 150 km war mindestens 10 x stop and go angesagt. Als man endlich an London vorbei war, half nur noch Bleifuss, um das Schiff evtl. doch noch zu erreichen. Gesagt, getan, weil man eh zu faul war die Speedlimits von Meilen in Kmh umzurechnen. ½ Stunde vor Abfahrt war dann Dover erreicht, wo man auch gleich erfuhr, dass die Abfahrt sich wegen technischer Probleme verzögert. Ganz großes Kino. Um 1 Uhr war man endlich wieder in Frankreich und um 4 Uhr wieder in Düsseldorf. Die drei anderen hatten noch einen weiteren Weg vor sich. Ich jedenfalls bin völlig übermüdet um 4.30 Uhr ins Bett gefallen. Aber geil war`s trotzdem.

Aupa Atleti !!! Kein Weg ist zu weit !!! Un amor sin fin

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