Spiel war nicht im Nationalstadion
Lange Zeit stand Barca gegen Atletico ganz oben auf dem Wunschzettel, aber leider machten die „Billigflieger“ mir einen Strich durch die Rechnung. Keine Angebote für das Wochenende. Bei Durchsicht der Lufthansapreise war dann schnell klar, dass die 28.000 Miles nach Barcelona wohl für den ersten neuen Länderpunkt im Jahr 2005 bessere Verwendung finden würden. Die Entscheidung musste zwischen Zypern und Malta fallen.
Letzteres wurde also gebucht und Samstagmorgen ging es nach Frankfurt. Um dem Flughafenbetreiber nicht die unverschämten 23 € Parkgebühr zu gönnen, wurde der Wagen in Raunheim abgestellt und für 2,05 € ging es mit der S-Bahn zum Flughafen. Alles klappte also reibungslos - noch. Als es langsam Richtung Abflugzeit ging, kam die erste Durchsage, dass die Maschine überbucht sei und ein Freiwilliger gesucht wurde, der auf den Flug verzichtete. 150 € cash oder ein Reisegutschein von 300 € standen zur Auswahl. Nur was nutzt ein Gutschein von 300 € bei der Lufthansa ? Bei den unverschämten Preisen bekommt man zur Not gerade mal ein Inlandsflug. Also den Gedanken daran just wieder verworfen. Da sich das ganze Prozedere natürlich wieder unheimlich in die Länge zog, war mit „pünktlich landen“ nicht mehr viel.
Endlich um 12.45 Uhr war dann Malta erreicht (45 Minuten verspätet). Das erste Spiel in Hamrun sollte um 13 Uhr beginnen. Tolle Leistung der Lufthansa. Jetzt der zweite Knaller, der Flughafenbus fuhr alle 20 Minuten, lediglich zwischen 12.45 Uhr und 15.10 Uhr am Samstag nicht. Also kurz zwei nervige Taxifahrer angequatscht und einen Festpreis von 8 LM (20 € ) bekommen. Handeln nicht möglich, da am Flughafen Festpreise sind. Ganz großes Tennis. Also die Beine in die Hand und die 4 KM nach Hamrun gelatscht. Gegen 13.45 Uhr war dann Hamrun erreicht, nur keine Sau kannte Victor Tedesco Stadium. Also abharken und mit dem erstbesten Bus nach Valletta. Von dort dann weiter nach Paola um pünktlich um 15.15 Uhr wenigstens ein Match heute zu sehen.
Endlich am 2000 Zuschauer fassenden Hibernians Ground angekommen, wurde für 2,50 LM (6,25 €) ein Ticket gekauft. Mind. 1500 Zuschauer (zu meiner Verwunderung) wollten das Match zwischen Marsaxlokk vs Msida live erleben. Somit war das Stadion recht gut besucht. Der Dreck vom vorherigen Match um 13.15 Uhr lag noch rum. Auf der einzigen Tribüne waren die Fanggruppen jeweils rechts und links untergebracht. Getrennt durch hohe Zäune und einigen Cops. Fahnen, Doppelhalter oder Pyromaterial sucht man hier vergebens. Ein Großteil der Zuschauer scheint Engländer zu sein. Etliche Leute liefen mit Arsenal, Liverpool oder ManU Shirts rum. Der Support war allerdings recht sparsam. Einzelne Fans fielen nur durch „Come on Reds“ – Rufe auf. Ansonsten blieb alles recht harmlos. Marsaxlokk siegte 2-1 und nun ging es mit dem Länderpunkt Malta in der Tasche, wieder zurück nach Valletta.
Hier war der Karneval noch in den letzten Zügen und einige der sehr aufwendigen Umzugswagen konnten noch bestaunt werden. Um 21 Uhr wurde der Flughafenbus für 0,20 LM ( 0,50 Cent) in Anspruch genommen. (35 Minuten Fahrzeit für 7 km zzgl. 10 KM Umweg ) Der LP Mac Donald wurde in Flughafennähe weggetischt und es folgte eine Flughafenübernachtung. Völlig ungestört vom Securitypersonal wurde dort genächtigt. Morgens um 7.30 Uhr ging es nochmals nach Valletta, um dort zu erfahren, dass es mit dem Match um 9 Uhr im Centenary Stadium und dem Rückflug um 13 Uhr mehr als knapp werden würde. Also wurde aus drei geplanten Spielen letzlich nur eins. Wieder am Flughafen nochmals die letzten Maltesischen Lira in Burger umgesetzt und diesmal ging es dann pünktlich zurück nach Frankfurt.
Fazit: Recht unglückliche Tour, statt drei geplanter Spiele konnte nur eins gesehen werden. Malta ist keine Reise wert. Außer der Innenstadt von Valletta, ist alles recht verkommen. Busfahren ist spottbillig, dauert aber eine Ewigkeit, Taxi dagegen sauteuer und schwer zu bekommen.
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