Nach Atletico vs Real und Groningen vs Zwolle, stand das nächste Derby und mein 40. Auslandsground an. Rapid vs Austria Wien. Samstag Mittag ging es mit Germanwings nach Österreich. Da diese noch einen Stunde Verspätung fabrizierten, wurde es mit dem geplanten Bratislava Spiel leider auch nichts mehr. Aber auch ohne Verspätung wäre es zeitlich wohl knapp geworden. Nach einem netten Nachmittag und Abend in Wien, wo an jeder Ecke die EU-Erweiterung gefeiert wurde (warum auch immer) und die Stadt/Prater völlig überlaufen war, ging es Sonntag Mittag noch nach Schönbrunn, um etwas in Sachen „Kultur“ zu unternehmen.
Um 15 Uhr traf ich mit der U4 in Hütteldorf ein und war auf das „Rapid-Dorf“ gespannt. Gehört hatte ich schon davon, nur was sollte das sein?
Gegenüber von Hanappi Stadion war ein Zelt mit Biergarten aufgebaut. Nach und nach wurde es auch voller und eine Live-Band begann Musik zu machen. Zunächst aber machte ich mich auf die Suche nach meiner bestellten Karte und bekam diese auch anstandslos. Rapid-Fans waren schon zahlreich am Ground, von den violetten war nicht viel zu sehen. Nochmals kurz ins Rapid-Dorf und dann hinein ins Hanappi. Auf der Gegentribüne und im Unterrang der Haupttribüne hatte T-Mobile Kissen ausgelegt von denen wohl nur die wenigstens bei den Platzinhabern angekommen sein dürften. Das Vorspiel der Rapid-Ex-Stars gegen eine Prominentenauswahl lief bereits und ich nahm auf meinem neuen Kissen platz ;-)
Gespannt durfte man auch das Intro der Ultras-Rapid sein, denn ein Spruchband wurde von einer „Under Construktion“ Fahne verhüllt. Vor Spielbeginn pöbeltet der Austria Mob noch etwas mit dem Nebenblock und den Cops. Zwei wurden abgeführt und schon kehrte hier Ruhe ein.
Der Austria Anhang zeigte beim Einlauf eine violett/weiße Choero, unterlegt mit einem FAK Wappen. Rapid präsentiere eine Wendechoreo. SK Rapid Wien + 1899. Rechts und links wurden grün weiße Tafeln gezeigt. Sah klasse aus und machte Lust auf mehr. Die Westkurve lief stimmungsmäßig zur Hochform auf. Trotz späterem 0-2 Rückstand wurde supportet. Hier wird wohl „alle Hände hoch“ auch von jedem verstanden und es wird mitgemacht.
Während des Spiels wurden wechselseitig Spruchbänder gezeigt, wobei wohl eins das andere übertreffen sollte. Mein Favorit ist „Auf der Straße wie Hasen - Auf unseren Festen nur zum blasen“...mit einem netten Gruß an die Austria-Ultras. Nach der Halbzeit wurde das Austria-Team mit großen Kreuzen und einem „Tod und Hass dem FAK“ Band von der Westkurve begrüßt
Stimmungsmäßig wusste aber auch der violette Anhang ( ca. 2500) zu gefallen. Die Sprüche auf ihren Transparenten reichten aber bei weitem nicht an die der Rapidler ran. In der zweiten Halbzeit rauchte es noch kurz im FAK Block. Schwenkfahnen wurden keine gezeigt.
Der Spielverlauf war natürlich alles andere als gut. Rapid spielte ohne 8 Stammspieler und geriet schnell 1-0 ins Hintertreffen. Nach der Halbzeit noch das 0-2, bis der Anschluss 13 Minuten vor Schluss geschafft wurde. Danach gab es kein halten mehr und das ganze Stadion versuchte das grün-weiße Team nach vorne zu peitschen. Nach dem Tor wurden noch einige Bengalen bei den Ultras-Rapid gezündet. Schade, dass es nicht mehr zum Ausgleich gereicht hat, denn dann wären wohl die letzten Dämme gebrochen. Trotz Derby-Niederlage wurde das Heimteam gefeiert und die Spieler bedankten sich bei der Westkurve.
Anzumerken sei noch, dass eine „Ultras-Nürnberg-Fahne“ über der Ultras-Rapid hing. Es wurden massig Gegenstände in Richtung FAK Torwart geworfen und ein gewisser „Westentahler“ ist der Sohn einer Hure. Die violetten Gäste mussten noch eine 10 minütige Blocksperre über sich ergehen lassen, was aber bei dem Ergebnis wohl nicht allzu tragisch war. Nach dem Spiel ging es per U-Bahn wieder zum Hotel. Anders als in Madrid zwei Wochen zuvor, sah man abends aber keine Fans mehr in der City.
Großen Respekt an die Ultras-Rapid. Klasse Stimmung, super Choreo und lustige Spruchbänder. Die Kurve hat wirklich was. Wien ist komplett anti violett :-) :-)
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