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08.10.04 Aserbaidschan U 21 vs Deutschland U21 Qayibov adina Stadion/ Baku

Den Höhepunkt der Saison, an welchem man bereits seit feststehen der genauen Termine am basteln war, und der sowohl den Auftritt des U21 Teams in Baku/Aserbaidschan als auch das Spiel der A-Nationalmannschaft in Teheran/Iran beinhalten sollte, wollte man gemeinsam mit Menden/Sieg Renate & Marc sowie mit Smily Air Bäron in Angriff nehmen.

Nachdem man bereits im Vorfeld die Flüge Frankfurt – Istanbul – Baku  sowie Baku – Teheran und letztlich wieder Teheran – Istanbul – Frankfurt mit Türkisch bzw. Aserbaidschan Airlines gebucht hatte und auch die nötigen Visa ( welche die Reisekasse schon mit über 150,-Euro belasten sollten ) besorgt hatte, stand zwei neuen Länderpunkten eigentlich nichts mehr im Wege. So man machte sich gemeinsam mit Air Bäron auf den Weg nach Frankfurt. Beim Einchecken trafen wir schon auf Marc & Renate.

Der erste Schock saß allerdings bereits tief, denn unser Flieger sollte doch glatte 30 Minuten Verspätung haben, was bei der Umsteigezeit von 45 Minuten in Istanbul doch zu Problemen hätte führen können. Jetzt konnte man sich bereits damit vertraut machen, evtl. das U 21 Spiel zu knicken, um direkt nach Teheran zu gelangen! So folgte nach der Landung in Istanbul erst einmal ein kleiner Spurt durch den Flughafen, nach welchem man doch noch glücklich im Flieger nach Baku saß.  Hier taf man mitten in der Nacht ein und orderte direkt ein Hotel in der  Innenstadt, um noch ein paar Stunden zu schlafen. Am Freitag folgte direkt der erste Höhepunkt: Ein Spaziergang am Kaspischen Meer, was ja auch nicht alle Tage vorkommt!



Nachdem man den McDonalds Länderpunkt eingefahren hatte, ging es bereits zum Qayibov adina Stadion, wo das wichtige Match stattfinden sollte. Schnell die Karten für umgerechnet 20 Cent besorgt und die Fahnen an den Zaun geknotet. Nun wurde man direkt vom einzigen anwesenden Deutschen Journalisten (dpa) zum Grund unserer Anreise befragt und er versprach uns, uns einen eigenen Bericht in der Dezember Ausgabe von 11 Freunde zu widmen!!! Bis zum Anpfiff wuchs der Deutsche Fanblock auf unglaubliche 7 Leute an ( 4 davon waren wir)!

Nach dem Spiel, dass wir 2:0 gewonnen hatten,  wurden wir vier noch von Mike Hanke und Trainer Dieter Eilts mit Deutschland Trikots ausgestattet, wofür man den Beiden ein großes Lob aussprechen muss! Endlich werden mal die echten Fans für ihre Strapazen belohnt!!!




Bestens gelaunt ging es mit dem nächsten Taxi zurück zum Flughafen, wo bereits gegen 01.30 Uhr der Weiterflug nach Teheran starten sollte! Vorher nutzten Marc und ich aber die vorerst letzte Chance, auf das eine oder andere kühle Bierchen, denn im Iran besteht absolutes Alkoholverbot! Der Smily unterhielt uns derweil mit seinen Frauengeschichten. O-Ton Smily: „ in Münster bin ich der absolute Frauenschwarm... etc“, was nicht nur bei Marc und mir leichte Zweifel aufkommen ließ. Auch Renate konnte nur noch schmunzeln, was wohl Beweis genug für den Höhenflug unseres HSV Fans ist, oder etwa nicht??

09.10.2004 Iran vs. Deutschland Azadi Stadion / Teheran




Nach kurzem Flug von etwa einer Stunde sollte es spannend werden, denn man wollte erstmals Iranischen ( für mich auch erstmals außereuropäischen ) Boden betreten (Anmerkung der Red.: Trabzon vergessen ?). Nach etwa einer Stunde in der Einreiseschlange, inklusiv genauem Betrachten des Visums, war es vollbracht ! Selbstverständlich musste Renate ab sofort mit Kopftuch bedeckt umher laufen, und wir konnten uns natürlich einen Spruch nicht verkneifen...

Die folgende Nacht verbrachte ich dann doch lieber im Hotelzimmer von Marc und Renate, denn Käfer und Spinnen im eigenen Hotelbett sind nicht so der Hit. Morgens fuhr man gemütlich zum Stadion, um schon mal die Fahnenplätze zu begutachten. Jetzt wurde einem auch erst mal der unglaubliche Verkehr in der 12 Millionen Stadt vor Augen geführt, der wohl jeden deutschen Verkehrspolizisten ins Grab befördert hätte!

Wir hatten jedoch Glück mit unserem Taxifahrer, denn er hatte die Situation jederzeit gut im Griff und konnte uns durch gekonnte Fahrmanöver am Stadion absetzen. Hier mussten wir uns erst einmal den Schweiß von der Stirn wischen, denn das durchqueren von Einbahnstraßen in der falschen Richtung bzw. gelegentliches Ausweichen auf Bürgersteige, auf denen die Bürger halt einfach zur Seite ausweichen müssen, ist man aus Deutschland nicht unbedingt gewohnt...

Am Stadion Azadi angekommen, traute man seinen Augen nicht wirklich. Das Ding war bereits um 10.00 Uhr schon zur Hälfte gefüllt und die Iraner waren sich bereits am einsingen...Also erst mal mit dem Taxi wieder zurück zum Hotel, in dem der Fanclub Nationalmannschaft untergebracht war, denn hier sollten sich die letztlich etwa 150 Deutschen zunächst versammeln, um die Eintrittskarten entgegen zu nehmen. Anschließend fuhr man gemeinsam in mehreren Bussen zum Stadion, was auch reibungslos funktionierte. Man konnte sich nun auch endlich mal mit den anderen unterhalten und stellte fest, dass aus Deutschland doch einige Bekannte angereist waren ( u.a. die Herren Andy Werner, Grosblie-Dominik, Erda, Hof/Saale, 96-Linke und wie man später feststellte sogar Groundhopper Fari...)! 

Im Stadion entschieden Marc und ich uns dann doch, den sicheren Gästebereich zu verlassen, um gegenüber die Fahnen TV-gerecht zu befestigen, was auch mit Hilfe von Herrn Sengler vom DFB sehr zufriedenstellend gelingen sollte! Allerdings hatten wir Glück überhaupt wieder ins bereits völlig überfüllte Stadion zu gelangen, denn die Tore wurden bereits geschlossen, wobei es etwa 100 Iranern gelang, ein Tor einzudrücken! Wir nutzten also die sich uns bietende Möglichkeit und schlüpften ins weite Rund. Nach weiteren 30 Minuten hatten wir es tatsächlich geschafft, den Zaun zu erreichen...

Hatten wir bis hierher noch Bedenken, ob die Iraner uns auf ihrer Tribüne dulden würden, vergingen diese schnell, denn man wurde hier von den Einheimischen so stürmisch begrüßt, dass man aufpassen musste, nicht durch den Block getragen zu werden...Unglaublich dann die Deutsche Nationalhymne, die Iraner grüßten uns mal eben mit Hitlergruß (was jedoch rein freundschaftlich gemeint war, denn die waren wohl tatsächlich der Meinung, das das in Deutschland noch so üblich sei!!) Nachdem Marc und ich dann bereits die ersten Autogramme unseres Lebens geschrieben hatten, konnte das Spiel beginnen! Jedoch bekamen wir vom Spiel nicht viel mit, denn wir mussten die ganze Zeit auf Englisch Auskunft über den Deutschen Fußball geben, bzw. uns umarmen und teilweise sogar regelrecht abknutschen lassen!!

In der zweiten Halbzeit (es stand mittlerweile 2:0 für uns) sollte die Stimmung bei einigen Iraner allerdings umschlagen, und wir wurden mit allerlei Gegenständen beworfen! Als dann die erste Glasscherbe flog, wurde es Zeit in den Innenraum zuklettern. Marc und ich verfolgten die letzten 10 Minuten von hier! Dann konnten die Fahnen abgenommen werden und durch den Innenraum gelangten wir in den sicheren deutschen Block, wo wir leider den negativen Höhepunkt der Reise erlebten, denn Smily hatte seinen Reisepass verloren! Selbst die spontane Suchaktion konnte den Pass nicht wieder zurück bringen. Für Ihn sollte sich der Iran Aufenthalt bis zur Ersatzbeschaffung eines neuen Visums hinauszögern, was zur Folge hatte, dass man Smily am Flughafen mit gute Wünschen  zurück lassen musste (Er durfte den Iran letztlich erst am Donnerstag, also mit vier Tagen Verspätung wieder verlassen)!!

Nachdem man den Flughafen sicher (und kostenlos) im Bus der Journalisten erreicht hatte, traf man wieder auf Erda-Sascha. Er wurde von zwei Iranern auf deren Moped (die saßen also zu dritt auf dem Ding.) zum Flughafen gefahren und musste dabei wohl Todesängste überstehen. Es gab weder Helm, noch Festhaltemöglichkeiten. Sie hatten wie wir die Autobahn genommen und die Tachonadel ist nach seinen Angeben irgendwo bei über 120 stehen geblieben ....

Nachts ging es dann über Istanbul zurück nach Frankfurt, wo man dann auch endlich seine Fahnenmails empfangen konnte, denn im Iran ist es nicht möglich, mit deutschen Handys ein Netz zu empfangen.

Mit zwei neuen exotischen Länderpunkten in der Tasche verabschiedete man sich von Marc und Renate und brauste zurück nach Hagen. Dort hatte bereits Frau Assmann, Chefredakteurin von Radio Hagen, angerufen und zu einen Reisebericht ins Studio geladen. Das allerdings zunächst vertagt wurde, denn ich steuert doch erst einmal lieber das eigene Bett an!!

Mittlerweile ist jetzt auch der Smily wieder gesund im Lande und ich kann behaupten, eine der geilsten Touren meines Lebens mitgemacht zu haben!

In meinen Augen eine glatte Eins mit Sternchen, nicht wahr Renate??

BENNY S04 HAGEN   



 
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