Von Minsk auf ging es also per Bus um 7.20 Uhr Richtung Litauen los. Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt, und somit hatte man wohl alles richtig gemacht, als man das Tix schon am Vortag kaufte. Leichte Bedenken hegte man lediglich, wegen des nicht abgestempelten Visas an der Grenze. Hier kam man nach ca. drei Stunden dann an und der Grenzer sammelte die Pässe ein. Ohne Beanstandungen bekam die gesamte Busladung selbiges zurück. Mein Visa ziert nun endlich auch den Belarus-Stempel und die Einreisekarte nach Moskau ist auch wieder weg. Auf der Seite der Litauer mussten zunächst alles Leute mit dem gesamten Gepäck aus dem Bus. Anstehen zur Passkontrolle war angesagt. Aha EU- welcome to Lithuania. Die Russen hingegen mussten ihren ganzen Krempel auspacken :-) Gut eine Stunde später war man dann jenseits des eisernen Vorhangs. Fix noch die paar Kilometer bis Vilnius abgerissen und gleich in die JuHe. Für 10 € die Nacht kam man hier, incl. Internet for free, günstig unter. (300 Meter vom Bahnhof entfernt). Sofort kam man hier mit Alex aus London ins Gespräch. Nach dem üblichen BlaBla dann die entscheidende Frage. „What are you doing here?“ “I`m only here for football” Alex machte große Augen und schnell waren die Spielansetzungen übermittelt. Er kam per Bus aus Warschau und hatte sich dort Legia gegeben. Das Abendspiel von Vetra wollte er natürlich auch mitnehmen. (Klar das er später schon bei Zalgiris auflief).
Mein erster Weg führte, nein nicht zu Mac Donalds, sondern zum Vetra-Stadion, nur ca. 500 Meter entfernt. Weiter ging es in die City ins Internetcafe (wieder so ein langsames Ding), bevor man am Nationalstadion von Litauen auflief. Absolut erschreckend das Teil. Alles versifft und heruntergekommen. Ob hier überhaupt Länderspiele noch stattfinden?. Für Zalgiris um 16.30 Uhr reichte es jedenfalls noch. Mit noch reichlich Zeit ausgestattet gab es dann zunächst noch das goldene „M“, bevor man für 5 Litras (3 Litra= 1 €) ein Tix aus dem Auto heraus erwerben konnte. Im Ground fiel dann gleich jemand auf, der ebenfalls alles ablichtete. Hopper aus Belgien? Das Litauen zuschauermäßig kein Burner ist, war schon klar. Mit viel gutem Willen tippe ich mal auf 800. Gut 60 Sups nahmen in der völlig runtergekommen Kurve ihren Platz ein. Konnten aber gesanglich ganz gut überzeugen. Ebenfalls waren einige Spruchbänder und eine Schalparade im Sortiment. Gäste vom FC Vilnius waren überall verstreut. Im eigentlichen Gästeblock fand man lediglich 10 Leute. Der Gast war auf dem Feld tonangebend. Nach 18 Minuten gab es die 1-0 Führung für den FC. Im zweiten Durchgang dann schon die Vorentscheidung nach 56 Minuten. Eine Minute vor Ende verkürzte Zalgiris auf 2-1 und hätte in der Nachspielzeit fast noch völlig unverdient den Ausgleich gemacht.
Der Ground überzeugt hier nicht. Für Leute die so heruntergekommene Teile lieben, sicherlich ein Highlight. Überdacht ist der obere Block der Haupttribüne und der kleine angrenzende Block. Zwar handelt es sich hier auch um einen reinen Allseater, aber ob die Bretter in der Kurve das Gewicht aushalten, sei mal dahingestellt. Wie gesagt, schwer vorstellbar, dass hier Länderspiele stattfinden. Zu Fuß braucht man vom „Stadionas Zagririo“ bis zum „Stadionas Vetros“ fast genau eine halbe Stunde, wo das letzte Match der Tour um 19 Uhr begann.
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