Irbid (Jordanien LP 59.) Municipal Stadium
Gezaubert mit Terrorsuff wurde bis 4:30 Uhr. Auch unser "Schläfer" wachte mit der Brause in der Hand zwischenzeitlich wieder auf und erfuhr von seinem Glück, die Leihkarre am Morgen zur Grenze zu fahren. Die Rechnung war einfach, denn für drei Tage gab es die Kiste incl. aller Kilometer zu einem annehmbaren Kurs. Somit heute erst zur israelisch/jordanischen Grenze, Samstag evtl. Palästina/Jerusalem und Sonntag zu zweit zum Toten Meer. Der Typ in der Leihwagen Butze hat ganz schön blöd geguckt, als vier recht angeschlagene Gestalten um 9 Uhr auf der Matte standen. Lediglich der Fahrer war halbwegs nüchtern, obwohl er sich morgens zum Frühstück schon eine warme Gallone gegönnt hatte. MS und Heman hatten Jerusalem auf dem Touri-Plan. Der Coburger zuckelte zielsicher die Karre nach Beit She`an, während Franky und Ambri ins Reich der Träume verschwanden und der Autor sich nur mühsam wachhalten konnte. Das gab das erste Sternchen für den Coburger *. In Beit She`an ist der einzige Grenzübergang nach Jordanien, an dem man ein Visum an der Grenze bekommt. Die beiden anderen Übergänge verlangen das im voraus. Direkt an der Grenze ist ein Parkplatz, auf dem man die Kiste für 30 Schekel ( 1€=5 Schekel) abstellen kann. Eine Ausreisegebühr von 47 Schekel ist zu entrichten. Wer keinen Stempel in den Pass bekommen will, füllt eine Karte aus, die dann gestempelt wird. Eigentlich im nachhinein sinnlos, denn die Jordanier kleben ja die Briefmarken mit Stempel und Grenzübergangsnamen rein. Jeder Araber wird den wohl kennen. Ausreise Israel somit absolut problemlos ohne sinnlose Fragen. Nun muss man auf einen Bus warten, der leider nur jeder Stunde fährt. Fährt ist gut, denn das Ding zuckelt höchstens 300 Meter auf die jordanische Seite. Zu Fuß rüber machen, gibt es leider nicht. Im Vorfeld dachte man eigentlich, das die Jordanier und die Israelis ein gutes Verhältnis haben, aber wohl ein Trugschluss.Schon an der jordanischen Visastelle war man gewillt, den Mokel mit seinen Briefmarken durch das kleine Fenster zu ziehen und mit dem Kopf auf den Tresen zu schlagen. Mensch Kerl, lern vernünftiges Englisch, dann weiß auch jeder was du willst. Aber was soll man erwarten, wenn der Typ den ganzen Tag nichts anderes macht, als für 20 jordanische Dinar (1 € = 0,8 Dinar) zwei Briefmarken und einen Stempel in die Pässe zu drücken. Nun hinüber zum Grenzer und hier Terror Teil 1. Schlimmer als bei der Ausreise seinerzeit aus Israel wurden Löcher in den Bauch gefragt. Nach gefühlten 30 Minuten war man endlich durch, obwohl man von 10 Fragen max. 2 beantworten konnte. Auf der jordanischen Seite war dann weder ein Sherut noch ein normaler Bus zu finden. Der Grenzübergang ist auch weiträumig abgesperrt. Ob man bis zum Checkpoint zu Fuß kommt, bezweifele ich. Die Taximafia hat hier allerdings eine Bude, an der Festpreise angeschlagen sind. 19 JD für die 26 Kilometer von der Grenze bis Irbid sind zu entrichten. Allerdings musste man sich noch kurz gedulden, bis die Musels sich von ihren Gebetsteppichen erhoben hatten. Der ausgewählte Fahrer erwies sich als reiner Glücksgriff. Auf die Frage "wohin" in der zweitgrößten Stadt Jordaniens nannte man das "Municipal Stadium". Allerdings scheint das Ding einen anderen Namen als bei Goalzz zu besitzen, denn er kannte es nicht. Also mal zum "Biggest Stadium" von Irbid gefahren. Keine Zuschauer, keine Bullen, kein Nichts. Also raus und fragen, wo nun der Kick stattfinden würde. Selten oder besser noch nie habe ich einen so fähigen Typen im Taxi erlebt. Der Mokel war echt bemüht uns den Kick zu verschaffen. Hin und her wurde telefoniert, dann gab es eine Info das ein Spiel 25 Kilometer entfernt stattfinden würde und als man gewillt war, dorthin zu fahren, erfolgte noch ein Anruf. Ja Kickoff im Municipal zwischen Al Hussein und Al shaik Hussian, Wegbeschreibung inklusive und ab dafür. Kaum am Ground, mal ein paar Pix von außen gemacht, wurde schon die Staatsmacht aufmerksam. Keine Bilder von den Cops oder Fahrzeugen. Fahrt sie halt weg und stellt euch an die Seite. An der Kasse dann vier Karten (die später noch fast zum Verhängnis wurden) für gesamt 1 JD abgegriffen. Am Eingang wurden diese dann wieder abgenommen, bis ein Militärtyp mitbekam, dass wir die für die Sammlung brauchten. Wiederwillig rückte der Opa die Teile wieder raus. Kaum im Ground kam man sich dann wie im Zoo vor. Alles glotzte, als wenn sie noch nie Christen gesehen hätten ;-) Wir zogen dann hinter das Tor, wo wir die Tribüne lediglich mit einem Typen und einem verranzten Vater samt Sohn teilen mussten. Vielleicht waren 500 Zuschauer zugegen. Heimfans hüben, Gäste drüben. Selbst Ansätze von Support gab es. Drei ausgebaute Seiten hat das Municipal in Irbid. Gastro und Toiletten Fehlanzeige. Reichlich viel Militär war zugegen. Mit 3-1 endete die erbärmlich schlechte Partie. Mit dem Taxifahrer hatte man einen Deal, dass er uns wieder zurück zur Grenze fahren kann, sofern er warten würde. Ein normales Taxi aus Irbid wird dort nicht hinfahren.Gesagt getan, Retour zu Grenze, allerdings mit Zwischenstopp beim Goldenem "M". Schon auf dem Hinweg hatte man dieses erspäht. Mc Donalds Länderpunkt Nr.50 fiel somit in Jordanien. (Bleiben noch 69). Wieder an der Grenze, wurde der Fahrer dann auch fürstlich entlohnt, denn anders als sonst, bekam er ein üppiges Trinkgeld neben weiteren 19 JD für die Fahrt. Verdient hatte er es sich allemal. Was bei der Ausreise folgte, könnte dann aus "Der Spion der mich liebte" stammen. Wieder die üblichen dummen Fragen. Woher, warum nur ein paar Stunden im Land etc. Hab ich eigentlich schon erwähnt, das Jordanien ein zugemülltes Drecksloch, wie fast alle arabischen Länder ist? Diesmal konnte man alles beantworten, allerdings schenkten die beiden Grenzmokel unseren Worten keinerlei Glauben. Dass man das Drecksland lediglich zum Fußball besuchte, begriffen sie einfach nicht. Als Franky dann noch die Eintrittskarte als Beleg zeigte, war guter Rat teuer, oder besser: man hätte sich besser selbst die Karte vorher mal ansehen sollen. Das Tix war von 2006 von einer LG Peace-Tour und zudem zierte die iranische Fahne das Ticket. Was die Israelis bei der Karte wohl gemacht hätten? Jetzt wollten die beiden Blödmannsgehilfen wohl Stärke zeigen und riefen ihren Vorgesetzten hinzu. Viel Palaver um rein gar nichts. Als der dann die div. Visa und Stempel in Ambri und meinem Pass sah und zu jeden "Only for a Footballmatch" entgegnet bekam, zierte ein Lächeln seine Lippen und die Pässe wurden endlich abgestempelt. Warum nicht gleich so ihr Schwachköpfe. Acht jordanische Dinar waren nun hier noch an Ausreisegebühr zu entrichten. Im Übrigen nehmen die Köter bei der Ein- und Ausreise nur ihr eigenes Rumpelgeld in Bar. (Wechselbude allerdings gleich nebenan). Ein weiterer Dinar war dann noch für die 300 Meter Busfahrt fällig. Am Schlagbaum, bevor man über den Jordan ging (der musste jetzt mal sein;-) ), dann ein Israeli mit Knarre und die Tante vom Mittag. Der Bus hielt und die Tür wurde geöffnet. Der Coburger wurde mit Pass hinaus gebeten und nach drei sinnlosen Fragen ging es weiter. Gut gemacht und Sternchen Nr. 2 für CO**. Die Einreise dann wieder problemlos, auch wenn der **Coburger die Frage nach "You have weapos?" nicht auf Anhieb beantworten konnte. Immerhin zur Belustigung aller, incl. der Grenztante. Drei weitere Fragen am Stempelschalter, dem Mokel erklärte der **Coburger dann, dass wir zusammen gehören und das war es. Sternchen drei für Coburg ***. Ambri zuckelte uns zurück nach Tel Aviv. MS und Heman waren auch schon zurück und nach Essen fassen, labte man sich wieder an den Kaltgetränken. Als diese dann vorzeitig zur Neige gingen, machte sich der Coburger*** dann unsterblich. Mit Rucksack zog er in unsere Shawama-Bude und das das "23 Uhr Gesetz" so sinnlos wie der frühe Vogel oder so ist, zeigte sich spätestens, als er hinter dem Verkaufstresen den Beutel füllte. Shawama hätte er noch mit abschneiden können ;-) . Immerhin gab es hierfür den 4.* Franky und Ambri zog es ins Nachtleben von Tel Aviv und zu viert fand der Tag einen sehr sehr würdigen Ausklang. Klare eins mit vier Sternchen der Tag ****50. Länderpunkt Mc Donalds
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