Nach dem Morgenkick stand also noch ein Highlight auf dem Programm. Das kleine Belgrader-Derby zwischen OFK und Partizan. Aufgrund der Ausschreitungen und der Sperre seitens der UEFA für Partizan, erwartete man heute einiges. Gut eine Stunde vor Spielbeginn herrschte rund um den Ground schon reges Treiben, doch 30 Minuten vor dem Anpfiff war im inneren des Stadions noch gar nichts los. Auch im „Omladinski Stadion“ gibt es kein Flutlicht. Eine recht große Gegengerade, wo man ein paar Tage zuvor einige Sitze ausgetauscht hat, um den Schriftzug „OFK Beograd“ zu zeigen, wird von zwei recht großen Kurven und einer kleinen überdachten Tribüne abgerundet. Tickets konnte man zwischen 250-300 Dinar erwerben. Der letzte Heimsieg von OFK gegen Partizan stammt aus der Saison 94/95 !!!. Ein Jahr später ging man mit 1-8 wohl als Strafe daheim baden. Zuschauer heute ca. 8.000.
Das Verhältnis Heim-Gästefans zeigt heute ganz deutlich den Stellenwert von OFK in Beograd. Auf einen Heimsup kamen ca. 20 Fans von Partizan. Die supportwilligen Gäste zwängten sich alle in die Gästekurve, in der der Zaun für die zahlreichen Zaunfahnen viel zu klein war. Mit Spielbeginn begannen beide Gruppen sogleich mit ihrem Support. Partizan konnte gelegentlich lautstärkemäßig an den Roten Stern anknüpfen. Aber auch der kleine Haufen OFK Fans machte sich gut bemerkbar. Plastikbahnen mit dem Schriftzug „1911“ wurden von kleinen Plastikdoppelhaltern eingerahmt. Die Gäste hingegen zeigten lediglich 12 Schwenkfahnen. Während des Spielverlauf bahnte sich in der Gästekurve Ärger untereinander an, doch es blieb friedlich. Schon vor dem Match hatten einige Heimsups Probleme mit der Staatsmacht, woraufhin ein Sup abgeführt wurde. Pyro war heute allerdings bei beiden Gruppen leider nicht im Einsatz.
Das Spiel selbst war ansehnlich. Chancen für ein Tor boten sich auf beiden Seiten, auch wenn Partizan leicht überlegen war. Im zweiten Durchgang sorgte Partizan dann in der 56. Minuten mit dem 1-0 bereits für den Sieg. Kultig sind beim OFK auch die zahlreichen Vehikel der Sanitäter. Mofas und Golfwagen mit Dach kommen hier zum Einsatz. Stimmungsmäßig waren die Gäste letztlich etwas leiser als Red Star, sangen aber genauso konstant über 90 Minuten durch. Die Heimsups gönnten sich immer wieder eine Auszeit, konnten aber trotzdem aufgrund der geringen Anzahl gut gefallen. Nach dem Spiel wurde noch kurz die Eishalle in Belgrad gespottet. Am nächsten Tag ging es dann via München zurück nach Düsseldorf. Ein recht lohnenswerter Trip war um 20 Uhr beendet. Lediglich der verpasste Länderpunkt Rumänien schmerzte etwas. Aber auch der läuft ja nicht weg. Das große Derby in Belgrad steht jedenfalls auf der Liste der „To do“ Sachen.....
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