Bereits in Novi Sad hatte man sich Tags zuvor in einem Hostel in Belgrad in Bahnhofsnähe für 10 € die Nacht eingebucht. Die Hoffnung, einen Bus nach Arad für Samstag zu bekommen, schwand aber von Minute zu Minute. Etliche Busunternehmen im Busbahnhof wurden abgelatscht, doch niemand hatte eine Fahrt nach Rumänien im Sortiment. Die einzige Möglichkeit stellte eine Zugverbindung dar, die aber nur einmal am Tag verkehrte. Ankunft in Arad um 23.38 Uhr und somit wären zwei Übernachtungen nötig gewesen. Bei den hohen Hotelpreisen und Arad oder Timisoara natürlich keine Alternative und ein Ersatzprogramm wurde zusammengestrickt. Der Freitag wurde genutzt, um sich um die Anreise mit den Königsblauen nach Valencia und Trondheim zu kümmern. Für Chelsea hatte man schon Wochen zuvor von den 1 Cent Angeboten bei Ryanair gebrauch gemacht und der Termin passte genau. Benny buchte uns geschwind für 26 € nach Valencia ein. Lediglich der Trip in den Norden war mit 250 € noch zu teuer. Im Schnelldurchlauf wurde das Touri-Programm Belgrad abgeleistet und mit einigen Brausen für 0,40 € der Halbe lief man wieder im Hostel auf. Just was am TV gespielt, war die Freude natürlich groß, als man die Königsblauen gegen Leverkusen live sehen konnte. Premiere-Bilder mit serbischen Kommentar. Fortan war die Fernbedienung nicht mehr auffindbar ;-)
Die übrigen Backpacker im Hostel erwiesen sich ausnahmsweise mal nicht als verranzte Köter, sondern als brauchbare Trinkgenossen. Verwundert war ich natürlich darüber, dass man Trips auf den Balkan und sonst wohin so ganz ohne Ziel unternehmen kann. Städte kennenlernen, Sightseeing und der gleichen...und alles ohne Fußball? Unglaublich ;-) Morgens fiel man sehr zeitig aus dem Bett und latschte ganz gemütlich zum Groundspotting bei Partizan. 500 Meter weiter konnte man den Roten Stern beim Training beobachten und gemütlich ging es Nachmittags per Straßenbahn hinaus zum „Stadino FK Cukaricki“. Keine üble Gegend, wo Dragoslav Stepanovic seine neue Trainerstation gefunden hat. Der Ground kann mit einer kleine überdachten Tribüne und einer Gegengeraden mit Schriftzug aufwarten. Flutlicht gibt es auch hier nicht und daher wohl die frühe Anstoßzeit. Ca. 500 Fans (0 Gäste) waren vor Ort, um das Match gegen Banat Zrenjanin zu verfolgen. Für die Heimelf lief das Spiel recht schlecht und ohne der serbischen Sprache mächtig zu sein, fielen die zahlreichen Schmährufe gegen Stepanovic auf.
Support gab es keinen, mal abgesehen von einem Langzeitalkoholiker um die 60, der permanent etwas ins Spielfeld rief. Nach 24 Minuten ging Cukaricki dann in Führung, drei Minuten später folgte aber schon der Ausgleich. Ab der 32. Minute musste dann Zrenjanin mit einem Spieler weniger auskommen. Steppis Team nutzte die Überlegenheit aber nicht aus und erst recht spät (85. Minute) folgte der Siegtreffer für Cukaricki. Per Straßenbahn ging es nun zum zweiten Spiel am heutigen Tag. Der FK Crvena Zvezda stand wieder auf dem Programm.
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