Ein Blick ins Forum brachte die Möglichkeit eins DER Derbys im Nachbarland zu sehen. Eigentlich wollte man sich nur bzgl. der WET-Fahrt nach Magdeburg absprechen, bis man ebenfalls von Edvin das Angebot las und keine 30 Sekunden überlegen musste, um mitzufahren. Immerhin trat Royal Antwerpen auswärts in der Aufstiegsrunde zur ersten Liga an. Die vierer Autobesatzung bestand heute mal aus Essen+Aachen+Dresden+Schalke (welch Zusammensetzung). Trotz Staus kam man zeitig am Stadion „Achter de Kazerne“ in Mechelen an. Für belgische Verhältnisse war schon eine Stunde vor Kickoff mächtig was los. Die Stehplatzgerade der Heimfans schon mehr als gut gefüllt. Die Gäste hingegen ließen noch auf sich warten.
Zum Kickoff war der Ground dann auch voll. Lediglich im Gästebereich hinter dem Tor waren noch Plätze frei. Der eigentliche Stehplatzbereich der Antwerpener hingegen war zum bersten voll. Gespannt war ich natürlich auf den Auftritt von Royal und schon vor Spielbeginn machte das auf den Platz geworfene Bengalo Lust auf mehr. Um es vorweg zu nehmen. Der Anhang aus Antwerpen enttäuschte heute leider auf ganzer Linie. Kaum Support, kaum Fahnen. Masse statt Klasse war wohl das heutige Motto und zu keiner Zeit kam man gegen die Mechelener Fans gesanglich an. Ganz anders hingegen der heimische Anhang. 90 Minuten mächtig lauten, britischen Dauersupport vom feinsten. Zu Beginn zeigten sie noch eine Überziehfahne, wo man zunächst mal nur schmunzeln musste. „Our road to glory” und lediglich ein ausgemaltes Wappen? Keine Zeit für die beiden anderen mehr gehabt? Bis man dann auf den Sinn des ganzen kam. Jeweils zum aktuellen Spiel wird das gegnerische Wappen vollendet. (3 Wappen = 3 Heimspiele) Clever ;-)
Angetrieben vom sehr guten Support übernahm Mechelen das Geschehen auf dem Feld. Schnell entwickelte sich das Spiel auf ein Tor. Eben auf das von Antwerpen (die im übrigen als „Joden“ von Mechelener Seite beschimpft werden). Über einen Halbzeitstand von 3-0 hätte sich von den Gästen niemand beschweren können, doch es blieb torlos. In der 73. Minute brachen dann alle Dämme beim Anhang des Europa-Pokalsiegers der Pokalsieger von 1988. Das 1-0 war im mind. 20. Anlauf geschafft. Reichlich Großchancen wurden zuvor leichtfertig vergeben. Antwerpen zeigte auf dem Rasen eine erschreckend schwache Leistung und konnte mit der knappen Niederlage mehr als zufrieden sein. So wird das leider mit dem Aufstieg wieder nichts.
Im Stadion „Achter de Kazerne“ ist man unmittelbar am Spielfeldrand. Den Rasen zu betreten kostet mind. 1000 € Geldstrafe und zieht zwei Jahre Stadionverbot nach sich. Vier unterschiedliche Tribünen sind hier vorhanden. Der heimische- , als auch der Gästeanhang findet sich auf der überdachten Stehplatzgeraden, lediglich durch einen kleinen Pufferblock getrennt, wieder. Auf der Tribüne befinden sich im unteren Bereich Stehplätze, darüber Sitzplätze und noch eine Etage höher Logen. Ebenso sind hinter einem Tor Plätze hinter Glas mit roten Sesseln für die VIPs und darunter Sitzplätze für den Gästeanhang. Hinter dem anderen Tor sind unten Steh- und oben Sitzplätze. Sehr gelungen, wenn auch etwas gewagt. Alles in Allem war das Match schon ein Erlebnis, auch wenn das Ergebnis und der Support von Royal nicht meinen Vorstellungen entsprach. Viel wet machte allerdings der heimische Anhang.
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