Ländertechnisch tat sich leider seit mehr als neun Monaten bei mir nichts mehr. Die Eishockey WM kam da natürlich wie gerufen, doch die Entscheidung, den Trip zu unternehmen, fiel recht spät. Weder Litauen, noch Weißrussland rückten mit den Spielplänen raus. Also auf Nummer sicher gegangen und vorerst lediglich den Flug Düsseldorf – Moskau für 74 € gebucht und das Hostel reserviert. Dann endlich die erwarteten Fixtures der beiden anderen Länder. Passte ganz gut und so konnten die beiden Visas geordert werden. Da Königsblau noch dick im Geschäft war und es zwischenzeitlich mal so aussah, dass man bereits in Bochum das runde Ding sichern konnte, mussten beide Visas komplett für 30 Tage herhalten. (60 € Russland + 76 € Belarus) und der Rückflug konnte erst kurzfristig gebucht werden. Die Option, den Trip abzusagen, oder spätestens zum Nürnberg-Heimspiel zurück zu fliegen, ließ ich mir selbstverständlich offen. Dann hätte die Tour eben im Schnelldurchlauf am Pokalendspiel Wochenende stattfinden müssen. Aber erstens kam es anders und zweitens als man denkt......Zwei Tage vor Abflug waren dann auch die Spielverlegungen in Minsk und Litauen raus und der Trip musste um 2 Tage verlängert werden. Einen Rückflug von Kaunas gab es noch immer für 30 €. Geplant war ursprünglich Samstag Belarus, Sonntag Litauen und Montag oder schon Sonntagabend heim.
Somit ging es also am 27.4 von Düsseldorf nach Moskau-Domodedovo. Keinerlei Beanstandungen bei der Passkontrolle in Russland, die recht fix (wenn ich da noch an Donezk denke) über die Bühne ging. Per Schnellzug für 150 Rubel (1 € = 35 Rubel) ging es dann gleich in das Herz der Millionenstadt. Die Suche nach dem Hostel gestaltete sich leicht problematisch, da es weder ein Schild, noch sonst was gab. Im Hinterhof wurde man dann fündig und schluckte zunächst, als man den Penner im Schuppen davor und das Treppenhaus sah. Was soll’s, Hauptsache günstig. 144 € für acht Nächte mit Frühstück (oder was man dort halt so nennt) und kostenlosem Internet. Das Innere der Bleibe konnte hingegen für den Preis überzeugen. Das Abendmatch von Torpedo-Moskau wurde schon im Vorfeld geknickt, da es für das Luzhniki-Stadion noch am Sonntag eine Möglichkeit geben sollte.
Die erste Anlaufstelle (nach Mac Donalds versteht sich) war dann auch gleich die Kruschka-Kneipe, nur wenige Minuten vom Hostel entfernt. Einer der ausgemachten Treffpunkte der deutschen Fangemeinde. Die 0,5 l Brause war hier für 45 Rubel im Angebot und das Etablissement erwies sich als recht gemütliche Kneipe mit Leinwand und TV. Gut 100 deutsche Sups (zumeist Fans von Vereinen der unteren Ligen) tischten bei bester Laune reichlich der blonden Flüssigkeit an. Somit zog sich der Abend entsprechend lange, bevor man das Bett der Herberge testen konnte. Am nächsten Tag stand dann schon das erste Spiel der Deutschen in Mytischi an.
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