Leider reichten die damaligen Mc Donald Tickets nicht aus, um den Aufsteiger in die Regionalliga schon zu Oberligazeiten zu besuchen. Doch das änderte sich Dank Benny heute. Recht fix erreichte man, trotz 10 km Stau den man elegant umfahren konnte, Wilhelmshaven. Fast zwei Stunden vor Kick-Off war so gut wie gar nichts im und am Jade-Stadion los. Die wenigen Gäste die bereits vor Ort waren, fanden sich in einem Käfig wieder. Über eine kleine Brücke verbindet man hier die provisorische Gastro und WC`s mit dem Stehplatzblock hinter dem Tor. Eine recht eigenartige Konstruktion, die auch nach Holland passen könnte.
Das kleine Jade-Stadion bietet aber noch mehr Kuriositäten. In feinster Silkeborg-Manier findet man hinter Glas 255 Kinosessel für die VIP´s. Lediglich eine Klimaanlage fehlt hier. Im Gegensatz zu anderen VIP Räumen, muss der höher gestellte Gast hier allerdings für die Getränke selbst aufkommen. Nur die feste Nahrung ist im Eintrittspreis enthalten. Lange konnten wir vor Beginn des Spiel rätseln, ob die acht kleinen Flutlichter ausreichend Licht spenden konnten. Laut Homepage reichen diese gar aus, um die UEFA-Norm zu erfüllen. Na ja......In nur 34 Wochen hat man das Stadion erbaut und 1999 fand im kleinen Ground das erste Match statt. Wie in den letzten Wochen bei den kleineren Vereinen schon öfters erlebt, geht auch hier alles sehr familiär zu. Sicherlich verdient ein Zuschauer noch besondere Erwähnung. Nach dem Match packte der Herr noch ein paar Bratwürstchen für seine daheimgeblieben in seine Fahrradtasche und radelte davon. Kultig ;-)
Für ein Nordderby war allerdings die Zuschauerzahl erschreckend schwach. Gut 5000 Besucher fanden den Weg in das 7500er Stadion. Ca. 1200 Gäste sind zu verzeichnen, die einen recht brauchbaren Support ablieferten. „Vamos mi Sevilla“ in abgewandelter Form hat auch den Weg in den St. Pauli-Bock gefunden. Eine kleine Blockfahne und kleine Schwenker wurden gezeigt. Auf heimischer Seite findet man leider nichts davon. Der Support steckt hier noch in Kinderschuhen. „Wir sind nicht perfekt, aber wir sind da“ ist auf der Zaunfahne der heimischen „Shadows“ zu lesen und trifft genau ins Schwarze.
Im ersten Durchgang kann das Heimteam noch gefallen und ist optisch dem Favoriten aus Hamburg überlegen. Recht verdient liegt Wilhelmshaven zur Halbzeit mit 2-0 in Front. Nach dem Wechsel tritt dann ein ganz anderer FC St. Pauli auf. Binnen 18 Minute dreht der Gast das Spiel und führt mit 3-2. Eine Minute vor Schluss folgt dann noch der etwas überraschende Ausgleich für WHV. Für uns ging es nun noch die 300 Kilometer heim, um pünktlich den letzten Zug von Hagen nach Düsseldorf zu erreichen. Wer hätte gedacht, dass ich mir freiwillig mal ein Spiel von St. Pauli antun würde (für mich ein Club a la „Dinge die die Welt nicht braucht“), aber immerhin war es eine recht willkommene Abwechslung für einen Dienstagabend.
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