Von Seekirchen aus ging es also zurück nach Salzburg. Vereinzelt tummelten sich am Bahnhof schon Gästefans aus Innsbruck. Die recht nervigen Schmähgesänge der Kids von Salzburg ließen aber schnell nach, als sie eine ca.10 köpfige Gruppe der Tiroler erblickten. Mit der Buslinie 1 ging es nun hinaus zum EM Stadion von Salzburg. Mächtig viele Cops waren aufgeboten und schirmten die Busse der ankommenden Innsbrucker ab. Bis direkt vor den Gästeeingang wurden diese gekarrt. Freunde der dritten Halbzeit waren auf Heimseite keine auszumachen.
Problemlos konnte das heute ausverkaufte (ca. 19.000) „Stadion Wals-Siezenheim“ betreten werden. Der Gästeblock füllte sich zusehends und supportmäßig wussten die „verrückten Köpfe“ sich ganz gut in Szene zu setzen. Neben Doppelhaltern und Schwenkern wurden immer wieder recht laute Böller gezündet. Auf heimischer Seite war schon verwunderlich, wie viele Fans die Namensänderung in Red Bull Salzburg wohl akzeptiert haben. Zaunfahnen mit dem Sponsornamen zierten die Kurve. Ein Spruchband „Reif für die Insel-Blackburn vs SBG“ war zu erblicken. Optisch konnten die Gäste allerdings klar besser gefallen. Doppelhalter waren auf heimischer Seite kaum auszumachen.
Das Spiel war recht einseitig. Beide Teams gingen mit einem Torschussverhältnis von 15:3 für Salzburg torlos in die Kabine. Im zweiten Durchgang machte dann gleich zu Beginn der Gästesektor noch einmal richtig auf sich aufmerksam. Etliche Kilo Rauch lösten sich in Luft auf. Unterlegt war die ganze Aktion von einigen Bengalos. Optisch sicherlich ein recht gutes Intro. Auch supportmäßig gefielen die Tiroler im zweiten Abschnitt. Trotz der vier Gegentore in nur 23 Minuten (56.+66.+74.+79. Minute) flachte die Anfeuerung nicht ab. Auf heimischer Seite ist allerdings deutlich zu spüren, dass wohl ein Großteil der älteren, supportwilligen Generation dem Verein den Rücken gekehrt hat. Der Nachwuchs scheint zwar recht bemüht, aber so richtig kommt die Stimmung nicht rüber. Allein das „gebt mir ein S... A... L... Z... B... U... R... G...“ mit der Geraden ist nervig, weil es kaum ausgereift und viel zu lang ist. Alles in allem war ich vom Heimanhang doch recht enttäuscht. Einen klaren Daumen nach oben hingegen für den Gästepöbel.
Nach Spielschluss standen die Gästebusse wieder vor dem Block und Freunde der dritten Halbzeit waren auf Salzburger Seite noch immer nicht zu sehen. Der Ausbau des EM-Stadions (für 30.000 Zuschauer) scheint begonnen zu haben und man wird wohl eine Etage aufsetzen. Ansonsten kann man wohl sagen, quadratisch, praktisch gut (?). Nichts besonderes, aber auch nicht gerade schlecht. Um Skyboxen und VIP-Logen kommt man in der heutigen Zeit halt nicht mehr rum. Mein Weg führte dann mit einem der zahlreichen Pendelbusse zurück in die Stadt. Statt um 9 Uhr ließ ich es am nächsten morgen gemütlich angehen und brach erst um 11 Uhr nach Landshut auf.
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