Nach Klasse Fußball am gestrigen Abend bei Real, ging es heute eine Klasse tiefer. 200 Kilometer mussten von Madrid bis Valladolid bewältigt werden. Um Maut zu sparen, entschied man sich auf dem Hinweg für die Landstraße und musste so einen Pass von 1.500 Metern Höhe passieren. Rechts und links der Straße lag mächtig Schnee und die Temperatur sank auf – 1,5 Grad. In Valladolid empfing uns dann ein eisiger Wind, der die gefühlte Temperatur auf –10 Grad senkte.
Nachdem die bestellten Tix abgeholt worden waren, war auch hier die Stadionkneipe die Rettung vor Erfrierungen. Mit Anpfiff waren dann neben drei Deutschen noch 8500 Zuschauer im „José Zorilla“. Unter ihnen vier Busse Gästefans aus Huelva. Diese hatten lediglich Konfetti, Schals und eine Trommel zu Beginn im Gepäck. Aber auch auf heimischer Seite war nichts besonderes auszumachen. Die kleine Fahne ging in der recht leeren Kurve fast unter. Überhaupt scheinen die Fans von Valladolid recht eigenartig gestrickt zu sein. Statt sich zusammenzustellen, sind überall kleine Grüppchen auszumachen. Mal mit Trommel, mal mit Fahnen, mal mit Schals.
Stimmungsmäßig und spielerisch konnte hier heute niemand überzeugen. Dafür entschädigte aber das Stadion. 26.000 Zuschauer finden hier auf 2,5 überdachten Tribünen Platz. Eine Kurve ist dem Wetter komplett ausgesetzt, während in der anderen lediglich einige Plätze durch ein kurze Dach geschützt sind. Aber die vielen Logen oberhalb der Sitzplätze wissen auf sofort zu gefallen.
Die vermeindliche 1-0 Führung für Real Valladolid wird wegen eines vorangegangenen Handspiels nicht gegeben. Im Gegenzug gelingt Recreativo Huelva der entscheidende Treffer zum 1-0 Sieg in der 45. Minute. Aufgrund der anderen Ergebnisse sind sie jetzt Tabellenführer und ein heißer Aufstiegskandidat. Aber mit der gezeigten Leistung heute, aber auch ganz klar Absteiger Nummer eins für die neue Saison.
Unser Weg führt diesmal für 8,30 € Maut über die Autobahn zurück nach Madrid. Wohl auch die clevere Lösung, denn unterwegs beginnt es wieder zu schneien. Marc und Renate müssen leider schon jetzt den Heimweg antreten, während ich noch einen Tag länger in Madrid verweilen kann. Zwei sehr schöne und lustige Tage waren vorbei und wurden mit einem Besuch beim goldenem „M“ abgerundet. Die beiden Mendener fahren zum Flughafen und setzten mich noch für mein zweites Match am heutigen Tag in Móstoles ab.
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