Eine gute halbe Stunde fuhr der Minibus von der Grenze bis San Pedro de Atacama. An der Ortseinfahrt findet man dann die Imigration Chile. Ein paar Minibusse waren vor uns und so hieß es warten. Gut eine Stunde bis man endlich den Stempel im Pass hatte und nochmals eine Stunde, bis das Gepäck binnen 5 Sekunden durchleuchtet war. Alles schon sehr nervig. Frisches Obst oder Fleisch etc. darf nicht eingeführt werden (hatte der Busfahrer nochmal extra bei Abfahrt auch bemerkt) und da wieder ein paar Trottel Apfelsinen dabei hatten, spielte sich die Grenztussi richtig auf. Klar das die Niemanden mehr gehörten. Ich habe natürlich die verlausten Rastatypen in Verdacht. Zu Viert dann zu Fuß zu meinem gebuchten "Campo Base" Hostel, doch leider war das nicht mehr an der angegebenen Stelle und so stiegen die drei dort in einem anderen ab, während ich mich auf die Suche machte.
Endlich gefunden, galt es dann für zwei Nächte 34 $ mit erstklassigem Frühstück im 6er zu berappen. Schon recht teuer das Chile. Kurz unter die Dusche und zwei Stunden abgelegt. Nix ging mehr. San Pedro de Atacama ist auf Backpacker ausgerichtet und gefallen kann der Ort nicht. Nichts zu sehen, nichts gescheites zu kaufen, aber dafür jeder zweite Laden eine Reiseagentur. Genau der richtige Ort, um zwei Tage rein gar nichts zu machen und die Akkus aufzuladen. Der Körper war nach der Wüstentour schon recht ausgebrannt. Somit die dreitägige Entgiftungskur für den Körper durchgezogen. Kein Bier, kein Nichts, bis auf Kippen.
Vivi, Dex und Emily traf man am späten Nachmittag nur kurz im Örtchen. Bereits um 21 Uhr wurde die Bettkannte gestempelt und mehr als 12 Stunden geschlafen. Auch den zweiten Tag fast komplett im ruhigen Hostel und für euch die Bolivienberichte zu Ende geschrieben. Abends kurz Spagetti und Souce gekauft und im Hostel gekocht. Am nächsten Mittag ging es dann zum trockensten Ort der Welt. 0,0 % Niederschlag pro Jahr vermeldet Calama, von wo es am Montag für nur 40 $ mit Sky Airlines nach Santigo de Chile ging. (Bus 22 Stunden und ebenfalls ca. 40 $) Da Calama ebenfalls rein gar nichts zu bieten hat, wurde die "Kur" um einen Tag verlängert. Schlechte Vorzeichen für Chile, aber Santiago machte alle negativen Dinge zu nichte.
In Santiago dann 1.700 Pesos für den Bus ins Zentrum gezahlt, wo dann am Busbahnhof gleich der Länderpunkt Mc Donalds mitgenommen wurde. Fix noch eine Metrokarte zugelegt und ins sehr gute "La Casa Roja" Hostel. Eigentlich hatte man hier nur zwei Nächte gebucht, um zunächst die Absteige zu checken. Doch da es sehr ansprechend war, wurde gleich auf 6 Nächte verlängert. 84 $ im 8er o.F. aber mit Megaküche. Eingecheckt und gleich weiter ins Zentrum. Wohww, was für eine tolle Stadt. Die bisher beste der gesamten Reise. Alles sehr westlich, sauber und kaum Pack auf den Straßen. Gefiel auf anhieb.
Das erste Ziel war der Hausberg Cerro San Cristobal, auf den man im Stadtteil Bellavista für 2.000 Pesos Return mit der Zahnradbahn kommt. Eine tolle Aussicht auf die Stadt und die Berge gibt es hier. Recht lange wurde hier oben verweilt und auch der ehemalige Papst war schon einmal hier. Unten dann noch durch Bellavista geschlendert und etwas gegessen. Dann zurück zum Hostel und zum ersten Spiel per Metro. Abends noch an der Hostelbar die 1 Literflaschen Escudo genossen.
Neuer Tag - neues zu entdecken. Heute stand der kleine Hügel Santa Lucia direkt im Zentrum auf der Liste und so machte man sich zu Fuß auf. Auf 70 Meter Höhe kommt man hier und auch hier ist alles top gepflegt. Wieder unten dann zur Markthalle, die allerdings wenig überzeugen konnte. Wie schnell die Zeit in Santiago vergeht merkte man, als es schon wieder Zeit fürs Stadion war. Im Hostel wieder ein paar brauchbare Leute und es wurde mal wieder später. Eigentlich wiederholten sich die kommenden Tage und es wurde nie langweilig. Dave traf man auch wieder und hatte eine Menge Spaß. Zwischenzeitlich mal die Busticketes fürs Wochenende geholt, Abends mal nach den Spielen gleich nach Bellavista gefahren und hier die örtliche Kneipenszene begutachtet. Auch hier alles sehr ansprechend in Capital Chile.
Am Sonntag hieß es früh raus, denn bereits um 12 Uhr rollte der Ball und man mußte nach Viña del Mar. Leider hatte sich das Handy aus unerklärlichen Gründen die Zeitumstellung geschnappt, so das es eine Stunde zu spät aus den Federn ging. Also schnell eine Katzenwäsche und zur Metro. Diese fährt Sonn-und Feiertags übrigens erst ab 8 Uhr. Just am Busbahnhof noch schnell einen Kaffee to go und schon war Abfahrt. Knapp zwei Stunden braucht der Bus bis an die Küste und hier ging es zu Fuß direkt zum Stadion. Nach dem Kick dann ans Wasser. Viña del Mar ist einer der Touristenorte in Chile, gefallen kann hier allerdings nicht viel. Hochhäuser a la Benidorm, ohne allerdings das entsprechende drum herum. Da man für die Metro wieder eine Karte gebraucht hätte und so 2.000 Pesos für eine Fahrt fällig geworden wären, ging es per Minibus gleich einen Ort weiter.
UNESCO Weltkulturerbe Valparaiso hieß das Ziel und im nachhinein war man froh, hier nicht wie geplant abgestiegen zu sein. Das Hostel in Santiago hatte man aufgrund der guten Busverbindungen nochmals um zwei Nächte verlängert. Schon im Hafen von Valparaiso etliche Lungerer, Müll und Dreck an jeder Ecke. Mit einem Ascensores, einem Aufzug, ging es für 300 Pesos auf den Hügel "Cerro Concepción". Hier hat man einen Überblick über die Stadt. Zwar ganz nett hier oben, aber ein Weltkulturerbe ? Zu Fuß wieder runter und zum abgefuckten Busbahnhof. Lungerer überall und es galt noch zwei Stunden totzuschlagen. Also ins Shoppingcenter und Kaffee und Kuchen genossen, bevor der Bus um 18:30 Uhr endlich nach Santiago zurück fuhr. Der Ausflug war mal rein gar nichts. Mit Dave und einer Tussi aus dem Hostel, der plötzlich beim Anblick der Speisekarte einfiel das sie Vegetarierin ist und wieder verschwand, dann endlich einmal ein "richtiges" Restaurant mit Steak etc. besucht und einen kurzweiligen Restabend gehabt. Für ihn geht es schon Morgen nach Buenos Aires.
Am heutigen Montag war Feiertag in Chile und man hatte den Bus um 11 Uhr nach Rancagua gebucht. In 80 Minuten fährt Turbus in die kleine Stadt. Nach und nach öffneten hier erst die Geschäfte. Blumen gab es an jeder Ecke und auch die Stadt konnte gefallen. Allerdings sollte heute der erste Tag sein, an dem die Sonne nicht einmal heraus kam. Durch den Ort Richtung Stadion geschlendert und nach dem Spiel wieder zum Busbahnhof. Der Abend fand dann in Bellavista seinen Ausklang. Glücklicherweise fand man auch eine Kneipe, in der kein Halloween gefeiert wurde. Im Hostel liefen nur noch völlig Besoffene herum, so dass es um 1 Uhr das letzte Mal gute Nacht Chile hieß. Morgens dann zum Flughafen und für 115 $ mit Skyairlines ein Land weiter. Per Bus wohl 90 $ mit Umstieg und 22 Stunden Fahrzeit. Adios Santiago - me gusta mucho !
Fazit Chile: San Pedro de Atacama und Calamar ließen nichts Gutes von dem Land erahnen, weil die Käffer völlig trostlos sind. Doch Santiago stellte alles in den Schatten. Eine sehr sehenswerte Großstadt a la Madrid päsentierte sich und gefiel sehr gut. Das UNESCO Weltkulturerbe in Valparaiso beschränkt sich leider nur auf den oberen Teil der Stadt, gerade rund um den Hafen und dem Busbahnhof findet man so viel Gesocks, wie in allen bisherigen Städten zusammen. Vina del Mar ist ein normaler Urlauber Spot, mit kleinem Strand, wie es ihn in Spanien an jeder Ecke gibt. Preislich legt Chile allerdings noch eine Schippe dauf.....Te quiero Santiago....
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