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Sightseeing Bolivien (15.10.-21.10.16)

Anfang der 80er Jahre gab es einmal einen TV Bericht über La Paz, über die extremen Lebensbedingungen durch die dünne Luft. Schon damals war klar, das man dort unbedingt einmal hin muss. Doch vor La Paz stand zunächst ein Abstecher zur Copacabana an und diese Aufgabe übernahm der Bus von Tour Peru. Lediglich 20 Sol, also keine 6 € wurden für die Strecke aufgerufen. Zügig ging es zur Grenze und im Bus lernte man schon Dave aus Salt Lake City kennen. Mit 71 noch voll auf Tour und Bolivien sollte sein 123. Land werden. Sofort war man auf einer Wellenlänge. An der Grenze dann ein Schauspiel sondergleichens. Auf peruanischer Seite zog sich die Ausreise gut 30 Minuten hin, weil viele Busse zeitgleich angekommen waren.

Zu Fuß also weiter zur Imigration Bolivia und hier brach alles zusammen. Bestimmt 200 Leute vor uns, keiner hatte richtig einen Plan. Die Amis benötigen für Bolivien ein Visum, was es an separater Stelle für sagenhafte 130 US $ gibt. Alle übrigen mußten an zwei Schalter, an denen die Kameras der Computer aber nicht funktionierten. Also mußte erst eine Passkopie nebenan her, die der Grenzer dann einbehielt. Ein Chaos hoch zwölf und alles natürlich im Schneckentempo. Nach 90 Minuten war ich dann wieder ohne eine einzige Frage durch.

Genau die selbe Zeit, die Dave für das Visum am Extraschalter brauchte. Ärger ohne Ende bei ihm. Zwei Passbilder vorhanden, Passkopien vorhanden, Antrag korrekt ausgefüllt. Was fehlte war die ausgedruckte Hotelbestätigung. Hatte er natürlich nicht gebucht und dem Grenzer einfach eins wie üblich aus dem Reisführer genannt. Wer kann schon ahnen, das der dort anruft und nachfragt ??? Also nochmal 20 US $ Cash in die Tasche des Grenzmokels, bevor er sein Visum bekam. Viva la Korruption. Na immerhin genehmigten wir und darauf ein Bierchen, weil wir ja noch auf den Rest der Fahrgäste warten mußten. Nach 2 1/2 Stunden ging es endlich weiter.

In Copacabana dann zum gebuchten Hotel "Tresure to Lake" (Finger weg von dem Schuppen), wo sich Dave dann auch einquartierte und gleich mal an den Strand. Der Ort Copacabana in Bolivien behauptet von sich, die älteren Rechte an dem Namen zu haben und Rio hätte ihn geklaut. Na ganz so gut war der Strand nicht, zumal der Titicacasee eh nur 9 Grad warm ist. Hier zog man ziellos umher und landete beim Mexikaner auf einem Balkon mit Seeblick. Lecker gegessen und einfach das Leben genossen und viel zu erzählen gehabt. Viel zu sehen gibt es in dem Örtchen natürlich nicht und eigentlich reicht ein Stop Over von 2-3 Stunden. Es sei denn, man will auf die Isla de Sol, aber nach dem gestrigen Tag, können mich solche Inseln kreuzweise.

Nach dem Sunset am Abend wartete man im Restaurant noch sagenhafte 60 Minuten !! auf eine Pizza. Für den nächsten Tag hatten wir die Weiterfahrt bei Titicacatour nach La Paz gebucht. Abfahrt sollte um 13:30 Uhr sein, doch nichts verlies Copacabana. Es gibt nur eine Straße von Copacabana Richtung La Paz und diese war wegen einer Ralley gesperrt. Eine Umleitung nicht vorhanden und so hangelte man sich von Cafe zu Cafe, bis es um 16:00 Uhr dann los ging. Allerdings nur bis zur Straßensperre.

Hier hatte man zwar nochmal einen tollen Ausblick über den See, aber erst nach weiteren 45 Minuten ging es endlich los. In San Pedro de Tiquina bot sich dann ein ganz besonderes Schauspiel. Da es keine Brücke gibt, wird alles mit kleinen Booten und wackeligen Fähren über den See befördert. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Busse oder Autos im See liegen. Selbst kam man für 2 Bolivar (10 BOL = 1,30 €) hinüber. Gut eine Stunde dauerte es auch hier, weil natürlich alle Busse und Autos nach Aufhebung der Sperre zeitgleich an kamen. Aber die Omas auf der anderen Seite hatten ihre Grills gut durchgeheizt.

Hier noch etwas gegessen bevor es an den Rest der Strecke nach La Paz, welches übrigens nicht die Hauptstadt von Bolivien ist, weiter ging. Die Straße wurde erbärmlich schlecht, etliche Baustellen, wo es nur noch über Schotterpisten weiter ging, machten die Fahrt alles andere als angenehm. Gegen 21:30 Uhr war man dann am Terminal de Busses. Fix per Taxi zum Wild Rover Hostel, welches ein eigenes Irish Pub hat. Hier noch ein paar Cervecas und gute Nacht. Aber nur bis der Schwachkopf aus Australien um 4:30 Uhr rein kam und jeden zulabern wollte. Kurze Ansage und Ruhe war.

Morgens dann mit Dave verabredet und die Stadt erkundet. Natürlich alles ganz langsam, denn jeder Schritt wurde durch die Luft zur Qual. Dennoch schafften wir es bis zur Seilbahn und hier kam man für 2 BOL auf den Berg. "El Alto" liegt auf fast 4.100 Metern und hier oben findet man einen Markt, wo fast alles angeboten wird. Allerdings wieder keine Jacke in passender Größe. Also wieder runter und dann zusammen zum Spiel. Abends noch gegessen und Nachts wiederholte sich das Schauspiel mit dem besoffenen Australier. Diesmal fehlte nicht viel und ich hätte ihm eine geballert.

Letzte Tag in La Paz und es galt sich um die Weiterreise zu kümmern. Dazu ging es ins Büro von "Todo Turismo", welches einen ganz guten Ruf hat. Viele Busunternehmen strotzen nur so von Mängeln. Safty first und so war man für 300 BOL First Class für den Nachtbus nach Uyuni eingebucht. Dave bevorzugt den Luftweg und so trifft man ihn nächste Woche wohl in Santiago wieder. Den Nachmittag noch in der Stadt verbracht und um 21 Uhr ging es los. Entspannte Fahrt wie von Ecuador nach Peru und so war man schon um 8 Uhr in dem winzigen Kaff. Im Hotel "Salcay" konnte man auch schon so früh einchecken und stieg für immherhin 17 € im EZ m.F. ab. Sofort abgelegt und noch weitergepennt, bevor man dann sich bzgl. der Wüstentour erkundetet und die Wäsche abgab.

Schon bei den Recherchen im Netz fand man nur positive Bewertungen für "Thiago Tours". Viele andere Agenturen haben recht negative Kritiken. Unsichere Fahrzeuge, besoffene Fahrer etc. Also buchte man sich für den nächsten Tag für den 3 Tagestrip mit Transfer nach Chile ein. 750 BOL, zzgl. 150 BOL Eintritt für den Nationalpark, 50 BOL für den Bustransfer in Chile. Also knapp 130 € für 2 Übernachtungen, je 3 Mahlzeiten und die Tour. Wahrlich für das Gebotene fast geschenkt. (Wenn man es mit Machu Picchu zb. vergleicht). Den restlichen Tag dann nur gechillt und endlich für 15 € eine Daunenjacke bekommen.

Um 10:30 Uhr stand man dann Morgens an der Agentur und Shaw aus den US A kannte man schon vom Wild Rover in La Paz. Jules aus US A, Dexter und Vivi aus Holland und Emily aus UK komplettierten die 6er Gruppe. Als schon vor dem Einsteigen die Whiskeyflasche rund ging, wußte man, das die Zusammensetzung passen würde. Und so blieb es auch bis zum Schluss. Sehr viel gab es zu sehen und an vielen Stellen war man der Meinung, dass das der schönste Ort sei, den man bisher gesehen hat. Ein Highlight löste in der "Salar de Uyuni" das nächste ab. Übernachtet wurde im Salzhostel, wo die Wände aus Salz bestehen. Hier lernten wird dann noch vier Mädels aus Köln kennen und es mangelte weder an Alkohol, noch an Gesprächsstoff, noch an sonst was ;-)

Wenn man dachte, das der erste Tag nicht zu übertreffen sei, sah man sich schnell getäuscht. Meine sehr hohen Erwartungen wurden immer wieder noch übertroffen. Der zweite Tag wurde noch krasser. Es wurde alle paar Minuten etwas neues geboten und am Abend übernachtete man in einer anderen Hütte, wo auch wieder die Kölnerinnen waren. Bis 0:30 Uhr wurde hier sehr extrem gezaubert, bis der Strom abgestellt wurde. Bereits um 4 Uhr mußte man schon wieder aus dem Bett. 5 Uhr war dann Abfahrt und bei der eisigen Kälte taute man erst in den heißten Quellen wieder auf. Um 8:30 Uhr war man dann an der Grenze. Shaw und Jules fuhren zurück nach Uyuni, während es für uns anderen vier weiter nach San Pedro de Atacama nach Chile ging.

An dem Grenzübergang mitten im Nichts gab es nach ca. 30 Minuten anstehen den Ausreisestempel. Diesen kann man sich übrigens auch schon in Uyuni mit einer Minute anstehen holen. Die Einreise nach Chile erfolgt erst in San Pedro de Atacama. Der Bus stand dann auch bereit und um 9:30 Uhr hieß es Adios Bolivia

Fazit Bolivien: Mächtig kalt ist es im Land. Leider verkehren auf der Todestraße keine LKW mehr und man kann sie nur noch mit Montainbike oder Auto befahren. Beides kam nicht in Frage, da man unbedingt mit einem LKW die Strecke machen wollte. Nach ein paar Tagen merkte man, dass La Paz eben nicht die Hauptstadt ist, allerdings ist hier die Luft extrem dünn. Die Salar die Uyuni ist das absolute Highight des Landes (für mich gar ganz Südamerikas). Bier, Taxi, Übernachtungen und Kippen sind hier bisher am billigsten. (Von den Südamerika Ländern). Hat mir gut gefallen. Viva Bolivia


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