"Stadion Lugovi"
Pokalhalbfinale Rückspiel Hin 0-2
Zwei Züge gibt es täglich von Belgrad via Podgorica nach Bar und da man beim ersten Besuch in Montenegro des Nachts nichts von der wundervollen Landschaft gesehen hatte, fiel die Wahl auf den 09:10 Uhr Zug. Die zusätzlich gebuchte Reservierung für 300 Dinar wäre nicht nötig gewesen, da man früh am Bahnhof war. Dennoch war der Zug sehr gut gefüllt und freie Plätze waren bei Abfahrt sehr rah. Im Speisewagen berichtete der Kellner dann etwas von einem Unfall in der Nacht und das der Zug nur bis Uzice fahren würde und Schienenersatzverkehr angesagt ist. Somit dort schnell zu den Bussen, um noch einen der letzten Sitzplätze abzugreifen. Manche Leute haben die zwei Stunden gestanden, bis wieder in den Zug gewechselt werden konnte. An der Grenze zu Montenegro dauerte es dann gute 45 Minuten, bis Pass- und Zollkontrolle beendet war. Mit 50 Minuten Verspätung war man um 20:10 Uhr in Podgorica. Der Busbahnhof ist direkt am Bahnhof und so erwischte man noch den letzten Bus nach Budva (6 €), um dort im Hostel einchecken zu können. Der nächste Bus wäre erst vier Stunden später gefahren. Um 21:45 Uhr hatte man dann für die 416 Kilometer sagenhafte 12 1/2 Stunden gebraucht ;-)
Bis 23 Uhr konnte man im Montenegro Hostel Budva einchecken. Mitten in der kleinen verwinkelten Altstadt liegt die Absteige, die für 7 € im 8er überzeugen konnte. Da es draußen mittlerweile aus Eimern regnete und man auf dem Hinweg zum Hostel schon eine Gyros-Pita eingeworfen hatte, ging es nur fix zum Minimarkt und nach drei Brausen hieß es - gute Nacht Montenegro. Weil es Morgens noch immer am Schütten war, wurde ausgepennt und dann durch den Nieselregen sich der Weg zum Tante Emma Laden gebahnt. Ein Schirm für 3 € mußte her. Der nächste Stop war dann der Busbahnhof, um die Weiterfahrt nach Sarajevo zu checken. Am 01.05 ist auch auf dem Balkan Feiertag und so war man nicht sicher, ob dann auch der gefundene Direktbus fahren würde. Für 21,50 € wechselte die Fahrkarte aber am Schalter den Besitzer. Weiter dann zum Stadion, um den Kick für den nächsten Tag bestätigen zu lassen. Alles paletti und der Regen wurde auch durch strahlenden Sonnenschein ersetzt. Direkt am Beach dann bei Cafe und Pivo gechillt....Man was haben es Leute, die in den Urlaub fahren, doch gut *fg*. Abends die kleine Stadt erkundet und Gyros-Pita Nr. 2. Auf Puta Real gegen München hatte man keine Lust, zudem die Gäste der Kneipen jubelten und somit wohl auf Seiten der Madridistas waren. Drei Pivos und gute Nacht die zweite.
Oder nicht ganz, denn heute waren fünf Chicas aus Mexiko im Zimmer. Nach Unmengen Haarspray, Deo und Parfüm mußte erstmal die gesamte Bude gelüftet werden. Leise des Nachts Heim kommen hört sich auch anders an. Um acht Uhr war man auf den Beinen und mußte somit auch nicht auf Zehenspitzen aus Rücksichtsnahme durchs Zimmer. Weiter dann zum Busbahnhof und für 3 € nach Kotor. Die Küste unten in Montegnegro stand eh schon seit einiger Zeit auf der To-Do Liste. Ein absoluter Hammer wurde präsentiert, als man nach ca. 30 Minuten Fahrt dort an kam. Die Stadt, die Bucht, die Berge - alles paßte zusammen. Otto-Normal-Trottel wäre mit 3 € bei der Bergbesteigung dabei gewesen, aber als der Typ fragte woher ich denn sei und er auf Deutschland - Bayern oder Doofmund entgegnete, gab es den Standartzugang. Selten bin ich solche steile Treppen hinaufgeklettert, aber für den Ausblick von Oben, muss man halt Opfer bringen. Einziges Manko heute die zahlreichen dummen Leute von dem Kreuzfahrtschiff im Hafen. Unbeholfen, uneigenständig und völlig verblödete Leute. Ich werde es nie begreifen, zu was so ein scheiss Schiff gut sein soll. Feste Abfahrtzeiten anstatt spontan chillig irgendwo zwei Stündchen in einer Kneipe dran zu hängen, mit 1.000 weiteren Trottel eine Modenshow geben, Ausflüge für sauviel Geld buchen, statt allein auf Erkundungstour zu gehen und vor allem jeden Tag die selben Trottel auf engsten Raum sehen und sinnlos aufs Wasser starren. Bitte erschießt mich, falls ich jemals eine solche Sinnlosigkeit selbst bezahlen würde. Die Stadt unten natürlich hoffnungslos von den Unfähigen überfüllt. Nach drei Stunden ging es dann zurück nach Budva.
Doch nun stand das Wesentliche auf dem Zettel, Pokalhalbfinale in Montenegro. Das "Stadion Lugovi" hat zwei ausgebaute Seiten. Jeweils Stahlrohrtribünen, auf denen man auf Holzbänken sitzen kann. Der Eintritt war frei und zu Spielbeginn waren ca. 400 Zuschauer anwesend. Das Hinspiel hatte Mogren mit 2-0 in Podgorica verloren. Nichts deutete darauf hin, dass Budva gewillt war, das noch zu drehen. Zu schlecht war der Auftritt. Mladost war aber keine Spur besser und verschoss noch einen Elfmeter. 0-0 hieß es auch nach 90 Minuten. Support natürlich Fehlanzeige. Im übrigen begann das Spiel mit 20 Minuten Verspätung und somit waren wohl noch nicht alle Wetten der Wettmafia platziert. Für mich gut, denn so kam man noch in den Genuss eines echten Leckerbissens, auf den man wohl ohne die 20 Minuten Verzögerung nicht gestoßen wäre.
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