"Stadium Qytetit Tetovo"
Von Kiril wurde man also am Hotel abgeholt, um kurz im neuen "Unity Hostel" für 10 € die Nacht einzuchecken. Für den Kurs konnte die Bude incl. Frühstück durchaus überzeugen. Überzeugen konnte dann auch das, was man beim Sightseeingprogramm geboten bekam. Vor sieben Jahren war man mehr zum Stopover in Skopje und war erstaunt, wie sich die Stadt gemacht hat. Überall wurde gebaut. Prunk und Pracht läßt sich nur erahnen, wenn jemals alles hier fertig ist. Der nächste Stop war dann der Busbahnhof, um für 110 Denar (61=1 €) nach Tetovo zu kommen. 45 Minuten später ging es dann die 1,5 Kilometer zu Fuß zum "Stadium Qytetit Tetovo", wo man für 100 Denar auf der Haupttribüne unterkam. Eine genial verranzte Bude fand man hier. Alles völlig versifft, die Sitzschalen auf der Geraden und hinter dem Tor teilweise komplett zerbrochen und verwildert. Auch auf der zweistöckigen, überdachten Tribüne Dreck wohin man sah. Traumhaft. Weiterhin mehr als erstaunlich die Zuschauerzahl. Wenn die angegebene Kapazität von 20.000 Zuschauern stimmt, waren ca. 7.000 Besucher zugegen. Die Zuschauerzahlen bei den übrigen Vereinen, besonders wenn Vardar vor 700 Leuten spielt, ließen das im Vorfeld nicht erahnen. Hinter dem Tor fanden sich ca. 100 Leute der Red&Black Army ein, die mit ihrem konstanten 90 Minuten Support ebenso zu gefallen wußten. Schon leicht verwundert nahm man zu Kenntniss, dass es sich um einen "Albaner-Verein" handelte, von denen es wohl drei Klubs in der ersten Liga gibt und die nicht die besten Freunde der Mazedonier sind. Selbst die Kollegen von Kiril regten sich später darüber auf, dass auf der Eintrittskarte alles in albanisch steht. Das Spiel selbst hingegen wie erwartet. Die zweimalige Gästeführung konnte die Heimelf ausgleichen. In der Nachspielzeit verballerten beide Teams dann je eine 100%ige Gelegenheit. Zurück zum Busbahnhof (letzter Bus geht um 20.15 Uhr) und zurück nach Skopje, wo Kiril schon wartete.
Kurz durch die Altstadt und eine Literbombe Skopsko eingeworfen und die bestellte Fleischplatte zurückgehen lassen. Zu wenig für den Kurs, denn Touri-Abzocke funktioniert eben nicht, wenn man mit Einheimischen unterwegs ist. Somit gleich die Lokalität gewechselt, in der man zugleich das Rückspiel zwischen Barca und Atletico um den spanischen Supercup verfolgen konnte. Zu fünft verbrachte man einen sehr kurzweiligen Abend und auch Speis und Trank waren zur vollsten Zufriedenheit. Welcome to Paradies - Welcome to Mazedonien. Der ruhigen Nacht zu später Stunde im Hostel folgte am nächsten Mittag dann ein selbstständiger Sightseeing Excurs durch die Stadt. Zum Kreuz hinauf schaffte man es zeitlich nicht mehr und hat somit für den nächsten Besuch noch ein Ziel. Abends wurde dann die Auslosung verfolgt und für schlecht bzw. uninteressant befunden.
Zum Essen ging es ins ebenso geniale, wie günstige "Fast Food 7" wo die Burger noch größer als die staunenden Augen sind. Immerhin lohnt sich die Wartezeit von gut 20 Minuten (und es war wohl leer heute) vollkommen. Via "Cafe Borbone" wieder zum Fluss und hier noch geschlemmt. Irgendwann hieß es von Kiril Abschied nehmen. Vielen Dank für die Gastfreundschaft. In Deutschland wohl unvorstellbar und man wird ganz gewiss im nächsten Jahr wiederkommen. Immerhin muß ja jemand die Bauarbeiten kontrollieren und den Ohrid-See erkunden, die Grotten anschauen und die Stadt vom Kreuz aus begutachten....und und und.....noch viel zu tun in Mazedonien (wenn die nur nicht immer alle zeitgleich spielen würden).
Morgens dann für 150 Denar hinaus zum Flughafen, wo man die Gruppe rund um den Grafen traf. First Stop von hier dann Treviso. Noch nie habe ich so viele nervige Blagen im Flieger gehabt. Ein Geplärre der Extraklasse, nur interessiert sich scheinbar niemand der Eltern mehr dafür. Mal drüber nachdenken, dass man nicht alleine fliegt. Per Linienbus für 1,30 € in die winzige Stadt, die rein gar nichts zu bieten hat. Rumgelatscht und nach zwei Rotwein auf in eine Pizzaria. Alles in chinesischer Hand hier. Bis auf den Grafen bekam jeder das Gewünschte recht zügig vorgesetzt und als die China-Tante nach dem Essen noch nach Kaffee fragte und als Antwort ein "For free" vom Grafen bekam, brachte sie diese auch for free. Man lernt - meckern und nochmal meckern und schon geht es. Per Bus wieder hinaus zum Airport, hier noch abgeasselt und endlich Heim. Der Knaller dann wieder bei den Typen von Schilling-Reisen, der vom Airport nach Düsseldorf bzw Köln fährt. Das letzte Gefährt war wieder für alle Fahrgäste zu klein, so dass die Leute die noch draußen standen, einfach zur Information geschickt wurden, anstatt einen Ersatzbus heranzuschaffen. Vor ein paar Jahren sagte einmal ein Fahrer "Wenn der Bus voll ist, kommt noch ein weiterer" Schon schwer im der heutigen Zeit Onlinebustickets anzubieten. Servicewüste Deutschland......Man selbst hatte sich natürlich an der Schlange vorbeigemogelt ;-) und um 1.30 Uhr war die kleine, aber sehr feine Reise beendet.
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