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Balkan Tour IV (27.07.13-03.08.13 )

"Gastbericht von Benny/Hagen"

27.07.2013

Sarajevo die Hauptstadt Bosnien Herzegowinas. Hier begann der 1.Weltkrieg, hier wurde die Olympiade 1984 ausgerichtet und hier war man belagerte Stadt im Balkankrieg von 1992-1995. So in etwa könnte eine Kurzbeschreibung der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Sarajevos aussehen. Da hinter verbirgt sich natürlich viel mehr und einiges davon wollten wir in den nächsten 2 Tagen entdecken.
Mit einem leckeren Frühstück unserer Gastgeber starteten wir in den Tag und bereits hier gab viel zu erfahren. Unser Herbergsvater war selbst aktiver Spieler bei FK Sarajevo und hat in den 70ger Jahren u.a. gegen Manchester United selbst auf dem Platz gestanden.
Wir starteten unseren Rundgang in der Altstadt Sarajevos, welche klein und gemütlich daher kommt. Hier gibt es unzählig Kirchen, Moscheen und andere Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Vorbei am Regierungssitz und dem Holiday Inn Hotel welches im Balkan Krieg stark beschädigt wurde lief man die breite Hauptstraße entlang die während der Belagerung Sarajevos von 1992-1995 nur "Sniper Alley" genannt wurde weil diese ständig von Scharfschützen beschossen wurde und ein Überqueren lebensgefährlich war.

Kriegsspuren sind erstaunlicherweise kaum noch zu sehen. In den letzten Jahren ist Sarajevo nahezu komplett wieder aufgebaut worden. Nur einige wenige Häuser zeigen noch Einschusslöcher. Kaum vorstellbar wie es hier ausgesehen haben muss.
Als nächstes ging es auf den Avaz Twist Tower, welcher ebenfalls im Krieg nahezu komplett zerstört wurde. Heute ist davon nichts mehr zu sehen, lediglich einige Fotos zeugen von dieser Zeit. Für 50 Cent geht es bis in die 36 Etage von wo man einen fantastischen Ausblick über Sarajevo genießen kann.
Unser nächster Halt war das Stadion Grbavica von Zeljeznicar Sarajevo. Wir hatten Glück, denn eine Tür war nicht verschlossen und somit konnte man dieses alte, aber voller Tradition steckende Stadion von innen besichtigen.
Eigentlich sollte heute das Olympiastadion mit einem Spiel von FK Sarajevo gekreuzt werden und so stand es bis gestern auch auf allen relevanten Internetseiten. Da dieses kurzfristig auf morgen verschoben wurde sattelt man um und stattete dem kleinen Stadion Otoka von Olimpik Sarajevo einen Besuch ab in welchem ebenfalls Erstligafußball zu sehen ist.

OLIMPIK SARAJEVO vs. FK LEOTAR 4:0, Stadion Otoka 500 (0), Premijer Liga BiH, Länderpunkt 19 (David)

Erster Spieltag in der Bosnischen Premijer Liga, da musste man natürlich dabei sein. Ca 500 Zuschauer sahen dies ebenfalls so wobei keine Gästefans ausgemacht wurden. Für 5 KM (2,50 €) gab es heute ein schönes buntes Ticket und wir betraten das kleine Stadion. Klare Angelegenheit für die Heimelf und nach 90 Minuten konnte David heute bereits seinen 4. neuen Länderpunkt in 7 Tagen feiern!
Per Taxi ging es nach Spielschluss zurück in die Altstadt wo wir den Abend bei einigen Sarajevsko Pivo und leckerem Essen ausklingen ließen.

TAGES-KM = 0
GESAMT-KM = 3241 (Nur eigener PKW)

28.07.2013

Wieder so ein Tag mit Temperaturen weit über der 30 Grad Marke. Nach dem Frühstück rief dennoch die Pflicht und diese hieß heute Besuch des "Tunel Spasa", auch unter "Tunnel of Hope" bekannt. Während der Belagerung Sarajevos von 1992-1995 war dieser der einzige Zugang in das belagerte Sarajevo und wurde unter der Start- und Landebahn des Flughafen Sarajevos hindurch gegraben. 800 m lang, 1 m breit und durchschnittlich 1,50 m hoch wurde dieser in kurzer Zeit von Hand gebaut. Unglaubliche 4.000 Menschen passierten diesen täglich und quasi die komplette Versorgung Sarajevos wurde über diesen Tunnel abgewickelt.

Heute gibt es hier ein kleines Museum sowie ein ca. 25 m langes, original erhaltenes Stück des Tunnels. Für 10 KM bzw. 5 KM (Student) kann dies alles besichtigt werden. Zahlreiche Fotos, Erinnerungstücke und auch ein Video über diese Zeit können angeschaut werden. Ein Besuch lohnt sich definitiv und kann nur empfohlen werden.
Alles gesehen ging es per Taxi in die "Termalna Rivijera". Tolles und riesiges Hallen- und Freibad vor den Toren Sarajevos. Bei diesen Temperaturen die einzige logische Alternative und bis in die Abendstunden verweilte man hier. Der 0,5er Becher Bier ist hier für 1,50 € im Sortiment und so kann man sich auch innerlich bestens abkühlen.
Immer wieder wurden wir hier auf Deutsch angesprochen. Zahlreiche Bosnische Kriegsflüchtlinge sind nach einem Aufenthalt in Deutschland mittlerweile zurück in ihre Heimat gekommen und freuen sich über jeden, der derzeit noch wenigen Touristen, die wie wir ernsthaft Interesse an Ihrer Heimat zeigen. Immer wieder mussten wir über unsere Tour berichten und die Leute zeigten sich begeistert. Jedes Mal wünschte man uns eine gute Fahrt und noch einen schönen Urlaub.
Abends kehrten wir wieder im Restaurant der Sarajevo Brauerei ein wo es wieder tolles Essen und leckeres Bier für sehr wenig Geld gab.
Per Taxi anschließend hinaus zum Olympiastadion von 1984 welches auch als Stadion Kosovo oder Stadion Asim Ferhatovic Hase bekannt ist.

FK SARAJEVO vs. ZRINJSKI MOSTAR 1:0, Stadion Asim Ferhatovic Hase, 1.000 (50), Premijer Liga BiH

Heute dann das eigentlich gestern geplante Spiel der beiden Europa League Verlierer dieser Woche und unser Hausherr hatte uns bereits qualitativ sehr schlechten Fußball angedroht. Er sollte Recht behalten, beide Mannschaften hätten sicher Probleme in der 4. oder 5. Deutschen Liga zu bestehen. 1.000 Zuschauer waren ebenfalls dabei, davon ca. 50 Gäste aus Mostar.
Eintrittskarten gab es für 5 KM (2,50 €), wir hatten uns allerdings taktisch ungünstig Karten für die Heimkurve besorgt. Jeder zweite läuft hier mit Dynamo Dresden T-Shirt rum, was auf die Freundschaft zwischen den Ultras Dynamo und der Horde Zla zurückzuführen ist.
Wir hielten uns am Rand der Kurve auf, allerdings interessierte sich keiner für uns. Recht langweiliges Spiel endete 1:0 für FK.
Die Horde Zla verbreitete über das gesamte Spiel gute Stimmung und auch eine ansehnliche Pyroeinlage wurde während der ersten Halbzeit geboten. Sogar eine Spielunterbrechung gab es wegen der starken Rauchentwicklung.

Nach dem Spiel per Taxi zurück zur Unterkunft und gute Nacht Sarajevo.

TAGES-KM = 0
GESAMT-KM = 3241 (Nur eigener PKW)

29.07.2013

Don`t forget Srebrenica war das Motto des Tages. Nach dem Frühstück checkten wir aus und verabschiedeten uns von den wirklich netten Gastgebern.
Srebrenica in Ostbosnien war das heutige Ziel, ein Ort welcher für immer mit dem Massaker im Balkankrieg verbunden sein wird. Über 8000 Bosniaken wurden hier im Juli 1995 getötet und ein Grossteil der männlichen Bevölkerung so ausgelöscht.
140 km waren von Sarajevo komplett über Landstraßen zu absolvieren und jede menge Polizeikontrollen wurden entlang der Strecke ausgemacht. Wir hatten heute Glück und wurden nicht angehalten. Die letzten 20 km vor Srebrenica geht es nur noch über unbefestigte Schotterpisten und zahlreiche Schlaglöcher mussten wieder umkurvt werden.
Nach knapp 3 Stunden war unser Ziel erreicht und wir checkten zunächst im Hotel Srebrenica ein. Eine von überhaupt nur 3 Unterkünften im Ort, welche durchaus überzeugen konnte.

5 km sind es von hier zum Memorial Centar Potocari. Genau gegenüber vom damaligen Hauptquartier der UN gibt es heute eine Gedenkstätte für die Opfer dieses Massaker von Srebrenica. Jedes Jahr am 12.07. gibt es eine große Gedenkfeier für die Opfer und alle in dem jeweiligen Jahr identifizierten Toten werden an diesem Tag erneut zu Grabe getragen. Bis heute gelten zahlreiche Menschen als vermisst. Ca 400 holländische Soldaten waren damals hier stationiert, setzten sich aber gegen die Angriffe Serbischer Truppen auf die Bevölkerung nicht zu wehr, obwohl der zuständige Kommandant die UN mehrfach um Hilfe gebeten hatte.
Neben den unzähligen Gräbern kann auch der Stützpunkt besichtigt werden. Dieser ist mittlerweile zerfallen und im Originalzustand von vor 18 Jahren. Alles sehr interessant und ein Besuch hat sich hier definitiv gelohnt.
Zurück in Srebrenica gab es im einzigen Restaurant der Stadt ein leckeres und günstiges Abendessen. Mittlerweile leben wieder etwa 11.000 Menschen hier. Heute waren wir wohl die einzigen Touristen die über Nacht blieben.
Wenn man die Einsamkeit dieser Gegend und das kaum vorhandene Interesse an diesem Ort (außer am 12.07.) sieht muss man sich Fragen, ist Srebrenica nicht längst vergessen?

TAGES-KM = 176
GESAMT-KM = 3417 (Nur eigener PKW)

30.07.2013

Heute verließen wir Bosnien und Herzegowina und machten uns auf den Weg nach Serbien. Die Hauptstadt Belgrad war das nächste Ziel und für 2 Tage hatten wir uns dort ein kleines Hotel im Zentrum ausgesucht. Ursprünglich sollte neben Sightseeing auch wieder Fußball auf dem Plan stehen, allerdings hatten wir hier erstmals wirklich Pech, denn sowohl Partizan als auch Roter Stern müssen diese Woche in der Qualifikation auswärts antreten und so bleibt uns nur am Donnerstag ein Spiel in Novi Sad.
200 km sind es von Srebrenica bis Belgrad. Komplett über Land führt einen die Strecke und daher mussten wieder gut 4 Stunden eingeplant werden. Bereits nach 13 km ein absolut kultiger Grenzübergang über eine alte Holzbrücke. Fahrzeuge müssen im Abstand von mindestens 90 m fahren, da sonst ein Zusammenbrechen der Brück droht. So jedenfalls steht es auf diversen Warnhinweisen. Außer unseren Pässen mussten wir auch nichts mehr vorzeigen. Grüne Versicherungskarte oder Fahrzeugschein welche z.B. in Albanien oder Bosnien gebraucht werden interessieren hier Niemanden.
Ohne größere Probleme wurde Belgrad erreicht und auf der gesamten Strecke hat man heute keine Polizeikontrolle ausgemacht. Das kennt man doch eigentlich anders aus Serbien.
Eingecheckt in unser Hotel, der PKW konnte hier auf einem Kameraüberwachten Parkplatz vor der Tür abgestellt werden.
Gegen Nachmittag machten wir uns auf in die Stadt, um noch einige Sehenswürdigkeiten der Serbischen Hauptstadt anzuschauen. Vorbei an der St.Mark`s Church, dem National Assembly, Old-, New- und Belgrade Palace sowie dem Hotel Moskau erreichte man die Fußgängerzone. Hier in einer Pizzeria eingekehrt und bei günstigen Preisen lecker gegessen und ein paar Pivo getrunken.

Zum Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf zur Festung von Belgrad. Diese liegt auf einem Hügel oberhalb des Zusammenflusses von Donau und Sava und man hat von hier oben eine tolle Aussicht und konnte noch den Sonnenuntergang über Belgrad beobachten. Zahlreiche Menschen waren hier ebenfalls unterwegs und genossen dieses tolle Panorama.
Wir verweilten noch einige Zeit hier oben und machten uns anschließend zurück durch die immer noch sehr gut besuchte Fußgängerzone auf den Weg Richtung Hotel. In den Sommermonaten ist hier abends wirklich die ganze Stadt auf den Beinen, dass hatte ich aus meinem ersten Besuch im März letzten Jahres noch anders in Erinnerung. Damals war ich abends fast alleine auf der Strasse.

TAGES-KM = 207
GESAMT-KM = 3624

31.07.2013

Ein weiterer Tag Belgrad wartete auf uns und nach dem Frühstück starteten wir unseren Rundgang an der St. Sava Kirche. Für mich das schönste Gebäude Belgrads auch wenn sich die Kirche von innen im Bau befindet.
Alles gesehen machten wir uns auf den Weg um die Stadien von Roter Stern und Partizan noch anzuschauen, auch wenn ich beide schon aus einem vergangenen Besuch Belgrads kannte.
Wir begannen bei Roter Stern, wo wir das Stadien dank eines offenen Tores auch von innen sehen konnten. Zahlreiche Fotos wurden geschossen und anschließend besuchte man den Fan Shop sowie den Shop der Delije welcher sich ebenfalls im Stadion befindet.
Weiter ging es die paar Meter rüber zu Partizan, wo wir das Stadion allerdings nur von außen anschauen konnten, da dieses verschlossen war. Auch hier wurde der Shop noch angeschaut, welcher allerdings wesentlich kleiner ausfällt.

Mittlerweile war es Nachmittag und da die Temperaturen heute wieder bei deutlich über 30 Grad lagen war irgendwie die Luft raus um noch weitere Punkte abzulaufen und so machten wir uns per Taxi auf zum Sava Lake. Direkt vor den Toren Belgrads befindet sich dieser große See und bietet sich im Sommer zum Baden an.
Hier gibt es eine eigene Strandpromenade mit zahlreichen Restaurants und Bars, so dass man es hier sehr gut aushalten kann. Wir verweilten bis in die Abendstunden dort genossen das schöne Wetter und die Abkühlung im See.
Abends dann per Taxi runter an die Sava wo es diverse Restaurants, Bars und Clubs auf dort festliegenden Schiffen gibt. Wir machten es uns dort bei einem Abendessen gemütlich und genossen ein wenig das Nachtleben Belgrads.

TAGES-KM = 0
GESAMT-KM = 3624

01.08.2014

Bevor sich die Balkan Tour langsam dem Ende zuneigt sollte heute noch ein Abstecher nach Novi Sad gemacht werden, wo wir für eine Nacht ein Hotel gebucht hatten.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, welcher heute mit knapp 90 km sehr kurz ausfiel. Endlich mal wieder ein Stück Autobahn heute, da macht es doch Spaß nach ewig langer Zeit mal schnell als mit 80 km/h unterwegs zu sein. 240 Dinar (130 = 1€) mussten dafür an Maut bezahlt werden.
Nach kurzer Fahrt war Novi Sad erreicht und nach dem check in im Hotel begaben wir uns auf Sightseeingtour.
Höhepunkt der Stadt ist die Festung Petrovaradin welche oberhalb der Donau liegt und einen tollen Blick auf Novi Sad bietet. Hier oben gibt es auch ein Restaurant in super Lage, wo wir heute auf ein Mittagessen einkehrten. Später machten wir uns auf den Abstieg um die kleine aber sehr feine Innenstadt noch abzulaufen. Besonders der Rathausplatz mit der großen Kirche ist besonders schön, wobei die gesamte Stadt durchaus überzeugen kann. Alles etwas kleiner als in Belgrad aber gerade deswegen sehr schön anzuschauen. Weiterhin sehenswert ist die Freiheitsbrücke über die Donau, welche man schon von der Festung aus sehen kann.
Gegen Abend machten wir uns auf den Weg zum Karadorde Stadion, welches zentral in der Stadt gelegen ist.

VOJVODINA NOVI SAD vs. BURSASPOR 2:2, Stadion Karadorde, 7.000 (150), 3.Runde Qualifikation zur Europa Legaue, Länderpunkt 20 (David)

Unsere reservierten Karten lagen bereit und gemeinsam mit 7.000 weiteren Zuschauern betrat man das recht nette Stadion Karadorde welches komplett in rot daher kommt. Etwa 150 davon waren auf Seiten der Türken dabei und hatten einige Zaunfahnen mitgebracht.
Gute Stimmung wurde durch die heimische "Firma" verbreitet und Novi Sad machte heute wirklich ein gutes Spiel und war klar überlegen. Die kalte Dusche zum unverdienten 0:1 kurz vor der Pause per Elfmeter war unnötig. Nach der Pause kämpften sich die Jungs aus Novi Sad aber zurück ins Spiel und drehten die Partie völlig verdient auf 2:1. Die Stimmung natürlich jetzt auf dem Höhepunkt gegen die Türken welche nach dem 0:1 nur noch auf Zeit gespielt hatten war heute ein Sieg möglich. Total dämlich fing man sich allerdings in der Nachspielzeit noch den unverdienten 2:2 Ausgleich, so dass ein Weiterkommen der Serben im Rückspiel natürlich schwer werden wird.

Per Taxi anschließend zurück zum Hotel, wo noch ein paar Pivo auf Davids neuen Länderpunkt getrunken wurden.

TAGES-KM = 87
GESAMT-KM = 3711

02.08.2013

Nach dem Frühstück sollte es für einen letzten Stopp nach Zavrc in Slowenien gehen, wofür gut 460 km zu absolvieren waren. Ursprünglich wollte man noch Ljubljana mitnehmen und dort ein Spiel gegen Maribor anschauen, allerdings wurde dieses kurzfristig verlegt. Daher kam einem das Freitagabendspiel beim Aufsteiger in Zavrc gerade recht, denn David konnte so noch seinen Länderpunkt Slowenien machen.
Heute fuhren wir fast komplett über Autobahnen wofür noch einmal 2,50 € in Serbien sowie 16,30 € + 3,49 € Maut in Kroatien bezahlt werden mussten. Die Grenze Serbien / Kroatien kostete uns heute 36 Minuten Wartezeit was sich somit im Rahmen hielt. Die Strecke führte uns quer durch Kroatien bis nach Zagreb von wo man Richtung Varazdin weiter musste.
Nur einen Kilometer hinter der Grenze Kroatien / Slowenien befindet sich das kleine Örtchen Zabrec welches gerade einmal 1.500 Einwohner hat und dennoch in diesem Sommer in die erste Slowenische Liga aufgestiegen ist.
Im einzigen Restaurant der Stadt gönnten wir uns eine Pizza und kalte Getränke, denn die Temperaturen lagen auch heute wieder, wie übrigens während der gesamten 3 Wochen, bei über 30 Grad.
Der Ort Zavrc hat außer seiner Kirche nicht wirklich etwas zu bieten und somit ging es auf direktem Weg in das kleine Stadion Park Zavrc.

NK ZAVRC vs. NK GORICA 0:2, Sportni Park Zavrc, 1.000 (0), Prva Liga Telekom Slovenije, Länderpunkt 21 (David)

Der Sportni Park Zavrc ist ein gemütlicher Dorfsportplatz mit Minitribüne, allerdings versammelten sich immerhin knappe 1.000 Zuschauer um den Aufsteiger in die 1. Liga Sloweniens zu sehen. Gästefans wurden keine ausgemacht und auch so etwas wie eine Heimszene sucht man hier vergeblich. Immerhin lagen die reservierten Karten für uns bereit.

Ein relativ munteres Spiel endete mit einer 0:2 Heimniederlage und Zavrc wird so sicher noch Probleme in dieser Saison bekommen.

TAGES-KM = 466
GESAMT-KM = 4177

03.08.2013

Bei 750 km Reststrecke und 3 potenziellen Fahrern kann man sich die letzte Übernachtung auch sparen und nach 3 Wochen waren wir auch ausgebrannt und freuten uns auf unser eigenes Bett.
Somit fuhr man nach Spielschluss ohne Zeitdruck gemütlich durch die Nacht nach Deutschland zurück. Da es von Zabrec nur etwa 60 km bis Österreich sind und man diese nachts auch gut und ohne großen Zeitverlust über Land fahren kann, konnten wir uns die 15,-€ Slowenien Vignette sparen.
Anders sieht es natürlich in Österreich aus, jedoch hatten wir bis jetzt noch keine Vignette. Das muss man sich auch mal vorstellen, da fährt man fast 5.000 km durch Länder wie Albanien oder Bosnien, welche teilweise wirklich noch in der infrastrukturellen Entwicklung stecken ohne dabei größere Probleme zu haben, allerdings hat man dann in Österreich Probleme nach 22 Uhr noch eine offene Tankstelle zu finden um die fällige, 8,30 € teure Vignette zu kaufen wenn man über Land und nicht über Autobahn ankommt wo die Tankstellen natürlich offen sind.
Nach längerer Sucherei bekam man dann doch noch die fehlende Vignette und konnte seine Heimfahrt fortsetzen. Ich frag mich nur wofür die 8,30 € eigentlich bezahlt werden, wenn dann wie heute auf der Strecke Graz Richtung Linz noch 8,-€ bzw. 4,50 € für irgendwelche Tunnel, Brücken oder sonst was bezahlt werden müssen. Von den Dieselpreisen von derzeit 1,57 € pro Liter ganz zu schweigen. Österreich ist sicher das Autofahrerunfreundlichste Land in Europa! Aufwachen Bundesregierung. Wann müssen Ausländer endlich auch bei uns für eine Straßenbenutzung bezahlen so wie wir es als Deutsche in fast jedem anderen Europäischen Land mittlerweile tun?
Ohne größere Probleme erreicht man morgens um 07:30 Uhr wieder den Startpunkt unserer dreiwöchigen Rundfahrt und ist fast 5.000 km durch 8 Länder gefahren.

TAGES-KM = 746
GESAMT-KM = 4923

FAZIT:

Eine unglaubliche dreiwöchige Tour durch tolle Länder mit teilweise wunderschönen Landschaften liegt schon wieder hinter uns.
Trotz sicherlich einigem Respekt vor den Straßenverhältnissen in diesen Ländern hat man kaum Probleme gehabt und letztlich gerade mal eine kaputte Scheinwerferbirne auswechseln müssen.
Auch die im Internet als teilweise willkürlichen Polizei- bzw. Grenzkontrollen haben wir nicht festgestellt. Lediglich bei einer Kontrolle in Bosnien hat man Glück gehabt und wurde letztlich überhaupt nur 2x angehalten. Auch an den Grenzen gibt es keine Probleme und auch fast keine Wartezeiten mehr. Lediglich Ausweis, Fahrzeugschein und Grüne Versicherungskarte muss man dabei haben. Alles weitere wie z.B. Vollmachten, Abschleppseile, Ersatzscheinwerfer oder Warnwesten interessieren Niemanden.
Als absolut sicher kann man die Städte auf dem Balkan bezeichnen, da ist sicher in Westeuropäischen Großstädten die Gefahr größer z.B. bestohlen zu werden.
Spuren des Balkan Krieges sind kaum noch zu sehen und besonders das doch stark zerstörte Sarajevo ist eigentlich wieder komplett hergestellt.
Sicher sind gerade die südlichen Länder wie Albanien noch in der Entwicklung, werden aber in den nächsten Jahren weiter aufholen. Die Menschen sind dafür umso freundlicher und versuchen bei jedem Problem weiter zu helfen.
Die fehlenden Länderpunkte Albanien, Bosnien und Montenegro (Benny), sowie Albanien, Bosnien, Montenegro, Kroatien, Serbien und Slowenien (Christine und David) konnte alle eingefahren werden.
Um all die Erlebnisse und Eindrücke dieser Tour in Worte zu fassen fehlt hier sicherlich die Zeit, wer aber noch einige tolle Erlebnisse hören möchte darf uns gerne ansprechen.
Einen Besuch dieser Länder kann man nur empfohlen und ist sicherlich eine bessere Alternative zu den typischen, überteuerten und von Touristen überlaufenen zielen in Spanien, Italien oder Frankreich.
Vielen Dank für diesen tollen Urlaub an Christine und David. Ich liebe Euch.

BENNY/HAGEN

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