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Balkan Tour III (22.07.13- 26.07.13)
"Gastbericht von Benny/Hagen"
22.07.2013
Albanien - die große Unbekannte auf unserer Tour. Bereits um 09:00 Uhr verließen wir unseren geliebten Campingplatz in Split und nahmen die 500 km bis nach Tirana in Angriff. 7-8 Stunden wurden kalkuliert, insgesamt 11 Stunden inkl. Wartezeit an diversen Grenzen sollten es letztlich werden. Immer an der Küste entlang war das Motto und Dubrovnik war das erste Ziel auf der Karte. Von dort aus immer weiter südlich. Rein nach Bosnien, wieder zurück nach Kroatien. Rein nach Montenegro und schließlich die Grenze nach Albanien. Nur einem Taxifahrer hatte man es zu verdanken, dass man diese überhaupt fand, denn von Montenegro aus fehlt jede Beschilderung zur Grenze. Auch wenn der Taxifahrer sicher 3 Promille hatte, eine perfekte Zeichnung zur Grenze hat er uns aufgemalt.
50 Minuten dauerte der Grenzübergang nach Albanien, lediglich Ausweis, Fahrzeugschein und grüne Versicherungskarte müssen vorgezeigt werden. Mächtig Respekt hatten wir vor den Straßenverhältnissen in Albanien. Laut ADAC wird zumindest von Nachtfahrten dringend abgeraten da die Beschilderung schlecht bis überhaupt nicht vorhanden sein soll. Auf den gut 100 km von der Grenze bis Tirana konnte dies allerdings so nicht festgestellt werden. Die Straßen waren recht gut und auch Wegweiser sind ausreichend vorhanden. Vorsicht ist hier jedoch jederzeit geboten, denn allerlei Tiere wie Esel, Kühe oder Schafe kreuzen ständig die Fahrbahn und jede Menge Pferdefuhrwerke und ähnliche Gespanne sind unterwegs.
Mit dem Te Stela Resort in Tirana hatten wir eine echte Luxusherberge gebucht und für das Dreierzimmer schlappe 58,-€ bezahlt. Inkl. Frühstück, Parkplatz, Internet und einem schönen Außenpool. Zum Abendessen runter in den Hoteleigenen Biergarten wo man es sich bei sehr günstigen Preisen richtig gut gehen ließ. Hier gibt es den 2,5 Liter Biertower noch für 3,50 € und somit verweilte man noch einige Zeit bevor es ins Bett ging.
Albanien begrüßte seine Gäste heute mit Temperaturen weit über 30 Grad und somit verbrachten wir zunächst einige Stunden am Pool. Gegen Mittag brach man per PKW auf in die Innenstadt Tiranas um die wenigen Sehenswürdigkeiten abzulaufen. Zentraler Punkt der Stadt ist der Skanderberg Platz. Umgeben wird dieser vom Nationalmuseum, dem Tirana International Hotel, dem Kulturpalast sowie der Et`hem-Bey-Moschee. Weiterhin sehenswert der Uhrenturm sowie der TID Tower. Alles gesehen fuhren wir weiter zum Qemal Stafa Nationalstadion und zum Selman Stermasi Stadion, der Heimat von FK Tirana. Beide Stadien konnten von Innen besichtigt werden.
Ursprünglich wollte man den Länderpunkt Albanien in Durres machen, was einem eine Fahrt quer durch das Land erspart hätte. Leider schieden diese knapp in Runde 1 aus, somit blieb einem nur das CL Qualifikation Spiel in Korca. 170 km bis Korca, das hört sich zunächst nicht sonderlich weit an. 4 Stunden waren allerdings für diese Strecke nötig, denn die Straßen südlich von Tirana sind wirklich in einem katastrophalen Zustand. Teilweise nur noch über Schotterpisten näherte man sich dem Ziel Korca. Unglaubliche Schlaglöcher mussten umkurvt werden und dank unzureichender Beschilderung musste man mehr als einmal nach dem richtigen Weg fragen.
Dennoch war Korca rechtzeitig erreicht und hinter der Polizeiabsperrung konnte man den PKW einigermaßen sicher in einer Wiese parken.
SKENDERBEU KORCA (ALB) vs. NEFTCI BAKU (AZE) 1:0 n.V., Stadiumi Skenderbeu 7.000 (0), Qualifikation zur Champions League, Länderpunkt 55 (Benny), Länderpunkt 17 (David)
Eintrittskarten zu 400 Leki (140 Leki = 1€) wurden gekauft und nach einem schnellen Imbiss betrat man das kleine Stadion in Korca. Zu Beginn eine recht nette Choreo der Korca Fans. Gäste aus Aserbaidschan waren natürlich keine vor Ort. Sicherlich das bisher schlechteste Spiel der Tour wurde heute geboten und da es auch im Hinspiel 0:0 ausgegangen war gab es für uns die Höchststrafe in Form einer Verlängerung.
Die Gäste aus Baku hatten in Minute 90 noch eine rote Karte kassiert und gerieten in der Verlängerung mächtig unter Druck. Mehrere 100%-ige Chancen blieben ungenutzt bevor Korca doch noch in der 118. Minute der Siegtreffer gelang. Dank einer mehr als glücklichen Auslosung (in der nächsten Runde geht es gegen den Meister aus Kasachstan) darf Korca weiter von der CL träumen.
Alle Stoßgebete Richtung Himmel hatten geholfen, das Auto stand auch nach dem Spiel noch in der Wiese. Uns erwartete noch eine 170 km weite Rückfahrt durch die dunkle Nacht bis Tirana, sicherlich die Fahrt vor welcher man am meisten Respekt hatte. Letztlich unbegründet, denn in knapp 4 Stunden erreichte man trotz schlechter Straßenverhältnisse wieder sicher die Albanische Hauptstadt. Der ersten Polizeikontrolle auf der gesamten Tour sah man sich noch ausgeliefert, stellte sich jedoch auf doof und durfte so ohne Geldstrafe weiter fahren. Nachts um 03:00 Uhr war Tirana wieder erreicht und ab ins Bett.
TAGES-KM = 354
GESAMT-KM = 2566
24.07.2013
Heute mal ausgeschlafen nach der anstrengenden letzten Nacht. Gerade so schaffte man es noch pünktlich zum Frühstück (bis 10:30 Uhr) und verweilte danach noch bis 13:00 Uhr am schönen Pool.
Heute sollte es nach Montenegro gehen und bis zur Grenze kam man ohne Probleme durch. Der Andrang war geringer als noch vor 2 Tagen und nach 22 Minuten Wartezeit hieß es Welcome to Montenegro.
Wir hatten uns Budva als Ziel ausgesucht und hier ein kleines Hotel für 2 Nächte reserviert. Nach der Ankunft schnell die Sachen aufs Zimmer gebracht und noch für ein paar Stunden ab an den Strand.
Abends stürzte man sich ins Partyleben von Budva. Völlig überrascht waren wir von dem hier Gebotenen. Eine Art Ballermann in klein präsentierte sich uns und hauptsächlich Serben lassen es sich hier in den Sommermonaten gut gehen. Diskotheken, Restaurants, Spielhallen soweit das Auge reicht. Wahrlich ein Ort an dem man es aushalten kann. Wir verweilten noch bis weit in die Nacht an diesem schönen Fleckchen Erde bevor es ins Bett ging.
TAGES-KM = 172
GESAMT-KM = 2738
25.07.2013
Der Länderpunkt Montenegro sollte in Angriff genommen werden, doch zunächst wollten wir noch ein paar Stunden am Meer verbringen. Um dem unglaublichen Ansturm an Touristen in Budva aus den Weg zu gehen fuhr man 10 km weiter zur Insel "Sveti Stefan" welche man gestern bereits auf der Hinfahrt gesehen hatte und welche sicher jeder schon aus diversen Reisekatalogen über Montenegro kennt. Hier am Strand ist deutlich weniger los und wir konnten so entspannt ein paar Bahnen im Meer ziehen und wieder Sonne tanken.
Nachmittags ging es dann die 60 km bis zum Hauptstadt Montenegros nach Podgorica. Keine Hauptstadt in Europa hat so wenig zu bieten wie Podgorica und in 30 Minuten hat man daher auch alle Sehenswürdigkeiten abgelaufen. Außer der Millenium Brücke braucht man sicher nicht viel sehen und recht schnell machten wir uns daher auf den Weg zum Nationalstadion Pod Goricom.
RUDAR PLJEVLJA (MNE) vs. SLASK WROCLAW (POL) 2:2, Stadion Pod Goricom, 300 (8), Qualifikation zur Europa League, Länderpunkt 56 (Benny), Länderpunkt 18 (David)
Der PKW konnte für 0,40 € pro Stunde sicher auf einem bewachten Parkplatz geparkt werden. Für 3 € betrat man das Nationalstadion von Montenegro in welchem heute gespielt wurde, da das Stadion in Pljevlja nicht den UEFA Anforderungen genügte. Maximal 300 Besucher waren mit dabei, davon die völlig indiskutable Anzahl von 8 Leuten aus Polen. Auch wenn diese schon letztes Jahr hier gespielt hatten, das ging gar nicht! Warum dagegen mindestens 100 Polizisten den Gästeblock bewachten und sogar 2 davon extra aus Polen angereist waren versteht keiner. Nach dem 4:0 für SLASK im Hinspiel war heute wenigstens keine Verlängerung zu erwarten und schiedlich friedlich trennten sich beide Teams dann auch 2:2.
Für uns ging es anschließend zurück nach Budva und wir stürzten uns noch ins Nachtleben dieser bisher völlig unterschätzten Partystadt Montenegros. Mein lieber Schwan, hier steppt Nachts echt der Bär!
TAGES-KM = 148
GESAMT-KM = 2886 (nur eigener PKW)
26.07.2013
Es sollte weiter nach Sarajevo in Bosnien gehen, wo wir uns für die nächsten 3 Nächte eingebucht hatten. 350 km mussten dazu absolviert werden, wobei wir die Fahrtzeit heute zugegebenermaßen etwas unterschätzt haben.
Nach dem Frühstück also los und eigentlich wollte man noch einen Stopp am Meer einlegen. Irgendwann hatte man die Grenze zurück nach Kroatien geschafft aber es wurde einem bereits jetzt klar, dass heute wieder nur etwa 50 km pro Stunde über Land machbar sind. Somit fuhr man ohne größere Pause durch und brauchte letztlich auch fast 8 Stunden für die Strecke.
An der Grenze Kroatien / Bosnien kamen wir heute schnell durch, da David in seinem Schalke Trikot für Aufsehen sorgte und die Grenzer somit beschäftigt waren. 240 km ging es nun noch quer durch Bosnien und ich muss sagen, dass ich selten so eine wunderschöne aber auch total einsame Gegend befahren habe wie heute. Kurz vor Sarajevo kam dann aber die längst befürchtete Kelle der Polizei und wegen Überholen bei durchgezogener Linie sollten 160 € bezahlt werden!! Auch heute stellte man sich wieder auf doof und bot nach längerer Diskussion 10 € an. Irgendwann war es dem Freund und Helfer aber zu blöd und ohne Strafe durften wir weiter fahren. Echt Glück gehabt, das hätte auch anders ausgehen können.
Wir erreichten Sarajevo nach einer sich dann doch ewig hinziehenden Fahrt und hatten hier eine Unterkunft bei Privatleuten für 3 Nächte gebucht. Michi war hier im letzten Jahr schon einmal untergekommen und hatte diesen Geheimtipp für uns parat. Besten Dank Michi.
Tolle Unterkunft im Herzen der Altstadt und nur einen Katzensprung bis zur Brauerei "Sarajevsko Pivo" mit eigenem Restaurant. Wir verbrachten dort den kompletten Abend bei leckerem Essen und gut schmeckendem Bier und erst zu später Stunde ging es ins Bett. Morgen wartet Sarajevo auf uns, eine Stadt die im Balkankrieg eine bedeutende Rolle eingenommen hat schon sehr lange auf der Liste meiner Topreisezielen gestanden ist.