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Um die 250 km von Madrid nach Albacete zu gelangen gab es eigentlich nur 3 vernünftige Möglichkeiten. 1. Leihwagen: fiel aber mangels Mitfahrer aus. 2. per Bus für 13,78 €, fiel aber aufgrund des Mittagsspiels in Getafe bei 3,5 Stunden Fahrzeit ebenfalls flach. Blieb nur noch der Zug.




Das Ticket hatte ich bereits am Samstag nach der Gedenkveranstaltung für die Toten vom 11 März mit Sukis Hilfe am Atocha besorgt (26 €). Der „Check-in“ für den Zug ist genau wie am Flughafen. Das Gepäck wird durchleuchtet und man gelangt in einem Warteraum. Irgendwann wird der entsprechende Zug aufgerufen und die Türen zum Bahnsteig geöffnet. Schon jetzt wird die Fahrkarte entwertet. Der Zug mit dem ich Richtung Süden fuhr, war mit 3 Wagen relativ klein, aber hatte wenigstens eine Bar. Ob eine Platzreservierung zwingend vorgeschrieben ist, vermag ich nicht zu sagen. Gestanden hat niemand. Im Zug werden von der netten Reisebegleitung Kopfhörer gereicht, damit man den Film der während der Fahrt gezeigt wird, auch verfolgen kann. Der Zug fuhr pünktlich um 14 Uhr ab und ich kam um 15.57 Uhr in Albacete ohne Verspätung und Zwischenstop an. Albacete ist nicht gerade eine Großstadt und so gestaltete sich auch der Bahnhof. Die Busstation liegt direkt neben dem Bahnhof und um mir die Rückfahrt zu sichern, kaufte ich das Rückfahrticket für den Bus für 13,78 €.




Das Stadion ist recht leicht zu finden. Kommt man aus dem Bahnhof, folgt man der Straße bis zum Plaza Espana und biegt dort links ab. Zu Fuß ist der Weg in 30 Minuten locker zu schaffen. Das Stadion hat von außen einen ganz eigenartigen Charakter. Es erinnert an einen Wellblechbau und hat mit Fußballstadion wenig zu tun. Die reservierte Karte lag zur Abholung bereit, auch wenn Alba sich auf mehrmaliges nachfragen nicht gemeldet hatte. In das Carlos Belmonte passen ca. 18.000 Zuschauer und um 17.20 Uhr waren höchstens 5.000 Zuschauer da. Na super, 250 km für nichts. Aber weit gefehlt, pünktlich zum Anpfiff waren 16.000 da. In Albacete gab es auch wieder das „Windproblem“ (oder soll man lieber sagen: falsche Kleidung). Am zugeteilten Platz wurde es jedenfalls richtig ungemütlich und ich verzog mich in die zweite Reihe ganz unten gegenüber. Der Ground ist an der Tribüne und Gegengerade überdacht, wobei die unteren 30 Reihen bei Regen wohl nass werden. Einen Zaun gibt es nicht. 




Stimmungsmäßig war Albacete recht dürftig. Penas (Fanclubs) gibt es nicht wirklich. Ultras Fehlanzeige. Fahnen hingen 3 Stück, wobei das Stadion auch nicht unbedingt durch die Werbebanden dafür prädestiniert ist. Lediglich etwas Konfetti hatte Alba zu Beginn im Sortiment. 7 Fans aus Vigo traten den 620 km langen Weg an. Auf Heimseite gab es zwei „Trommelgruppen“ die gelegentlich die anderen Zuschauer zu „Alba-Alba“ rufen animieren konnten. Lustig war u.a. auch ein Geräusch, dass sich wie prasselnder Regen auf dem Tribünendach anhörte. Aber es regnete nicht, nervig wenn jeder seine Kürbiskerne kaut ;-)




Das Spiel war knallhart und es gab in den ersten 30 Minuten mind. schon 7 gelbe Karten. Alba war klar feldüberlegen konnte sich aber keine richtigen Chancen herausspielen. Vigo hingegen nutzte die erst Chance zur Führung. Die 4 Vigo-Leute auf der Gegengerade machten den Fehler und sprangen auf. Nachdem sie einem Hagel aus Plastikflaschen und Brötchen ausgesetzt waren, zogen sie es dann vor, zu ihren Kollegen in den Block zu gehen. Trotz der dürftigen Chancenverwertung von Albacete wurde das Team mit Applaus in die Halbzeit verabschiedet. In der zweiten Halbzeit das selbe Spiel. Alba besser, Vigo macht aus der zweiten Chance das zweite Tor. Zwei Tore von Alba wurden wegen Abseits nicht anerkannt und des Volkes Seele kocht. Wie schon gestern und heute Mittag stand „Hijo de puta“ ganz oben im Wortschatz. Der Vigo-Trainer wurde nach allen Regeln der Kunst bepöbelt und der Alba Trainer wurde mit der roten Karte in die Kabine geschickt. Gleiches Schicksal traf auch jeweils einen Spieler. Ein hitziges und ruppiges Spiel war vorbei und Albacete hat sich dank der Niederlage und der anderen Resultate mitten hinein in den Abstiegskampf gespielt.




Da bis zur Abfahrt des Busses noch reichlich Zeit war, ging`s wieder zu Fuß zum Bahnhof. Erstaunlich wie viele Busse in alle Richtungen hier starten. Abfahrt sollte um 20.15 Uhr sein, die sich aber um 30 Minuten verzögerte. Ein recht gut gefüllter und nobler Bus (ebenfalls mit Fernseher und Film), brach um 20.45 Uhr Richtung Madrid auf, um 15 Minuten später dem Fahrer eine Pause von 25 Minuten auf einem Autohof zu schenken. Als es dann endlich weiterging erreichten wir Madrid um 0.30 Uhr. Vom Busbahnhof noch 7 Stationen bis zum Hostal und fast zeitgleich traf ich mit dem Atetico-Fan Club Leuten ein. Nachdem noch ½ Stunde vor dem Hostal verplappert wurde, war mein Tag um 1.30 Uhr vorbei. Der Rest feierte lautstark weiter bis 3 Uhr.

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