Nachdem die Reise nach Liepaja zum UEFA-Cup Spiel von Schalke auf sehr wackeligen Beinen stand, wurde erst Samstagabend der Anreiseweg bestimmt. Die Anmeldung für den Tagesflieger wurde leider durch den SFCV verschlampt und nach langem vertrösten stand fest, dass die Maschine voll war. Also musste statt einem Tag Urlaub nun drei Tage her. Drei Tage für ein Spiel war zunächst völlig irrsinnig. Dank Benny/Hagen und der Coburgfraktion gab es aber noch eine weitere Planung. Mittwochabend fand in Tallinn ein Lokalderby statt. Benny, der Coburger und David starteten bereits Dienstag ihre Tour mit dem Auto Richtung Estland. Ich konnte frühestens Dienstagabend los und somit wurde kurzerhand ein Flug Amsterdam-Tallinn mit der Estonia Air für 140 € gebucht.
Um 5 Uhr begann dann auch für mich das Unternehmen Länderpunkt 17+18. Nach einer chaotischen Fahrt nach Amsterdam, die 3,5 Stunden in Anspruch nahm, verlief ansonsten alles reibungslos. Um 10 Uhr startete die Maschine Richtung Baltikum pünktlich und 2,5 Stunden später hatte ich estnischen Boden unter den Füßen. Da stand ich nun und hoffte, dass meine Autofahrer auch rechtzeitig in Tallinn eintrafen. Zur Sicherheit wurde schon mal der Busfahrplan studiert, um ggf. per Bus nach Riga und weiter nach Liepaja zu kommen.
Vom Flughafen wurde noch ein Abstecher zu Fuß in das 12.000 Zuschauer fassende Kalevi Staadion gemacht. Das Unterfangen gestaltete sich aber schwieriger als gedacht. Ein 20 minütiger Spaziergang über einen Friedhof wurde unternommen, um endlich zum Eingang zu gelangen. Das Stadion macht einen sehr heruntergekommenen Eindruck und es ist zu bezweifeln, ob hier noch jemals gespielt wird..
Weiter ging es in die Innenstadt von Tallinn, die von modernsten Büro- und Hotelhochhäusern umgeben ist. Der Länderpunkt Mac Donald wurde dann in der Altstadt gesetzt. Eine zweibeinige Schönheit neben der nächsten wurde gesichtet. Absolut Top. Die Altstadt und ihre kleinen Gassen lassen nicht vermuten, dass es sich hierbei um die ehemalige Sowjetunion handelt. Alles vom feinsten. Zwischenzeitlich kam von Benny die Nachricht, dass sie noch 300 km vor sich und die letzte Grenze passiert haben. 3 Stunden für die Strecke sind fast unmöglich. Eine Stunde vor Spielbeginn machte ich mich auf die Suche nach dem Kadrioru Staadion, dem heutigen Spielort vom Derby TVMK Tallinn gegen FC Levadia Tallinn. Zweiter gegen Erster und nur 4 Punkte Abstand sollten einiges versprechen. Zehn Minuten vor Spielbeginn waren gerade mal 10 Zuschauer vor Ort. Ein Ticket wurde für 3,25 € erworben. Glücklicherweise hatte ich vorher in der Stadt Geld getauscht, denn mit Euro kam man nicht weit. Zum Anstoß waren max. 200 Zuschauer vor Ort, die sich ausschließlich auf der Haupttribüne platzierten. Fangruppen waren nicht auszumachen. Das Stadion ist in einem Park gelegen und hat eine topmoderne Anzeigetafel, sowie eine große Haupttribüne (Hier ist Rauchverbot !!! ). Gegenüber befinden sich noch einige Sitzplätze, die aber gesperrt waren. Stimmungsmäßig war nichts zu vernehmen, weder Fahnen noch Support.
Die Autobesatzung traf auch endlich in Tallinn ein und musste einen Taxifahrer finden, der vorweg fuhr und noch Euro nahm. Zur dreißigsten Minute kam die Nachricht, dass die drei nun am Eingang stehen und nicht reinkommen, weil an der Kasse keine Euro genommen werden. Mein letztes getauschtes Geld hätte für 3 Seniorenkarten gereicht. Also auf zum Eingang und den Einlass klar machen. Gerade dort angekommen, liefen mir die drei aber schon über den Weg. Nach zähen Verhandlungen kamen sie letztendlich für 10 € gesamt hinein und die Reisegruppe war komplett. Von Coburg bis Tallinn hatten sie über übelste Straßen fast genau 24 Stunden benötigt.
Das recht unansehnliche Spiel endete 2-2 und hat somit keinem etwas gebracht. Profitieren kann nur Flora Tallinn, die mit 51 Punkten und einem Spiel weniger nun auch in der Spitzengruppe mitmischen. Nachdem der Länderpunkt für alle gefallen war, wurde entschieden, zumindest noch nach Riga zu fahren. Benny bot sich als Fahrer an und somit wurde nett angetischt. Bevor wir Tallinn verließen, erspähten wir Flutlicht und hatten Hoffnung, noch ein zweites Spiel zu bekommen. Also schnell zur Le Coq Arena, dem Spielort von Flora Tallinn. Es empfing uns ein topmoderner Bau in dem die ganze Woche ein U19 Turnier stattfand, nur war heute leider spielfrei. Nach einigen Aufnahmen und der Erkenntnis, dass man diesen Ground noch unbedingt später einmal machen muss, begann nun das Unternehmen Riga/Liepaja.
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