Kulturschock- Donnerstag noch in der schönsten Stadt Europas (Wien) ging es jetzt nach Berlin. In die Stadt der 1 € Jobs, der Junkies und Stricher, der Ghettos-kurz gesagt, vom Himmel in die Hölle. Schon leicht schlecht gelaunt machten wir uns also auf den Weg in den Osten, trotz meiner Vorsätze nur noch im „Notfall“ nach Berlin zu müssen. Gunners, Heckes, Manu, Benny und ich trafen zwei Stunden vor Spielbeginn an der Alten Försterei ein, um das Pokalspiel Union-SC Freiburg zu sehen. Dass Friseure wohl kein gutes Geschäft hier machen würden, stand schon recht früh fest, als Glatze neben Glatze herumlungerte.
Positiv überrascht war ich hingegen vom Berliner Ground. Die Alte Försterei ist zwar heruntergekommen, aber hat den gewissen Kult-Charakter. Neben der kleinen Haupttribüne, findet man hinter dem Tor und auch auf der Gegengeraden Stehplätze. Der kleine Gästeblock rundet das ganze ab. Aus dem Breisgau hatten sich 250 Rot-Schwarze auf den Weg gemacht und präsentierten eine kleine Blockfahne beim Einlauf der Teams. Union beließ es bei Anfeuerungsrufen, die aber schon sehr imposant waren.
Die Anzeigetafel wird auch hier manuell bedient. Fenster auf, neue Zahl auf die Tafel, Fenster zu. Zum Pokalspiel konnten bei Union Plätze in Liegestühlen gekauft werden. Ca. 20 Berliner nutzten das Angebot und ließen sich bei Bier von der Sonne bescheinen. Nette Idee. Nach dem 3-0 für den SCF setzten die „Union“ Wechselgesänge ein. Hintertorstehplätze und Gegengerade wechselten sich Minutenlang dabei ab. Respekt, kam gut rüber. Die Gäste fielen hingegen kaum auf, auch wenn sie ihr Team supporteten. Selbst auf der Tribüne waren sie nicht zu vernehmen, weil der Heimanhang fast konstant laut war.
Spielerisch war es eine klare Angelegenheit für den Bundesligisten und das Ergebnis von 4-0 fiel entsprechend aus. Nach dem Schlusspfiff ging es die 31 km quer durch die Stadt zum Olympiastadion, um die Blau-Weißen zu sehen.
Fazit: Vom Stadion und vom Support der Unioner hat es sich gelohnt, wenn man davon absieht, dass es eben Berlin ist. (s.o.)
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