Der Zug sollte also um 3:10 Uhr in Skopje starten, doch die angekündigte Verspätung belief sich auf 2 Stunden. So ging es um fünf Uhr Richtung Griechenland. An der Grenze gab es nochmals eine halbe Stunde Aufenthalt, bevor man wieder in der „Zivilisation“ sprich EU war. Um 10 Uhr war Thessaloniki erreicht. Das Gepäck konnte hier im Schließfach untergebracht werden. (8 Stunden = 2 €, 24 Stunden = 3 €). Die Hauptstraße wurde abgelatscht und im Burger-Paradies gefrühstückt. Um 12:45 Uhr ging es dann für sagenhafte 7,10 € gut 250 km weiter nach Volos. In Larissa musste man umsteigen und kurz vor 16 Uhr war der Spielort bei internationalen Spielen von Larissa erreicht. Gleich die erste schäbige Bude auf dem Weg vom Bahnhof in die Stadt wurde für 20 € klargemacht. Bei 35 Grad hatte ich keinen Bock noch weiter zu suchen. (War wohl auch schon mit das günstigste) Der Ausblick war vom allerfeinsten......
Das Preisniveau hatte kräftig angezogen. Brausen wurden im Supermarkt trotzdem noch für 0,39 € je ½ Liter erstanden und der Kühlschrank der Bude damit gefüllt. Endlich wurden wieder Gyros statt Döner angeboten und da ließ man sich natürlich nicht zweimal bitten. Am nächsten Morgen wurde dann dem „Panthessaliko Stadio“ ein Besuch abgestattet. Durch ein offenes Tor gelangte man hinein. Die Rufe und Pfiffe des Security-Onkels fanden natürlich keine Beachtung und so hatte man binnen 2 Minuten die komplette Security aufgescheucht. Nach entsprechender Ausweisung gab es dann gar eine begleitete Stadionführung. Besten Dank. Die Heimstätte des Zweitligisten Niki Volou FC, dient Larissa als Ausweichort, da man für das heimische Stadion keine internationale Lizenz bekommen hat. Der komplett zweistöckige neue Allseater gefällt trotz Laufbahn auf anhieb.
Abends zum Match wurden wiederum die 40 Minuten Fußweg bewältigt. Die angepriesenen Tickets für 12 € an der Kasse waren angeblich schon alle weg. Auch die nächsten Kategorien gab es nicht mehr. Das billigste Tix sollte also 30 € kosten. Merkt ihr es noch? Es ist UI-Cup. Also dann doch den üblichen Zugang gewählt, wenn ihr keine 12 € wollt, gibt es halt nix. Der Fan-Block in der Kurve der Griechen gab schon lange vor Spielbeginn gut Gas. Einhaken und klasse Gesänge waren zu vernehmen. Der Ground allerdings war nichtmals zur Hälfte gefüllt. Die 12 € Plätze waren noch massig frei....Gute zwanzig Minuten gab es einen Support vom feinsten. Etliche Schwenker wurden gezeigt, Wechselgesänge mit den Blöcken auf der Tribüne und der Gegengerade. Perfekt. Gästefans hatten den Weg nach Griechenland gescheut.
Auf dem Platz zeigten die Türken einmal mehr ihre „Fairness“. Rüde Fouls waren zu verzeichnen und bei vergleichsweise harmlosen Dingern der Griechen, flippten die Türken wieder förmlich aus. Rudelbildung und Handgreiflichkeiten. Weshalb ein Land mit nur 3% Anteil an Europa bei der UEFA spielt (oder gar in die EU will), bleibt mir eh schleierhaft. Jedenfalls waren die so selbstsicheren Griechen (man gab sich im Stadionheft so selbstbewusst, als sei man schon im UEFA-Cup), die nach 18 Jahren wieder das europäische Fußballparkett betraten ("dank" Sperre von PAOK), ganz schön eingeschüchtert. Die wenigen Chancen die sich boten wurden nicht genutzt und so blieb es lange torlos. Ab der 65. Minute legte der Anhang von Larissa nochmals eine Schippe drauf und die beste Phase des Supports begann. Auch das mitgeschleppte Bengalo kam zum Einsatz. Fünf Minuten vor Schluss blieb dann dem heimischen Anhang (und auch mir, denn die Sympathien waren ganz klar verteilt) fast das Herz stehen. Ein Türke, a la Frank Mill, frei vor dem Tor, er muss nur einschieben und schießt vorbei :-) Larissa gelingt leider auch kein Tor, um einen potentiellen ungewünschten Gegner der Königsblauen im UEFA-Cup schon in UI-Cup auszuschalten. Das es torlos bleibt ist für mich zu verschmerzen, denn Griechenland sieht mich in Sachen Fußball bei etwas angenehmeren Temperaturen wohl noch öfters wieder. Zu Fuß ging es nach dem Match in die Stadt und am nächsten Mittag via Larissa mit zwei Stunden Verspätung nach Thessaloniki. Von dort um 23 Uhr weiter nach Köln und somit war um 2:05 Uhr mit öffnen der Wohnungstür in Köln eine interessante Tour mit vier neuen Länderpunkten beendet.
Fazit der gesamten Tour: Vor Ort gab es keinerlei Probleme mit den Reisemöglichkeiten. Die im Internet gefunden Verbindungen gab es teilweise gar nicht mehr. Viel zu viel Zeit ist für die Vorbereitungen und Recherchen nach irgendwelchen Fahrplänen und Hotels drauf gegangen. Die Sicherheitsbedenken hätte man sich sparen können. Vor Ort erwies sich alles als viel leichter. Keinerlei Probleme gab es an den zahlreichen Grenzen. Alle Leute waren stets hilfsbereit und freundlich. (Hier kann sich ausnahmsweise mal der Deutsche ein Teil von abschneiden). Lediglich die Anreise per Bus nach Bosnien sollte durch einen Flug nach Dubrovnik oder zur Not nach Split ersetzt werde.
weitere Bilder
|