Quer durchs Land fuhr man also über Landstraßen von Sevilla nach Lissabon. Auf der ganzen Strecke war an den Tankstellen in den Bergen nicht eine „Marca“ aufzutreiben. 7,75 € Autobahngebühr und die Brückenüberquerung vor Lissabon mussten dann allerdings doch noch entrichtet werden. Da ich zum letztjährigen UEFA-Cup Finale schon in Lissabon war, wollten wir also das ehemalige EXPO-Gelände ansteuern. Doch die Ortskenntnisse waren auf einmal dahin. So ging es nach einer gemütlichen Fahrt entlang des Atlantiks wieder zurück auf die Autobahn. Ein leeres EK-Zentrum wurde angesteuert und der örtliche Mac Donalds aufgesucht. Von hier aus war es bis zum Da Luz nur noch ein Katzensprung.
In einer Seitenstraße konnte der Corsa unentgeltlich geparkt werden und nach der Autobahnüberquerung zu Fuß, stand man vor dem „Da Luz“. Nun konnte die Odyssee der Kartensuche beginnen. Einer schickte uns links herum, der nächste genau in die entgegengesetzte Richtung. Die ersten Kontrolle ist schon vor den Zugängen zum Ground aufgebaut. Hier traf man dann auch auf den wohl cleversten Ordner von Benfica. „Ahhhh Fotograf- where is your camera?” He? “Nix Fotograf solo escribo” ;-). Endlich die Kontrolle passiert, suchte man den entsprechenden Eingang. Mein Tix lag auch hier bereit. Benny hatte wieder Kosten und Mühen (wie auch bei Betis) gescheut und nichts reserviert. Doch hier stellte man sich stur und sorgte nicht für Ersatz. Aber der Ordner am Eingang ermöglichte ihm dann doch den üblichen Zugang.
Weiß das Da Luz schon von außen zu überzeugen, so steht das Innere in nix nach. Alleine die Dachkonstruktion rechtfertigt den Besuch. Auf vier Etagen findet man Plätze. Etage 2+3 ist den Vips und den Logenbesuchern vorbehalten. Im inneren des Stadions kann man sich frei bewegen. Nicht ein Ordner ist auszumachen und so muss man die zugewiesen Plätze auch nicht einnehmen. Vor Spielbeginn gibt es ein Schauspiel sondergleichens zu begutachten. Jemand kommt mit einem Adler ins Stadion (Wappentier von Benfica) und lässt ihn unter Applaus der Zuschauer frei durchs Stadion fliegen. Der Vogel ist so dressiert, dass er auf dem Podest mit dem Benfica-Wappen landet. Unglaublich gute Aktion.
51.448 zahlende Zuschauer (+Benny) fanden sich heute zum kleinen Derby gegen Setubal ein. Die 200 Gäste wussten dank Schwenker und Doppelhalter zu gefallen. Recht konstant zogen sie ihren Sing-Sang durch, ohne allerdings laut rüberzukommen. Die „No Name Boys“ von Benfica enttäuschten allerdings auf ganzer Linie. Lediglich einige Schwenker wurden gezeigt. Gesungen wurde nur sehr sporadisch. Die „Diabos“ sorgten ebenfalls nur für die optische Einlage. Supportmäßig blieb Benfica heute weit hinter unseren Erwartungen.
Auf dem Rasen nahm Benfica sofort das Heft in die Hand. Am Ende konnte ein Chancenverhältnis von mindestens 12-0 verzeichnet werden. Die 1-0 Führung im ersten Durchgang reichte, um 3 Punkte im Kampf um Platz 2 mit dem Ortsrivalen Sporting einzufahren. Wiederum wurde die Autobahn nach Spielschluss zu Fuß überquert und recht glücklich konnte das Verkehrschaos nach Spielende bewältigt werden. Vor uns lagen noch 550 Kilometer (17,25 € Maut) nach Jerez. An der ersten Tankstelle wurden nochmals Brausen eingeladen und um 2.30 Uhr nächtigte man kurz vorm Flughafen auf einer Raststätte. Morgens fix die Kiste betankt und abgegeben und pünktlich nach Frankfurt/Hahn geflogen. Hier musste man noch 2,5 Stunden auf den Bus nach Köln warten, bevor eine richtig geile Tour beendet war. Wohl die beste in dieser UEFA-Cup Saison, trotz Ausscheidens in Sevilla. Gibraltar und der Süden Spaniens werden uns jedenfalls, hoffentlich in der selben Besetzung, schnellstens wiedersehen.
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