Da der Weg von Eibar recht fix bewältig wurde, blieb noch Zeit, sich einen Eindruck von San Sebastian zu verschaffen. Wie erwatet zeigte sich auch hier Spanien von seiner besten Seite. Viele kleine enge Gassen, eine schöne Strandpromenade und alles sehr gemütlich. Die Nacht wurde dann natürlich wieder im Auto verbracht. Genau auf dem Parkplatz, wo auch nach dem Bordeaux-Spiel gehalten wurde. Nachts gab es dann ein reges Treiben zu beobachten. Die Cops schickten sich an und vertrieben die zahlreichen LKW, die die Autoparkplätze besetzen. Ich fands gut....scheiß LKWs
Morgens sollte dann das Treffen mit den anderen Fan-Club Leuten vom „Pena Atletica Centuria Germana“ erfolgen, doch Andre teilte eine Programmänderung mit. Ankunft jetzt erst 16.30 Uhr mit dem Zug aus Madrid. Also wurde die weitere Stadtbesichtigung incl. Bergbesteigung vorgenommen und das Anoeta wurde schon einmal besucht. Pünktlich trafen dann auch nur Andre und Dave aus Madrid am Bahnhof ein. Planänderung aufgrund von Krankheit und Geldmangel. Zu dritt ging es dann wieder in die Stadt und hier erfuhr ich dann auch, dass von Seiten Atleticos geraten wurde, zivil in Sanse zu erscheinen. Vor ca. 5 Jahren wurde ein Fan von San Sebastian in Madrid zu Tode geprügelt, zudem ist man als Hauptstadt-Club im Baskenland eh nicht gerne gesehen.
Dann folgte mein erster und einziger Mac Donald Besuch der Tour !!! und mit dem Taxi ging es dann für 4,40 € von Strand aus zum Anoeta. Bei der Fahnenpräsentation bekam man schon die ersten Pfiffe. Also Fahne in den Sack und Dave gebeten, ein Shirt über sein Atletico-Shirt zu ziehen. Kurz noch eine Brause genascht und rein in die Geschäftsstelle. Andre und ich hatten Karten hinterlegen lassen. Dave sollte zusätzlich noch als unser Dolmetscher mit rein. Unserer Tix bekamen wir problemlos, nur mit Dave gab’s wegen fehlender Legitimation dann Probleme. Nach langen Diskussionen bekam er dann eine Tribünenkarte für lau. 50 € gespart und ein feiner Zug von San Sebastian.
Das Anoeta wirkt von Außen sehr heruntergekommen, kann aber von innen überzeugen. Allein die Dachkonstruktion ist schon außergewöhnlich. Die Kurven sind dreistöckig. Lediglich die Laufbahn wirkt hier sehr störend. Fünf Minuten vor Anpfiff war das Stadion nichtmals ½ voll. Gästefans? Natürlich ganze drei.Andre, Dave und ich... :-) insgesamt lediglich 22.000.
Der Support der „Mujika Taldea“ (ist baskisch und heißt soviel wie Pena Taldea) war recht mau. Atletico spielte sehr stark auf und wollte mir meinen ersten Sieg schenken. 10. Minute 1-0 durch Fernando Torres, nur neun Minuten später bereits das 2-0 durch Kezman. Wie geil und etliche weitere Chancen. Eigentlich war nur die Höhe des Sieges noch die Frage. 14 Jahre hatte Atletico nicht mehr im Anoeta gewinnen können. Die Stimmung war mittlerweile auf dem Nullpunkt und auch die Kapelle auf der Gegengerade konnte daran nichts ändern.
Doch in Durchgang zwei ging es Schlag auf Schlag und mein Gesicht wurde länger und länger. Was Torres und Co. noch an Chancen verballerte sollte sich rächen. Minute 56. 1-2, Minute 82 der Ausglich und dann noch vier Minuten Nachspielzeit. Na, was kommt wohl? Natürlich das 3-2 für Sanse. In meinem zehnten Atletico-Live-Spiel noch immer keinen Sieg gesehen. Ganz großes Kino. Dazu hat sich der Zoom in meinem Apparat noch verabschiedet.
Schon nach dem Anschlusstreffer wandelte sich auch der Sanse-Anhang und ließ erahnen, zu was der fähig ist. Nach dem Ausgleich und natürlich nach dem 3-2 flippe alles aus und wir machten uns sofort vom Acker. Die Spieler hingegen hatten es nicht so eilig und so wartet man ewig, bis sie vereinzelt aus der Kabine kamen. Mir dauerte es zu lange, denn ich war bedient und machte mich auf zur City, um mein Auto aus der Tiefgarage zu holen (25 Minuten Fussweg). Andre und Dave nahmen den Nachtbus nach Madrid. Recht genervt fuhr ich noch bis Bordeaux, wo die siebte Autoübernachtung anstand. Immerhin war Donnerstag noch Lyon gegen Lens zu sehen.
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