Die 180 Km von Portugalete aus, wurden für 10,81 € Maut ohne Schwierigkeiten bewältigt. Glücklicherweise hatte ich mich im Vorfeld schon nach der Stadionlage erkundigt und so wurde das „El Sadar“ am Stadtrand von Pamplona auch gleich gefunden. Der zweistöckige überdachte Allseater hat eine topmoderne Außenfassade. Der Hinterseite des Ground ist das völlige Gegenteil. Das Tix lag auch bereit und so konnten die Programme von UEFA-Cup Match am Donnerstag noch an die Spanier vertickt werden. So war die Kohle für die Bordeauxkarte dann auch wieder drin und das Budget passte wieder ;-)
Bis zehn Minuten vor Spielbeginn konnte man bezweifeln, dass hier überhaupt ein Fußballspiel stattfinden sollte. Im Ground verliefen sich gerade ca. 150 Zuschauer. Aber nach und nach füllte sich das Stadion und auch die sehr steile Haupttribüne fand guten Zuspruch. Karten waren zwischen 10 € - 60 € zu bekommen. Gästefans waren unter den 13722 Zuschauern nicht auszumachen. Nach dem mächtig geilen Auftritt in Rennes, enttäuschte der Osasuna-Anhang aber diesmal. Kein Intro, kein Bengalo, kaum Gesänge und dazu noch ein grottenschlechtes Spiel. Torlos ging es in die Halbzeitpause und es konnte nur besser werden.
Und es wurde besser. In der 47. Minute kam Osasuna zu seiner ersten Torchance. Sevilla traf bereits im ersten Durchgang die Latte. Sofort wurde es im El Sadar lauter. In der 62. Minute kam dann das 1-0 für das Heimteam und fortan waren die Fans wach. Als Herr Perez Lasa in der 71. Minute einen Osasunaspieler völlig grundlos die „Roja directa“ zeigte, tönte es aus 13000 Kehlen bei jedem weiteren Pfiff gegen das Heimteam „Hijo de puta Perez Lasa“. Mächtig geil und lustig zu vernehmen. Dieser wollte sich dann nicht lumpen lassen und wohl auch aus Angst um seine Gesundheit, stellte er noch einen Spieler aus Sevilla in der 89. Minute vom Platz. Doch genutzt hat ihm das nicht viel, denn mit Polizeieskorte ging es nach dem Schlusspfiff für ihn in die Kabine. Aufgrund der zweiten Hälfte und dank des Schiris, hat sich Osasuna nun doch noch gelohnt gehabt.
Mich zog es noch in die City von Pamplona, denn immerhin wollte ich auch einmal durch die Straßen gehen, wo sonst die Stiere beim Spektakel (ist übrigens in meinem Kalender mal vorgemerkt) hergetrieben werden. Es bot sich noch ein kostenloses Punkkonzert an, bevor Atletico vs Barca im TV zu sehen war. Die beiden weiteren Tage wurden dann dank weiterer scheiß Terminierungen zum Groundspotting genutzt.
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