Heute sollte also die Zahl der besuchten ausländischen Grounds die der deutschen Stadien übertreffen. Natürlich schreit solch ein Ereignis nach etwas besonderem und dank des belgischen Verbandes, wurde der erste Zweitligaspieltag mit einem Heimspiel von Royal Antwerp FC angesetzt. Dem aufmerksamen Leser sollte nicht entgangen sein, dass meine Sympathien im Nachbarland ganz klar diesem Club gelten. Der Gegner kam gar noch aus Mons und somit trat der Absteiger der letzten Saison, gegen den der vorletzten Spielzeit an.
Mit Gunners wurde Deurne, ein Vorort von Antwerpen, recht fix erreicht. So blieb noch ausreichend Zeit, den Ground zum umrunden. (oder fast) Schon die Mauer vor dem Stadion versprach heute einiges. Von außen wirkt alles recht alt und leicht verkommen. Ganz so wie wir es mögen ;-) Die Tix konnten ohne Probleme in Empfang genommen werden und der erste Eindruck nach betreten der Tribüne war schon sehr imposant. Was von außen alt wirkt, spiegelt sich hier vollkommen wieder. Alte Holzsitzreihen, auf denen die Platznummer per Hand draufgeschrieben ist. Ein Tribünendach aus leicht verrosteten Stahlstreben. Alles was das Herz begehrt. Einen krassen Gegensatz bietet die Hintertorseite, die nur aus verglasten VIP Logen besteht. Leider war das Stadion heute nichtmals zur Häfte gefüllt.
Das Bosuil-Stadion verfügt über vier unterschiedlich alte Tribünen. Neben der beiden schon erwähnten Seiten, findet man noch eine recht neuere Sitzplatztribüne hinter dem anderen Tor. Auch die Gegentribüne ist komplett mit Holzbänken ausgestattet und zugleich der Standort, der besten Fans der belgischen Ligen. Doch leider wurden diese ihrem Ruf nicht gerecht. Fast null Support war zu vernehmen. Ganz anders die ca. 300 Gäste aus Mons. Sicherlich wird der Platz sehr nahe am Gästeblock sein übriges für diesen Eindruck hinzugetan haben. Fast das gesamte Spiel über gaben sie sich dem supporten hin. Zu Beginn mussten aber noch einige Bänke im Gästesektor (Eckblock auf der Haupttribüne) dran glauben. Die Enttäuschung über den Auftritt der heimischen Fans war schon recht groß. Lediglich ein Gesang bleibt in Erinnerung und sorgte bei Gunners und mir für ein Lächeln. „Die Post kommt heute später“, so jedenfalls haben wir es verstanden ;-)
Das Spiel war relativ ausgeglichen, nichts weltbewegendes, eben belgische zweite Liga. Kurz vor der Pause gelang den Gästen aus Mons gar das 1-0. Bis zur 80. Minute musste man warten, ehe der Ausgleich fiel. Erst jetzt wurde der Heimmob seinem Ruf gerecht. Die englischen Gesänge setzten ein, um aber nach nur drei Minuten wieder zu verstummen. Sehr schade. Trotz allem hat sich der Ausflug nach Antwerpen gelohnt und problemlos ging es nach Spielschluss wieder heim. Hoffentlich nimmt der RAFC-Anhang sich nicht am Support ihrer Freunde von Feyenoord ein Beispiel, denn von Rotterdam kommt bekanntlich ja gar nichts. Stadion also heute TOP - Heimsupport Flop.
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