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Um 11 Uhr begann das Unternehmen „Wankdorf“ und die Neueröffnung des „Stade de Suisse“ in Düsseldorf. Auf der A3 wieder die üblichen Schikanen vom Staat für die Autofahrer. Baustellen, natürlich ohne Arbeiter, (ja sind Ferien und jeder Stau bringt den Raststätten Umsatz), sinnlose Geschwindigkeitsbegrenzungen (80 kmh auf einer noch fast leeren dreispurigen Autobahn). Lediglich die recht wenigen holländischen Bumscontainer fielen positiv auf. Hinzu kamen noch die Verkehrsnachrichten, die vor Karlsruhe einen 10 km Stau versprachen. Glücklicherweise konnte dieser umfahren werden. Doch kaum auf der A5, musste man sich mit Unmengen von Urlaubern rumschlagen. Nach fast fünf Stunden war endlich die Grenze erreicht und es ging etwas zügiger weiter. Um kurz vor fünf war ich in Bern und wenn keine Fans vor dem Stadion gesessen hätten, wäre ich glatt weitergefahren ;-)




Das neue Wankdorf hat von Außen so gut wie gar nichts mehr von einem Fußballstadion. Man hätte meinen können, daß das eine weitere Messehalle ist ;-) Die Parkplatzsuche gestaltete sich auch recht problematisch. Entweder zahlen, oder laufen. Ich entschied mich für letzteres. Nach der Groundumrundung und einem Blick durchs Marathontor wurde die Laune gleich besser. Die ersten Eindrücke waren ganz gut. Die Gästekassen waren mit einem „Sold out“ geziert und dennoch war kein Schwarzmarkt auszumachen. Um 18 Uhr war Einlass und manch einer der zahlreichen anderen Rucksackträger ;-) musste die Dame am Empfang noch überzeugen und erklären, weshalb man nicht auf der Liste stand.




Hier in Bern ist ein komplett überdachter, netter zweistöckiger Allseater entstanden. Lediglich die Zäune wirken etwas störend. Im Gegensatz zum Pre-Opening der LTU-Arena klappte hier alles ziemlich reibungslos. Reichlich Gastro-Stände (auch wenn Kebab in kein Fußballstadion gehört) sorgten für das leibliche Wohl. Cheeseburger mit Pommes sind zum Schnäppchenpreis von 11,50 Franken zu bekommen. Lediglich die kostenpflichtigen Parkplätze sind sehr störend. (Welcher ausländische Besucher hat schon Kleingeld für die Parkuhren in der Tasche) Nach und nach fanden sich die Fans beider Lager ein. (14.000 Zuschauer) Auf der Heimseite waren schon 16 schwarz-gelbe Plastikbahnen aus dem Oberrang und ein verdecktes Spruchband vorzufinden. OM flaggte den Zaun zu und gab eine kurze Kostprobe ihrer Doppelhalter. Supportmäßig begannen die Franzosen erst 15 Minuten vor Beginn sich einzusingen.




Als die Mannschaften aus einer Mayonnaisetube ;-) das Spielfeld betraten, zündelte der OM-Anhang einige Bengalos und präsentierte die stattliche Anzahl Doppelhalter. Bern enthüllte  die Bahnen und das Spruchband „Young Boys Bern 1898“ . Für meine Geschmack etwas wenig für die Stadioneröffnung und einer 4 Jahre und 9 Tage dauernden Abstinenz aus dem Ground.




Schon nach 52 Sekunden hatten die Schweizer die Möglichkeit in Führung zu gehen, doch kurz vor der Torlinie wurde geklärt. Marseille übernahm nun das Geschehen auf dem Feld (auf den Rängen hatten sie es eh von Beginn an). Folgerichtig gingen die Südfranzosen in Führung. Selbstverständlich war sofort ein rotes Feuer im pickepacke vollen Fanblock zu sichten. Das 0-2 war nur eine Frage der Zeit und in der 34 Minute schien das Spiel schon entschieden. Der Pöbel aus Bern (Schurken?) scharmützelte kurz mit der Security, als der Carpo den Zaun verlassen sollte. Aber alles bleib im Rahmen und der junge Mann auf seinem Platz. Hälfte eins ging somit verdient an Marseille.




Im zweiten Durchgang wurde das Heimteam stärker und konnte in der 61 Minute verkürzen. Nun lebte auch die Berner Fangemeinde auf und trieb ihr Team zum Ausgleich. Doch acht Minuten vor Schluss entschied Marseille durch ein geiles Tor das Match für sich. Die ca. 600 Gäste aus Frankreich feierten 90 Minuten komplett durch. Manchmal hatte ich das Gefühl, daß das Spiel völlig nebensächlich für die ist. Support scheint viel wichtiger zu sein. Allerdings würde ich OM gerne mal ohne Trommeln erleben, denn heute gingen mir diese bereits nach 10 Minuten auf den Keks. Alles in allem kann man aber von einem 1A Support reden. Was die Young Boys veranstalteten, war für ein Heimspiel deutlich zu wenig. Lediglich nach den beiden Toren kam man aus den Löchern.




Nach Spielschluss ging es dann doch wieder fix zurück (Ursprünglich war Sedan für Sonntag geplant). Für den Weg nach Köln wurden nun 4 Stunden und 7 Minuten reine Fahrzeit benötigt benötigt :-) Ohne die Speedlimits in der Schweiz und Deutschland, wäre der Weg sogar in weniger als 4 Stunden möglich.




Fazit: Alle drei französischen Teams konnten im UI-Cup begutachtet werden. OM ist spielerisch der Beste der drei Vereine. Fanmäßig liegt St. Etienne ganz klar vorne und hätte damit auch ein Platz in Europa verdient. Beste Grüße noch an meinen Sitznachbarn, der für Lazio spionierte und noch mal danke für deine Karte ;-)

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