Wenn morgens um 7:30 Uhr eine SMS kommt und jemand eine Fahrt absagt, ist das zunächst nicht ungewöhnliches. Wenn es sich aber dabei um unseren Kollegen Benny handelt, der seinen 27. Länderpunkt in Angriff nehmen will, sehr wohl. Zumal die Begründung „zuviel Alkoholkonsum am Vorabend“ ebenfalls nichts außergewöhnliches ist, aber diesen "fiesen" Schnaps noch mit diesem Menschen zu verzehren und dafür Liechtenstein sausen zu lassen, bereitete dem Schreiber, sowie den beiden Mitfahrern in Form von Gunners und Neubeckum Tobi, doch arge Sorge um Benny. Doch lieber „König von Mallorca“ statt „Prinz von Liechtenstein“ ? Unglaublich aber wahr.
"Blumenau" in Triesen
So startet die kleine Reisegruppe pünktlich um 9.30 Uhr am P&R Parkplatz an der A3. Thema der Tour war natürlich unser Benjamin. Sollten die LP jetzt stagnieren, sollte man Benny gar einen LP abziehen? Was hat Onkel Jürgen, was ein Stadion nicht hat? Oder ist gar `ne Perle im Spiel und die Besuche der Königsblauen lassen in der nächsten Saison auch nach? Ein Horrorszenario zeichnete sich ab ;-)
"Leitawis" in Triesenberg
Kurz vor Lindau schellte das Handy und Benny Himself wollte sich nur noch mal mit kratziger Stimme entschuldigen, dass er nicht mit am Start ist. Na wir sind ja nicht nachtragend, lediglich verwundert. Immerhin wollte er nun den Schnaps für heute sein lassen. (Spätere SMS zeigten aber, dass der Wille nicht stark genug war).
"Rheinau" in Balzers
Wie dem auch sei, in Lindau wurde noch mal kurz getankt, Gunners bei Mac Donald mit einem Burger eingedeckt, während Tobi und ich volles Risiko gingen und auf den LP Mac Donald in Liechtenstein hofften. Durch Bregenz wurde nun der Weg Richtung Schweiz gesucht und gefunden. Immerhin wollten wir die Österreicher nicht mit einer Autobahn Vignette beglücken. Die Schweizer hatte man ja schon zwei Wochen zuvor erworben. Den Plan, noch das U21-Spiel von St. Gallen zu besuchen, verwarf man kurzfristig, um gemütlich die Annehmlichkeiten im Fürstentum genießen zu können.
"Rheinwiese" in Schaan
Gesagt getan, gegen 14 Uhr war dann Liechtenstein erreicht und das Herz schlug höher, als ein Plakat auf das Burgerparadies in Triesen deutet. Hinein in den Tempel der Huldigung und am göttlichen Nektar gelabt. Er war gefallen, der Länderpunkt Mac Donald. Da noch reichlich Zeit bis zum Kick-off war, wurden noch just die „Informer-Grounds“ abgecheckt. Den Anfang machte natürlich Triesen, gefolgt von Triesenberg (coole Anreise und Höhenunterschied). Hier präsentierte sich ein Ground, der von außen auf eine 20.000 Arena hindeutete. Na ja, als man diesen geentert hatte wusste man, dass 1.000 Leute hineinpassen, aber trotzdem sich der Ground in aller Herzen fest setzt. Das Stadion ist umgeben von einem Fangnetz, dass den Ball vor einem 800 Meter Sturz bewahren sollte.
Weiter ging es nach Balzers. Plötzlich ein Aufschrei aus drei Kehlen gleichzeitig. „Hier ist ein Spiel“....und tatsächlich wurde hier ein Turnier ausgetragen. Aber das schenkte man sich und fuhr zurück nach Schaan und musste nach dem Weg fragen. Die kultigste Person wurde hierzu auserwählt. Ein Sweet-Shirt mit „Kriminelle Vereinigung Reichshauptstadt“ prangerte uns entgegen. Und den Weg wusste er auch noch ! Besten Dank für die Hilfe.
Nun wurde es Zeit für das eigentliche Ziel der Reise und man steuerte den Rheinpark in Vaduz an. Ohne Probleme wurde der Ground geentert und wie bei den Stadien zuvor, bot sich ein sehr schönes Panorama mit den Bergen im Hintergrund. (Andorra lässt grüßen) Die beiden Tribünen füllten sich recht langsam. Zum Anpfiff wurden 1050 Zuschauer gezählt, die den Abo-Pokalsieger FC Vaduz gegen Eschen/Mauren sehen wollten. Die erwartete klare Dominanz der Hauptstädter erwies sich als Trugschluss. Eschen hielt gut mit und ging mit dem Halbzeitpfiff gar in Führung. Eine Sensation.
In der 61 Minute glich Vaduz aus und innerlich konnte man sich schon einmal auf Verlängerung und Elfmeterschießen einstellen. Doch nichts da, denn am Schluss setzte sich Vaduz mit 4-1 durch. Stimmung gab es keine, wenn man von den nervenden Kindern auf der Tribüne absieht. Die Sympathien waren gleichmäßig auf beide Teams verteilt. Spielerisch wurde auch mehr als erwartet geboten.
Nun noch die beiden fehlenden Grounds in Eschen/Mauren (der umgebaut wird) und in Ruggell abgecheckt und mit Fotos von jedem Liechtensteiner Ground ging es wieder Richtung Heimat, wo nach recht schneller Fahrt der Ausgangsort um 0.30 Uhr wieder erreicht war.
"Sportpark" in Eschen-Mauren
Der 24. Länderpunkt war eingefahren und eine recht gute Tour war beendet. Das Panorama des kleinen Landes wird jedenfalls in Erinnerung bleiben. Und der „König von Malle 2“ wird bestimmt noch einige Tage für erheiternden Gesprächsstoff sorgen.
"Freizeitpark Widau" in Ruggell
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