Da Bali und Indonesien ja nun recht unterschiedlich sind, habe ich entschieden, Indonesien in einem separten Bericht zu würdigen. Als man Morgens nochmals die Mails checkte (nachdem der Bali Bericht online war) gab es mal wieder eine Flugverschiebung. NAM setzte den ursprünglichen Flug von 18:15 Uhr auf 20:40 Uhr neu an. Bei 45 € will ich mal nicht meckern, zumal nun noch zwei weitere Stunden für den Pool blieben. Selbst für ein Abendessen reichte die Zeit noch. Im Domestic Terminal auf Bali gibt es zudem noch einen wunderbaren Raucherbereich. Um 21:15 Uhr ging es dann auch los. Bereits um 21:30 Uhr war Java erreicht, denn in Yogjakarta (kurz Yogja) stellt man die Uhr wieder um eine Stunde zurück. Das gebuchte "Losmanos" Hostel bot einen Pickup an, den man zu später Stunde natürlich gerne in Anspruch nahm.
Das EZ gab es für 240.000 R für 2 Nächte ohne alles. Schnell kam man mit einigen Leuten ins Gespräch. Leider wurde nur Bintang-Radler gereicht. Fragt mich nicht weshalb, aber was anderes hatten sie nicht. Indonesien ist halt ein Musel-Land, aber Allah sei Dank, merkt man es bei 99 % der Leute hier nicht. Wer übrigens auf Bilder von Moscheen wartet, wartet bei mir vergebens, denn die fotografiere ich aus Prinzip nicht mehr. Am Morgen dann mal zu Fuß ins nicht sonderlich interessante Zentrum. Am ominösen Wasserschloss mußten 15.000 R + 2.000 R für den Foto abgegeben werden. Viel wurde nicht geboten. Also etwas ziellos umhergetreunert und bei sengender Hitze nach gut zwei Stunden wieder zurück zum Hostel. Ohne die Sehenswürdigkeiten außerhalb, kann man sich die Stadt sparen.
Online konnte man den Zug nach Malang buchen und so wurde der letzte Tag dann verplant. Für 70.000 R wurde schon um 21 Uhr ein Roller gemietet und so mußte man am nächsten Morgen nicht warten. Bereits um 07:04 Uhr rief der Wecker. Der Muezzin und wiederum so ein dämlicher Hahn waren schon vorher dran. Recht schwer nur aufgerafft und nach einer Dusche ging es dann an den 45 Kilometer langen Weg nach Borobudur. Schon nervig mit Scooter und Navi. Dauernd muß man mal halten um zu sehen ob man noch richtig ist. Die Ausschilderung ist wie schon auf Bali nicht sonderlich gut. In Borobudur noch im Supermarkt ein Frühstück eingenommen und 325.000 Rupiah Eintritt abgedrückt. Dank Zahlung mit Plastik schmerzte es nicht sonderlich ;-) Die Einheimischen zahlen übrigens 75.000 R. In der Bananenrepublik Deutschland wäre bei selber Verfahrensweise ein Aufschrei nach Rassismus groß.
Bei Borobudur handelt es sich um eine kolossale Pyramide. Auf drei Ebenen kann man herum laufen. Erstklassige Steinmetzarbeiten sind zu finden. Weiterhin gibt es reichlich Buddhastatuen, aber aufgrund der Zerstörung durch einige Erdbeben und der Witterung fehlen bei manchen schon die Köpfe. Für die Zeit zum Sonnenaufgang werden exorbitante Preise aufgerufen, sofern man nicht Nachts selbst mit dem Roller hier her zuckelt. Alternativ kann man sich natürlich auch eine Absteige in der Nähe suchen und Morgens auf der Matte stehen, doch einen Sonnenaufgang gibt es ja noch später. Nach maximal 90 Minuten hat man hier dann aber auch schon alles gesehen und als die Tourimassen so richtig strömten, ging es gleich weiter zum nächsten Highlight.
Dafür zunächst bis Yogja zurück und in die andere Richtung weiter. Mit dem Roller alles keine große Sache. Busse fahren aber auch. Prambanam ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens und schon aus der Ferne sieht man die Türme. Wie schon zuvor in Borobodur ist der Spot recht überlaufen. Wiederum 325.000 R werden verlangt, was natürlich völlig überteuert ist. Andererseits will man diese Dinge natürlich auch sehen. Friss, oder stirb. Acht große Hauptschreinen findet man, dazu noch reichlich Einzeltempel. Auch hier ist man nach spätestens 90 Minuten durch. Danach geht es wieder an etlichen Händlern vorbei zurück zum Roller. Beim rollerfahren gibt es nur zwei Möglichkeiten, Gas und durch, oder sich das Gefährt einfach nur aus der Ferne ansehen. Schnell hat man sich aber an die Fahrweise gewöhnt und angepaßt.
Wieder in Yogja führt der erste Weg dann zum Bahnhof, wo man das Ticket für die Weiterreise ausdruckt. Am Morgen sollen sich angeblich teils recht lange Schlangen an den Printautomaten bilden. Als man am Bahnhof ankommt, bekommt man gerade noch mit, wie die illegalen Baracken und Läden am Bahnhof abgerissen werden. Reichlich Polizei und bewaffnetes Militär beobachten die Arbeiten. Die hätten bestimmt nicht solch einen Kuschelkurs wie in Hamburg gefahren. Im Hostel erfährt man später, dass man wohl mit Widerstand der Leute gerechnet hatte. Davon war allerdings nichts mehr zu sehen. Den Roller dann wieder abgegeben und noch etwas gegessen. Die gekaufte 16er Schachtel einheimische Zigaretten für 50 Cent flog nach 3 Zügen gleich in den Müll. Wohl nach den ägyptischen Cleopatra erst die zweite Marke, die absolut unrauchbar ist.
Am nächsten Morgen um 6:30 Uhr steht dann tatsächlich das Taxi zum Bahnhof vor der Tür. Normalerweise traue ich zu solchen Zeiten den Reservierungen ja nicht. Am Bahnhof wird noch ein Kaffee eingenommen und nachdem man sich dann endlich nach dem Bahnsteig durchgefragt hatte (der Typ am Check in nannte einen falschen) fuhr der Zug ontime auf Gleis 2 ein. Für 365.000 R gab es den 7,5 Stundentrip nach Malang. Der Zug top modern, mit TV und ab und an gar funktionierendem Wifi. Klimaanlage, Decke und Kissen. So konnte man entspannt reisen.
In Malang dann unbehelligt von den Taxi-Typen 15 Minuten zum gebuchten "Butik Capsule Hostel" gelaufen. 14 € für 2 Nächte m.F. war der Kurs. Der Besitzer sprach gut Englisch und so konnte man noch für die selbe Nacht eine Tour auf den Mont Bromo buchen. Ebenso organisierte er für den nächsten Tag einen Roller. Sehr fähiger Mann. Kurz in die Stadt, etwas gegessen, zu sehen gibt es in Malang nichts. Ein paar Stunden in die Waagerechte und so stand man um 0:15 Uhr schon wieder vor der Tür. Im Jeep zum Glück nur 6 Personen, so dass man mit dem Fahrer vorne alleine Platz nehmen konnte. Fast drei Stunden dauert es, bis man den Aussichtspunkt erreicht hat. Eigentlich viel zu früh, aber beim Rückweg zeigte sich dann, dass manche Jeeps gut und gerne 2 Kilometer entfernt parken mußten und die Leute so den Berg zu Fuß hoch mußten.
Stockdunkel und kalt war es natürlich (ein Hoch auf die lange Leinenhose aus Bangkok) und so asselte man bis kurz vor Sonnenaufgang in einer der Imbissbuden herum. Der Spot oben auf dem Berg ist natürlich ebenfalls komplett überlaufen. Dazu nur nervige Leute, die mit ihren beschissenen Selfistangen herumfummeln. Als die Sonne dann langsam hervor kommt weiß man, dass sich die 600.000 R für die Tour alleine dafür schon gelohnt haben. Wenn man viel Pech hat, sieht man bei starker Bewölkung aber nichts. Heute bot sich sein traumhafter Ausblick.
Wie schon vermutet, waren aber keine brauchbaren Leute mit im Jeep. Alles Indonesier und darunter zwei Weiber. Wieder zurück am Gefährt wartet man ewig auf die beiden und legte sich so die Zeit noch ab. Als fast einer der letzten Fahrzeuge verließen wir den Berg. Neuer Spot und selbes Spiel, die fanden einfach kein Ende. Unten im Tal parkt man dann recht weit vom Vulkan entfernt. Eigentlich wollte ich gar nicht hoch, da mir der Weg zu weit und hinterher zu steil war. Zudem war gerade kein Pferd zur Verfügung, was einen zumindest bis zu den Treppen bringt. Also gemütlich durch den Sand, der mit Vulkanasche getränkt ist. Als man dann an den Treppen war, raffte man sich letztlich doch auf und stieg hinauf.
Am Kraterrand kann man herumlaufen und das Brodeln und Dampfen des Vulkans live erleben. Enorm und sehr interessant. Wieder unten dann wieder zu Fuß durch den staubigen Sand. Einen Mundschutz sollte man mitnehmen, mir reichte ein Taschentuch, was vor dem Staub schützt. Nicht verwunderlich, dass dann vier Leute am Jeep wieder ewig warten mußten.
Laut Hostelvater sollte man so gegen 12 Uhr wieder zurück sein und so dachte ich, dass es das jetzt mit den Stops war. Doch dann gab es auf dem Rückweg ja noch einen Wasserfall. Vier Leute hatten keine Interesse, doch die zwei Pflaumen wollten unbedingt hin. Nochmals die Treppen ins Tal und hinterher wieder hoch? Besten Dank auch, aber wir warteten dann doch lieber. Als der Fahrer dann noch fragte ob er mal kurz zum Freitagsgebet fahren könnte, verdrehte man nur die Augen. In der Kutsche legte man sich die Zeit nochmals hin. Zurück am Wasserfall war natürlich von den Weiber noch nichts zu sehen. Letztlich wurde ich ganz schön geschlaucht gegen 14:30 Uhr am Hostel abgesetzt. Ein sehr schöner interessanter Ausflug, wenn nur die Besatzung im Jeep besser gewesen wäre. Kurz noch die Augen zu und dann mit dem Scooter zum Spiel.
Morgens ging es dann mit einem Uber-Taxi zum Busbahnhof und weiter nach Surabaya, der zweitgrößten Stadt Javas. Zwei Stunden dauerte der 70 Kilometer Trip. Vom Busbahnhof dann einmal quer durch die Stadt zum gebuchten "My Studio Hotel" wo man in Wabenbetten für 16 € für 2 Nächte m.F. abstieg. Leider mußte man bis 12 Uhr zum check in warten. Bei der dicken Kuh an der Information dann versucht einen Roller zu bestellen, doch für solche Extras war sie scheinbar zu dämlich und zudem zu faul. Also mit öffentlichen Verkehrsmitteln die 44 Kilometer zum Kick in Angriff genommen. Als man zurück war, gingen nach den stressigen zwei Tagen auch recht schnell die Augen zu. Zu bieten hat Surabaya übrigen nichts und so chillte man am nächsten Tag in der Shoppingmall und im Hostel.
6:04 Uhr und der Wecker ruft zum aufstehen. Frisch gemacht und zum Bahnhof, um ein Taxi zum Airport abzugreifen. 120.000 R kostet der Trip, da der Flughafen an die 20 Kilometer vom Zentrum entfernt ist. Mit Citilink hatte man einen Flug nach Jakarta für 39 € gebucht.
Ontime in der indonesischen Hauptstadt gelandet, konnte man auch gleich in einen der "Damir" Busse springen, die direkt nach Bogor fuhren. 55.000 R sind für die 120 Kilometer fällig. Jakarta stellte alles bisherige was den Verkehr betrifft in den Schatten. Selbst über die Mautautobahnen geht kaum etwas. LKW an LKW, Bus an Bus und kaum Autos. Mopeds sind zum Glück verboten. Dennoch brauchte die Karre fast drei Stunden für den Weg. In Bogor dann zum gebuchten Bogor-Hostel, wo es das EZ für eine Nacht für 189.000 R m.F. gab. Einen Roller hatte man schon per Mail reserviert und es klappt wunderbar. So fuhr man zunächst durch die City und später zum Spiel. Nach dem Kick noch etwas gespeist und am nächsten Morgen mit zwei Antjes aus Holland ein Uber Taxi bestellt. Holländer findet man in Indonesien wie Sand am Meer. Schlanke 5.000 R waren nur bis zum Busbahnhof zu bezahlen.
Unser Ziel war Bandung, wo man im Bus für 65.000 R landete. Leider fahren die Kutschen alle über Jakarta und hier ging dann heute nichts mehr. Für die 200 Kilometer nur über die Autobahn wurden sagenhafte sechs !!! Stunden gebraucht. Im Bus etwas gepennt und zum Glück eine Zweierreihe alleine gehabt. Mächtig eng wäre es sonst geworden. In Bandung liegt der Busbahnhof leider fünf Kilometer außerhalb, so dass die beiden Mädels für mich ein separates Uber Taxi bestellten. Bedankt. Kurzer Stop am Bahnhof, wo man schon mal das Ticket für die Rückreise nach Jakarta ausdruckte.
Von hier dann zum "Buton Backpackers" wo man wieder im Bienenwabenbett für 195.000 für 2 Nächte im 6er m.F. unterkam. Hier dass nötige für den nächsten Tag geklärt. Ein Roller bestellt, Wäsche abgeben und ab zum Supermarkt. Bier natürlich wieder nur ohne Alkohol, wie so oft auf Java. Muss man doch wieder ein Spezialgeschäft suchen. Die Pizza gab es mit Discount für lächerliche 23.000 R. Noch mit ein paar Leuten gequatscht und zeitig in die Waagerechte. Strengt ganz schön an, dass lange Bus fahren.
Den Roller gab es am nächten Morgen, die Wäsche war abgegeben und so ging es erst etwas ziellos durch die Stadt, bevor man in die Berge zu den heißen Quellen fuhr. Unterwegs kommt man an etlichen Tee-Plantagen vorbei und die Luft ist auch etwas besser. 67.000 R kostet der Eintritt, doch diese dämlichen Quellen kann man sich sparen. Blagen über Blagen und schnell war man genervt. Zumal das Wasser so warm ist, dass es gar keinen Spaß macht dort hineinzugehen. Hier noch etwas gegessen und wieder zurück in die Stadt.
Am späten Nachmittag dann zum letzten Spiel in Indonesien und nach Rückkehr nochmals eine der leckeren Pizzen geholt. Dann zum Abschluss noch große Aufregung im Hostel und die Inhaberin war den Tränen nah. Meine abgegebene Wäsche war noch nicht zurück und die Wäscherei schon geschlossen. Auf das Gerede, dass sie um 4 Uhr die Wäsche holen würde, gab ich natürlich keinen müden Rupiah. Somit innerlich schon mal von den Sachen verabschiedet. Früh in die Wabe und als ich um 5:04 Uhr raus hervor kroch und eine Kippe rauchen bin, kam sie echt freudestrahlend mit dem Paket an. Ich hätte meinen Arsch drauf verwettet, dass es nicht klappt. Daumen hoch dafür. Um 6:30 Uhr mit dem Zug zurück nach Jakarta. Die Fahrt komplett verschlafen, weil die guten Züge echt bequem sind. Per Bus war es mir bei dem Verkehr dann doch zu heiß. Um 9:45 Uhr waren wir am Bahnhof und hier wieder mit einem Damir Bus für 40.000 R hinaus zum Flughafen. Dauerte eine Stunde, da die Bahn recht frei war. Kann wohl auch mal 4-5 Stunden dauern. Somit ist Indonesien leider schon vorbei und mit einem etwas abgedrehten Routing geht es weiter. Letztlich bestimmt ja der Ball die Reihenfolge der Länder und nicht die Logik :-)
Fazit Indonesien: Ich denke das ich in keinem der bisher besuchten Länder so viele freundliche Leute getroffen haben. Jenseits der Touristenströme hört auch dieses dämiche Anlabern auf und die Leute freuen sich, wenn sie ihre wenigen Englischkenntnisse anbringen können. Für viele Menschen scheint ein Europäer ein Typ vom einem andern Stern zu sein. Oft wird man nach einem gemeinsamen Foto gefragt und immer als "Mister" angeredet. Gastfreundschaft wird hier groß geschrieben und zudem ist es im Land vollkommen sicher. Obwohl Indonesien ein Musel-Land ist, merkt man fast nichts davon. Scheinbar können sich einige auch benehmen und so mancher Musel in Germoney kann ich eine Scheibe davon abschneiden. Hat mir gut gefallen und Indonesien würde sich alleine schon für eine Dreimonatstour anbieten. Es gibt unheimlich viel zu sehen.weitere Bilder Sightseeing Indonesien |
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