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Sightseeing Kolumbien (21.09.-28.09.16)

Durch den Sicherheitsbereich und gleich die Smoker-Longe angesteuert. Hier gab es für die letzten ANG exakt 2 Tassen Kaffee und eine kleine Flasche Wasser. Also top gewirtschaftet. Der Flug stand auf 8:10 Uhr schön ontime angeschrieben und so sollte ja nichts schief gehen. Die Flüge nach Medellin hatte wiederum Avior für knappe 100 $ im Angebot. Zunächst sollte Valencia in Venezuela angeflogen werden und nach 3 Stunden Wartezeit von dort weiter nach Kolumbien. Als man dann um 7:30 Uhr am Gaste erschien, wechselte die Anzeige in "See Agent", das gewiss nie etwas Gutes bedeutet. Ein Agent war natürlich nicht zu sehen. Igendwann verschwand der Flug dann komplett. Am Gate noch ein sehr netter älterer Holländer und ein Grieche. Der Rest schien aus Venezuela zu sein. Der Holländer hatte das selbe Ziel wie ich, während der Grieche nach Bogota wollte. Den Flug wollte ich ursprünglich buchen, allerdings war mir die Umsteigezeit von 45 Minuten zu knapp und preislich nahm sich das nichts. (Letztlich war es Aufgrund der Spielterminierungen auch gut.) So verging Minute um Minute und Dank free Wifi wußte man, das die Maschine aus Maracaibo kommend, noch gar nicht gestartet war.

Vorsichtshalber checkte man schon mal die Flüge von Valencia nach Bogota oder Medellin. Sollte der Umstieg nicht klappen, würde man in Venezuela stranden, denn einen Weiterflug gab es erst am Folgetag. Wie aus dem Nichts änderte sich dann wieder die Anzeige auf 9:45 Uhr und das würde noch gut passen. So senkte sich der Puls wieder, als die Maschine dann auch landete. Also alle geschwind hinein, doch nichts tat sich. Der Grieche hatte schon die Info von der Tussi bekommen, das eben unsere Maschine nach Bogota weiterfliegen würde. Schöner Mist auch, aber letztlich nicht zu ändern. Um 10:45 Uhr ging es nun endlich los. In Valencia dann aufgesetzt wurden ganze vier Leute aus dem vollen Flieger zum Transitbereich gebracht. Hier kam dann die Info, das die Maschine eben nicht die nach Bogota, sondern unsere nach Medellin ist. Schön für den Holländer und mich und schlecht für den Griechen.

Diesem haben wir dann begreiflich gemacht, was es bedeutet, in Venezuela zu stranden. Der Holländer übersetzte alles von der Flugtussi und flux bekam auch der Grieche ein Ticket nach Medellin. Hinterher gar noch ein Anschlussticket nach Bogota. Puhhh war das ein Stress und Nervenkrieg. Brauche ich auch nicht jeden Tag. Zudem hatte man nun auch in Valencia noch 90 Minuten Verspätung, so dass die restliche Kohle von vor einer Woche verjubelt werden konnte und die neue Deutsch/Holland/Griechenland Freundschaft feierte bei reichlich Empanadas und Coke, gesponsort von "El Aleman", den glücklichen Ausgang der Reise.

Als man dann in Medellin aufsetzte, machte man drei Kreuze. Einreise absolut easy, kein Weiterflug, kein Nichts. Stempel rein und gut war. Dabei hatte man bei der Fakeseite "Onwardflights" noch für 7 € Bogota-Quito bestellt gehabt. Immerhin habe ich jetzt eine Vorlage. Mit dem Holländer teilte man sich nun ein Taxi in die City, da sein Hotel direkt bei meinem Hostel lag. 30.000 COP (1.000 COP = 0,30 €) pro Nase und nach gut 30 Minuten war man in Medellin. Kaum am "Metropol Hostel", 9 $ im 4er o.F., begann es wie aus Eimern zu schütten. Somit wurde Sightseeing Medellin gestrichen. Die Regenpause dann genutzt und zum ersten Spiel in Kolumbien.

Nach dem Kick ging dann nicht mehr viel. Alle Läden schlossen und so hatte man letztlich noch Glück, drei Aguila an der Bude zu bekommen. Für den nächsten Morgen hatte ich den Besuch bei Herr Escobar geplant, besser gesagt ich wollte zu seinem Grab. Pablo Escobar, eine Legende unter den Banditen, der soviel Bargeld unter seiner Villa hatte, das die Hälfte davon von den Ratten zerfressen wurde und es gar nicht auffiel. Geschätztes Vermögen - 2,7 Millarden US $. Doch da es wieder regnete, huschte man nur ins Cafe um die Ecke. Mit der Metro dann zum Hotel "Nutibara", wo die Minibusse zum Flughafen starten. Für faire 9.000 COP war man nach 50 Minuten am Flughafen. Lediglich 34 € kostete der Flug mit "Viva Colombia" und war somit nur 10 € teuerer als der Bus ( fährt 9 Stunden). Diesmal ontime nach Bogota.

Am Flughafen dann mit dem 16-14 er Bus kostenlos bis zur "Mio" Haltestelle, hier die Karte geholt und Fahrten aufgeladen und bis zur Endstation Universität mit den Spezialbussen. Trotz eigener Spur dauerte es fast eine Stunden. Ein absolutes Verkehrschaos das Bogota. Im "Colombian Dream Hostel", 2 Nächte im 4er m.F gesamt 17 $ checkte man kurz ein. Per Taxi dann zum Spiel. Morgens war man früh auf den Beinen und schlenderte durch die recht schöne Altstadt. Drei Punkte gab es abzuarbeiten. 1. Mc Donalds Länderpunkt, 2. Friseur und 3. mußte eine Jacke her. Punkt eins war schon eine Herausforderung, denn das "M" ist nicht weit verbreitet. Klappte aber. Doch 2+3 waren fast unmöglich. Also zunächst mit dem Teleferico den Monseratte hoch. 9.000 COP kostet der Spaß, aber auf 3.152 Metern hat man einen guten Überblick über diese enorm riesige Stadt.

Alles gesehen, mußte man auch hier feststellen, dass Studenten unheimlich viel Zeit und Langeweile haben. Jeder Friseur war brechend voll. Also wieder in die Altstadt, wo es zu ehren von "El Aleman" eine Millitärparade gab ;-) Noch zu Kaffee und Kuchen eingekehrt und siehe da, für läppische 7.000 COP waren die Haare wieder auf 4 mm. Den Punkt mit der Jacke habe ich einmal verschoben. Es kommen noch ein paar wärmere Orte als Bogota. Im Hostel dann ein Typ aus Schwaben, der sich eine Tüte nach der nächsten durchzog und auch ansonten nicht sonderlich brauchbar war, aber schon zwei Jahre mit sagenhaften 25 Kilo unterwegs ist. (Gepäck, nicht Koks)

Da es heute leider kein Spiel gab, chillte man in der Kneipe neben dem Hostel. Bereits um 5:30 Uhr stand das Taxi vor der Tür und das Ziel hieß Terminal de Transportes. Gut 8 Stunden fuhr man mit "Bolivariano" 300 Kilometer für 52.000 COP nach Manizales. Hier checkte man im "Casa Lassio Hostal" 1 Nacht im 10er m.F. für 25.000 Pesos ein. Sightseeing hatte man sofort nach Ankunft aus dem Programm gestrichen. Die Stadt ist komplett in die Berge gebaut. Die Straßen sind so steil, das selbst die Taxis Probleme haben. Alternativ gibt es zwei Seilbahnen über der Stadt, allerdings nicht in meiner Ecke. Ich hingegen hatte nur fünf Minuten zu Fuß zum Abendspiel.

7:30 Uhr wieder per Taxi zum Terminal de Manizales. Taxifahren ist übrigens spottbillig in Kolumbien und jede Kutsche hat ein Taximeter. Wohl eins der wenigen Länder ohne ATAB`s. Um 8:30 Uhr rollte der "Trejos Premium" (37.000 COP) der für die 265 Kilometer fast 6 Stunden durch die Berge brauchte. Mit schlafen ist in den Bussen ja nicht viel, da die Straßen fürchterlich sind. Hinzu kommen die Kurven, bei denen man Dank der Fahrweise hin und her geschüttelt wird. Überholt wird überall, vor Kurven, vor Bergkuppen etc. Beim Cali-Kartell dann vom Busbahnhof zur Mio-Haltestelle gelaufen und bei "Centro" raus. Etliche Lungerer säumten die Straßen in der 2,5 Millonenstadt, so dass schon auf dem Weg zum sehr guten "Kingbirds Hostel", 1 Nacht im 4er m.F. 8 €, klar war, dass es bei nur einer Nacht bleibt. Nach dem Spiel dann wieder an der selben Stelle raus und wieder an den Lungerern vorbei. Meine Fresse, jeder Müllsack wurde durchsucht, unglaublich. Doch unbehelligt kam man an und so chillte man noch mit den beiden Chefs, die ebenfalls Fußballfans sind auf der Terrasse bei ein paar "Joker". Gegen 10 Uhr dann wieder zum Busbahnhof und weiter.

Da ich keine Lust hatte fast eine Woche im kalten Quito zu verbringen, wurde die Reise nach Ecuador gestückelt. Das nächste Ziel hieß Popayan und hier ging es mit "Paimira" für 16.000 COP in fast 3,5 Stunden für 135 Kilometer hin. Leider hatte man genau den scheiss Bus gebucht, der an jeder Milchkanne hielt. In Popayan dann am Busbahnhof die Weiterreise zur Grenze für den nächsten Morgen geprüft. 5 Uhr oder 9 Uhr, denn man hatte sich schon längst für Bolivariano (mit dem es von Bogota nach Manizales ging) entschieden. Das gebuchte Hostal "Trail" 1 Nacht EZ o.F. 13 € konnte man gut zu Fuß erreichen. Schnell eingecheckt und noch im Hellen in die sehr schöne Innenstadt. Popayan wurde 1983 in nur 18 Sekunden !!! bei einem Erdbeben komplett zerstört. Man hat alles wieder aufgebaut und so kann sich Popayan die zweitschönste Stadt Kolumbiens (nach Cartagena) nennen.

Hier mal ein paar Jacken anprobiert, die aber alle viel zu klein waren. Abends noch zum Essen eingekehrt und gute Nacht. Um 8 Uhr war man dann am Busbahnhof und das Boleto für die 330 Kilometer nach Ipiales gab es für 35.000 COP. Um 9 Uhr sollte Abfahrt sein und so wartete man auf den Bus. Dieser ließ ewig auf sich warten und so beobachtete man die Policia, die Personen- und Gepäckkontrollen bei allen Leuten durchführte. Lediglich an mir gingen sie vorbei. Um 10 Uhr dann bei der Tussi nochmal nachgefragt und siehe da, um 10:30 Uhr ging es endlich los. Wieder durch spektakuläre Landschaften und nach sagenhaften 8,5 Stunden war das Ziel erreicht.

Anders als im restlichen Land haben die ATAB`s hier kaum Meter, aber die Festpreise sind angeschlagen. Für sehr faire 3.500 COP dann vom Busbahnhof zum "Hotel El Nogal" 1 Nacht teuere 15 € o.F. und nebenan noch etwas gegessen. Auf 2.900 Metern Höhe war es natürlich lausig kalt. Auch das Hotel konnte nicht erwärmen, denn die Bude war ebenfalls eisig. Also noch 2 Aguila und unter all den Decken gepennt. Morgens den Wecker auf 7:30 Uhr und aus dem Fenster geguckt. Mist, ausgerechnet heute Regen, denn man hatte noch etwas vor.

Noch eine Stunde weiter gepennt und noch immer am regnen. Nutzt alles nichts und mal ins Cafe gegenüber, dann wieder wegen einer Jacke herumgeirrt und letztlich einen Pullover für 8 $ erstanden. Na also, schon etwas wärmer. Zum Glück ließ der Regen nach und für 8.000 COP dann leider mit Gepäck zur Attraktion Kolumbiens. In einer atemberaubenden Lage findet man die "Santuario de Las Lajas". Eine spektakuläre Kirche auf einer Brücke über eine Schlucht gebaut. Leider kann das Taxi nicht bis zur Kirche fahren und bei der Höhe war die Luft schon arg dünn. Als man den steilen Weg wieder hinauf war, war man fix und fertig. Die Kirche kann übrigens im Inneren nicht viel, aber der Anblick entschädigt natürlich. Per Kollektivo dann für 2.200 COP zurück ins Cetrum, für die restliche Kohle Kippen gekauft und für 8.000 COP bis direkt vor die Tür der Imigration Colombia. Hier waren dann 50 Leute vor mir und aus drei geöffneten Schaltern wurde zur Mittagszeit nur noch einer, so dass es 50 Minuten dauerte, bis der Ausreisestempel im Pass war. 300 Meter über die Brücke gelaufen und Adios Kolumbien.

Fazit Kolumbien: Auch hier hat es gut gefallen. Preislich wieder alles wie erwartet. Taxifahren, Kippen, Übernachten, Essen fast alles zu Spottpreisen. Die Städte sind Megagroß - Bogota, Medellin, Cali. Allerdings ersticken sie, wie auch leider die kleineren Citys, im Verkehr. Die Abgase gehen gar nicht. Leider war für die Ostseite Kolumbien keine Zeit, aber auch hier könnte ich mir gut vorstellen, nochmals aufzulaufen. Zum Thema Sicherheit: Bis auf Cali hab ich mich überall ganz entspannt gefühlt. Die Leute sind freundlich und geben gerne Auskunft bzgl Bussen etc. Der Support beim Fussball ist zum Glück schon eine andere Hausnummer als in Mittelamerika. Viva Colombia


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