Bei Tica noch die 8 $ Ausreisegebühr bezahlt und pünktlich um 0 Uhr ging es in San Josè los. Da die bisherigen Fahrten gezeigt haben das schlafen bei den Straßen kaum möglich ist, nahm man einen Platz am Gang, statt wie sonst immer am Fenster. Diesmal hatte man allerdings Glück und der Platz davor blieb frei. Somit war entsprechende Beinfreiheit gegeben. Um kurz nach 5 Uhr war schon die Grenze nach Panama erreicht, wo man nun noch bis 6 Uhr auf die Öffnung warten mußte. Ausreise war absolut kein Problem und zu Fuß weiter zur Imigration Panama.
Viel hatte man über die Problemchen bei der Einreise gelesen und war erstaunt, das weder ein Weiterreiseticket noch 500 $ in bar vorgelegt werden mußten. Den 1 $ für die Briefmarke im Reisepass hatte man schon vorher bezahlt. Ohne auch nur ein Wort war der Stempel im Pass. Das war easy going und nun hieß es auf den Rest warten. Zeit genug sich das Schauspiel an der Grenze anzusehen. Ca. 40 Maxis wurden unter Polizeibegleitung im Gänsemarsch über die Grenze zurück nach Costa Rica gebracht, die offensichtlich illegal im Panama waren. Als sich alles dann wieder am Bus sammelte ging es zum Zoll. Die beiden Möchtegernschönlinge aus München wurden dann dazu angehalten, eine Jacke über ihre Muskelshirts zu ziehen, da es sich um einen behördlichen Raum handelt. Da konnte man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, was für Schwachköpfe die beiden.
Hier gab es wieder eine Zollerklärung, die dann ausgefüllt mit Gepäck abgegeben werden mußte. Vom kleinen Rucksack nahm der Typ allerdings wieder keine Notiz, lediglich die Koffer der anderen Reisenden wurden oberflächig gecheckt. Um 7:45 Uhr war dann alles erledigt und es ging weiter. Tica reichte Frühstück und Snacks und in Santiago wurde gar schon der Länderpunkt Mc Donalds in den Bus gebracht. Servicewüste Deutschland fällt mir dazu nur ein. Nach insgesamt 15 1/2 Stunden war dann Panama-City erreicht.
Vom Busbahnhof dann mit dem Bus (0,25 $) in mehr als einer Stunde durch das absolute Verkehrschaos zum gebuchten Hostel "Los Mostros", welches für 88 $ für 5 Nächte m.F. im 6er völlig überzeugen konnte. Als erstes dann kurz in den Pool und dann durch das Bankenviertel gezogen. Hammer diese Stadt - hat mir sofort gefallen, da ich ja auf Hochhäuser und das damit anonyme Wohnen stehen. Die Türme stehen Dubai in nichts nach. Kurz noch den LP beim "M" nochmal bestätigt und via Supermarkt und "Balboa" Dosen zurück zum Hostel. Da hier ausschließlich brauchbare Leute und nicht das typische Backpackerpublikum waren, wurde es ein kurzweiliger Abend.
Nach dem Frühstück ging es am nächsten Morgen die schöne Promenade entlang, bis man kurz vorm "Maracana Stadion" durch das Ghetto "El Chorrillo" mußte. Was für eine abgeranzte Gegend und da ließ man die Knipse lieber in der Tüte. Also geschwind durch und ein paar Bilder vom Ground gemacht. Wieder durchs Ghetto und per Metro (0,35 $ die Fahrt) zurück.
Abends dann mit der Metro wieder hinaus und zum Spiel. Da es nach dem Kick keine Taxis gab und kein Bus zum Stadion fährt, blieb nur wieder der gut 2,5 Kilometer Fussweg zum Bus. Hier verlief man sich dann und landete in der "neuen" Altstadt mitten im Partyviertel. Also alles ganz safe und viele Cops auf den Straßen. Per Bus dann zum Hostel.
Eigentlich wollte man am Samstag viel unternehmen, aber bei 33 Grad chillte man doch lieber am Pool und raffte sich erst gegen 15 Uhr auf. Kurz noch beim Griechen etwas gegessen und per Bus zum Nationalstadion. Dank des Bischofsheimers kam man auch mit dem Bus wieder zurück, da meine Karte trotz reichlich Guthaben nicht mehr funktionierte. Barzahlung im Bus unmöglich und neue Karten gibt es nicht überall. Noch drei Dosen eingeladen und am Pool ein paar aufschlussreiche Gespräche bzgl. der Weiterreise Venezuela/Kolumbien gehabt. Alles ganz gechillt, bis vier Musels (die ersten seit Tourstart) im Hostel auftauchten und alleine durch die agressive arabische Sprache der Abend dann hin war. Also gute Nacht Panama.
Morgens mußte man dann zunächst einmal einen Schalter für die defekte Metrokarte finden und problemlos gab es hier Ersatz. Das heutige Ziel war der Panama-Kanal. Per Metro zum Busbahnhof und hier mit dem Metrobus dann weiter bis Miraflores. Der Bus hält genau am Eingang.
Leider war man etwas zu früh, denn ab 15 Uhr kommen erst die Schiffe (oder um 7 Uhr Morgens). 15 $ Eintritt werden hier verlangt und es gibt im Besucherzentrum eigentlich nicht sonderlich viel zu sehen. Lediglich die Prozedur, wie die Schiffe durch die Schleusen geleitet werden ist interessant. Mehr als eine Stunde dauert die Passage von einer Schleuse zur nächsten.
Die Schiffe werden von kleinen Elektroloks durchgezogen, während der Wasserpegel angepaßt wird. Ist ein Schiff dann durch ertönt nochmal ein Horn als Dank. Wer mehr lesen möchte, dem sei Wiki empfohlen. Alleine die Preise solch einer Passage toppen alles und mir stellt sich die Frage, ob sich die Abkürzung überhaupt dann noch lohnt.
Hier dann alles gesehen und der Bus stand schon am Besucherzentum. Wieder zum Busbahnhof und per Metro via Supermarkt zum Hotel. Die Musels waren zum Glück weg und mit Tom aus Amsterdam (der von Alaska bis Ushuaia per Motrrad unterwegs ist) und Annika aus Berlin (die zum Glück akzentfrei sprach und drei Monate in Kolumbien unterwegs war) wurde es ein guter und langer Abend. Morgens dann nochmal in die neue Altstadt bis wieder der Regen kam.
Im Hostel dann die ersten Zeilen geschrieben und am späten Nachmittag in die ursprüngliche Altstadt, wo es nur noch Ruinen gibt. Den Abend wieder gemütlich im Hostel. Eigentlich wollte man sich noch für den Shuttle-Service zum Flughafen für 9 $ anmelden, da dieser aber schon voll war, ging es mit dem Linienbus in 25 Minuten für 1,25 $ zum Aeropuerto. Bei Avior wollten sie dann den Weiterflug sehen und bei der Imigration gab es nichtmals einen Stempel für die Ausreise. Und jetzt hieß es leider schon "Adios Panama".
Fazit Panama: Alleine die Hauptstadt ist schon der Hammer, sofern man Hochhäuser mag. Kaum Lungerer, wenn man mal von "El Chorrillo" absieht. Alles sehr modern und sauber. Allerdings kosten die Kippen hier 5 $ (Schwarzmarkt 1$) und der Stadtstrand fehlt. Wie man aber gelesen und gehört hat, lohnt sich wohl das gesamte Land für einen längeren Aufenthalt. Preislich kein Vergleich zu Costa Rica, denn hier war es günstiger als angenommen. Der Transport mit Bus und Metro ist recht easy. Vielleicht kommt man irgendwann nochmal wieder. Oh wie schön ist Panama...... :-)
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