Die Entscheidung war also pro Tegucigalpa gefallen und so ging es für 17 € mit Tica Bus nach Honduras. Die Ausreise aus El Salvador war keine Schwierigkeit, doch bei der Einreise nach Honduras streikten die Computer. Neben unserem Bus war auch noch ein Gefährt von Hedmann vor uns und noch reichlich Fussvolk. Doch nichts ging und nach gut einer Stunde sinnlosen herumstehens, rief der Tica Bus wieder seine Leute zurück. Im Bus wurden dann die Pässe eingesammelt, welchen ich natürlich ungern aus der Hand gebe. 3 $ waren für die Einreise fällig und auch eine Touristenkarte mußte wieder ausgefüllt werden. Wozu ein C4 Abkommen, wenn man doch jeden Mist ausfüllen muss? Im Bus gab es dann den Pass samt Quittung und Karte zurück. Bei der Ausreise später fiel dann auf, dass man gar nicht in Honduras registriert war ;-)
Natürlich hatte man Aufgrund des langen Zeitverlusts die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Also kam man erst im Dunkeln in Tegu an. Dank Wifi im Tica Bus konnte man per Whatsapp das Hostel kontaktieren und nahm den Picup für nur 2 $ mehr als bei den ATAB`s in Anspruch. Im "Palmira Hostel" kam man für 14 € für 2 Nächte o.F. im 16er ;-) unter. Eigentlich ein tolles Hostel mit schönem Garten und Dachterrasse, nur darf man leider dort nicht rauchen :-( Immerhin gab es noch eine Option für eine weitere Nacht, da die Tage noch Betten frei waren.
Bier gabs auch zu später Stunde noch an der Rezeption. Der Inhaber sprach fließend Englisch und so wurde gleich einer seiner Gehilfen auf das Länderspiel angesetzt. Die Nacht im vollen 16er ließ sich natürlich nur durch die lange Anreise und einiger Brausen aushalten. Am Morgen ging es dann zunächst zum "M", wo der Länderpunkt Honduras gesetzt wurde. Bierverkauf im Supermarkt gibt es erst ab 11 Uhr. Also weiter ins Zentrum, was für eine Hauptstadt nicht sonderlich groß ist.
Die wenigen Spots hat man schnell abgelaufen und der nächste Weg war zum Nationalstadion. Hier war dann schnell klar, dass der Kick nicht stattfindet, wie mir in lupenreinem Englich leider gesagt wurde. ( Der Köter im Hostel meinte später, dass es Donnertag sei, was glatt gelogen war). Zudem ist das Derby in Tegucigalpa durch die Championsleague in Mittelamerika auch verschoben worden. Zurück im Hostel buchte man den Tica Bus von San Pedro nach Nicaragua. Die Option für eine weitere Nacht nahm man nicht wahr. Der restliche Tag wurde dann in den Hängematten gechillt. Abends noch ein paar Bier und um 4:30 Uhr stand das Taxi vor der Tür. Mit Hedmann ging es für teure 40 $ um 5:45 Uhr direkt nach Copan Ruinas.
Auch hier kommt man für gut die Hälfte hin, aber auf 12 Stunden Fahrt in Linien- und Minibussen hatte ich keinen Nerv. So war man bequem in 9 Stunden in dem sehr schönen kleinen Ort. Dazu konnte das gebuchte "Berakah Hostel" für 2 Nächte im 5er m.F. für 14 € sehr gefallen. Mein bisher bestes Hostel. Den kleinen Ort hat man schnell erkundet und so landete man im "Sol de Copan", wo der deutsche Wirt noch selbst braut und auch deutsche Gerichte auf der Karte hat. Schnell lernte man hier ein paar Leute aus US A kennen und eine feuchtfröhliche Runde war zusammen. Später kamen noch die Zimmerkollegen hinzu und es wurde recht spät. (Bedeutet i.d.R. 23 Uhr, weil dann alles schließt, aber man beginnt auch schon um 17 Uhr)
Neuer Tag neues Glück und nach dem sehr guten Frühstück lief man gut einen Kilometer zu den Ruinen. Stolze 15 $ Eintritt zahlt der Nichthonduraner. Leider hatten sich scheinbar auch sämtliche Schulklassen des Landes dort eingefunden. Die Anlage hat man schnell erkundet, denn im Gegensatz zu Tikal oder Chichen Itza, gibt es hier kaum etwas zu sehen. Den Nachmittag verbrachte man dann auf der Terrasse bei dem einen oder anderen Kaltgetränkt. Mit Joe aus Miami und Ines aus Ulm hatte man schnell einen kleinen Kreis. Joe hatte selbes Reiseziel fürs kommende Wochenende und wollte dann in San Pedro mit zum Spiel. Bei Ines stand leider der Mund gar nicht mehr still, was irgendwann recht nervig war. Den Abend ging es wieder ins Sol de Copan.
Heute aber nicht so lange und heftig, denn schon um 6 Uhr ging es in vier Stunden für 140 Lempiras (100 =3,80 €) mit dem Casarola Express nach San Pedro Sula. Hier ist der größte Busbahnhof in Zentralamerika zu finden. In der Shoppingmall gab es noch etwas zu Essen, bevor man leider ins Klo griff. Bei "Transportes Juda" buchte man sich für 115 L in den Minibus ein. An jeder Ecke hielt das Mistding, jeder wurde gefragt, ob er nicht mit nach La Ceiba will, obwohl nur noch ein Platz frei war. Dazu wurde die Klimaanlage ausgestellt und der Fahrer fuhr wie ein Irrer mit ständigem Handy am Ohr. Sehr genervt war dann nach weiteren vier Stunden La Ceiba erreicht.
Für sehr faire 25 L dann per Taxi zum "Hotel Estadio" wo man der einzige Gast war und noch Glück hatte, dass just in dem Moment als man aus dem Taxi stieg gerade ein Einheimischer den Chef am Telefon hatte, der dann auch kam. 10 $ für eine Nacht im 8er o.F. Das Loch lohnt sich aber wirklich nur für eine Nacht. Kakerlaken, Ameisen und Spinnen wohin das Auge reichte. Da war ich über meine beiden Geckos im Zimmer doch sehr froh. Vom Chef gabs den Schlüssel und kurz drauf machte man schon ein paar Bilder im hellen vom Ground. Weiter ins Minicentrum und hier noch etwas gegessen und Getränke mitgenommen. Nach dem Spiel dann am nächsten Morgen um 11 Uhr mit Mirna Transportes für 121 L zurück nach San Pedro. Der Bus brauchte zwar auch ewig für die recht kurze Strecke, aber es war schon bedeutend angenehmer als der Hinweg. Wieder am Busbahnhof gegessen und für 100 L per Taxi zum "La Hamaca Hostal." Hier gab es das Bett im 4er für 23 € o.F. für 2 Nächste. Der Empfang dort war sehr warm ;-) aber auch sehr herzlich.
San Pedro Sula ist die zweitgefährlichste Stadt der Welt und auf 100.000 Einwohner kommen 164 Morde. Aber wie schon in San Salvador habe ich mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Im neuen Einkaufszentrum gibt es alles was das Herz begehrt. Wieder zurück im Hostel traf auch Joe ein und so gesellte man sich gleich an die Bar. Diese ist bis auf Sonntags auch für die "gesitteten" Honduraner geöffnet. Viel gab es zu erzählen und die für uns interessanteste Frage wurde dann auch beantwortet. 164 Morde bei denen es sich zu 95% um Banden- und Drogengeschäfte handelt und somit der normale Tourist damit gar nicht in Berührung kommt. Um 23 Uhr war dann Sperrstunde und es ging in die Koje.
Das Frühstück gab es in der City Mall und zu Fuß ging es weiter ins Zentrum. Selbst zum Mittagsspiel durch die Nebenstraßen wurde man lediglich freundlich gegrüßt. Per Taxi nach dem Kick zurück und am Abend zum Hauptspiel. Noch drei Bier und mit einigen Engländern unterhalten, die gerade von einem 8 Wochentrip Nicaragua kamen. Um 4:30 Uhr stand dann das Taxi vor der Tür und es hieß um 5:30 Uhr Adios Honduras. Me gusta.
Fazit Honduras: Entgegen der vorherigen Annahme hat es mir auch in Honduras gut gefallen. Diese Horrorgeschichten der Lügenpresse sind scheinbar auch hier an den Haaren herbeigezogen bzw. man hat die entscheidenden Punkte ( wie so gerne in Deutschland ) nicht erwähnt. Leider reichte die Zeit nicht für die beiden Inseln. Aber zu keiner Zeit gab es gefährliche Situationen. Von der Armut (80 % leben unter dem Existenzminimum) gab es auch nichts zu sehen. Alle getroffenen Leute waren freundlich und chillig. Lang lebe Honduras ;-)
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