"Stade Olympique de la Pontaise"
Schon in Leipzig mußte man mit einem anderen Zug nach Frankfurt fahren und pennte bis FFM komplett durch. Dort fuhr dann auch der Direktzug nach Bern nicht, weil es wohl Probleme am Wagen gab. Eigenartigerweise sind die Fernzüge gar nicht so überladen, so dass man auf keinen Fall eine Reservierung für irgendeinen Weg nehmen sollte. Leipzig-FFM-Basel-Bern-Lausanne und schon war man pünktlich am Genfer See. Das Schließfach schlug hier mit sechs Franken zu buche, aber bei gefühlten 38 Grad ist jedes Gramm eben zu viel. Big Mc Menue 11,20 CHF. Per Pedes dann den Weg zum Hafen hinunter und am Schwimmbad zum kostenlosen kleinen Beach nebenan vorbei. See-Punkt Genf gesetzt und auf der Wiese gechillt. Kosten gescheut und die angezeigten 3 Kilometer zu Fuß zum Ground. Habe ich schon einmal erwähnt, dass Leute, die Stadien auf Berge bauen, völlig einen an der Waffel haben?
Ziemlich fertig stand man dann vor dem "Stade Olympique de la Pontaise". Ein netter Ground ist hier zu finden, auch wenn mir ein Einheimischer noch versicherte, dass Lausanne kein Ged mehr hineinstecken würde. Ein neues Stadion aber wohl frühstens in 15 Jahren käme. Wer weiss schon was davon stimmt. Durch die Laufbahn ist man natürlich imens weit vom Spielfeld weg. Gegenseite, Haupttribüne und der Gästeblock sind überdacht. Letzterer wieder aus so einer Art Segetuch und paßt optisch nicht wirklich hinein. Der kleine Heimblock am Rande der Haupttribüne füllt sich nur schleppend und so finden sich vielleicht 60 Leute ein, von denen 25 supporten. Anders die Gäste. Auch die Berner sind zu Fuß den Berg hinaufmaschiert und hinterließen allerlei Brausedosen am Wegesrand, die die nachfolgende Kehrmaschine sofort entsorgte. Das Warmtrinken hat zumindest geholfen, denn ein recht guter Support wird geboten. Mitmachquote bei ca. 80 %.
Auf dem Feld auch eine klare Sache für die Gäste. Noch keine Minute ist gespielt und es heißt 0-1. Bis zum Pausenpfiff folgen noch zwei Treffer zum 0-3. In der Halbzeit müssen die Lausannesups ihre ACAB-Fahne abhängen. In der 80. Minuten zündet Bern noch ein paar kleine Fackeln. Am Ende heißt es 1-3 für die Young Boys vor 4900 Zuschauern. Die Pläne hat man geändert, da ich Städte hasse, in denen man nur bergauf laufen muss und so nimmt man am späten Abend noch einen Zug nach Sion und kommt dort hoffentlich auf einer Wiese unter.
Zurück zum Bahnhof geht es zu Fuß, da ja diesmal nur bergab zu erwarten ist;-). Vielleicht kann man noch das eine oder andere spotten. Der Coop im HBF hat jedenfalls auch bis 0 Uhr geöffnet, was wohl noch die eine oder andere Brause für den Weg bedeutet. Heute keine Verspätung (trotz Ersatzzug) und 1056 Kilometer abgerissen.
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